|Taehyung|
Als wir das Menschendorf betraten, hielt ich Moonbyul noch fester in meinen Armen. Das Dorf war ruhig und weit und breit waren keine Menschen zu sehen, aber dennoch hatte ich große Angst.
Die Häuser sahen anders aus als in meinem Dorf und der Boden, auf dem ich stand, war hart und unbequem. Aber am seltsamsten waren die Transportmittel der Menschen, die vor ihren Häusern standen. Die Ränder schienen nicht aus Holz zu sein und in den Transportmitteln befanden sich Fenster.
,,Dort wohnen Jungkook, Mama und ich", erklärte Moonbyul. Sie zeigte auf ein Haus, das am Ende des Weges lag. Je näher wir diesem Haus kamen, desto schneller schlug mein Herz. Ich hatte Angst, Jungkook unter die Augen zu treten - ihn anzusehen und ihm zu sagen, dass ich sterben würde.
Es tut mir leid, Jungkook. Du hast versprochen, immer an meiner Seite zu bleiben...
Ich klopfte an der Tür und wartete, bis jemand sie aufmachen würde. Als ich Schritte vernahm, wurde ich augenblicklich noch viel nervöser. Es dauerte nicht lange, bis Jungkook vor mir stand. Sein Blick lag auf seiner Schwester und er schien, mich nicht bemerkt zu haben.
,,Moonbyul, hast du schon wieder ohne Erlaubnis das Haus verlassen? Du weißt doch, dass du nicht-"
Jungkook hielt mit einem Mal inne; sein Atem stockte und er blickte mir direkt in meine Augen. Ich lächelte schwach und setzte Moonbyul auf dem Boden ab.
,,Schaffst du es jetzt, alleine zu laufen?", fragte ich sie. Das kleine Mädchen nickte und lächelte dann. Sie ist so unschuldig und weiß nicht, dass ich bald verschwinden würde. Sie wusste nicht, wie grausam-schön die Welt doch sein konnte. ,,Was... machst du hier, Taehyung?"
,,Deine Schwester hat sich im Wald verlaufen und ist gestolpert. Ich habe ihr geholfen, aufzustehen, dabei habe ich ihre Hand berührt", fing ich an und spürte, wie meine Augen sich mit Tränen füllten, ,,i-ich habe nicht ahnen können, dass das Kind Moonbyul ist. Es tut mir leid, Jungkook."
Jungkook nickte wortlos als könnte er nicht realisieren, dass ich wirklich vor ihm stand. Er ließ mich das Haus betreten und schloss die Tür hinter mir. Dann kniete er sich zu Moonbyul.
,,Moonbyul, du bist schon ein sehr großes Mädchen. Du schaffst es, alleine ins Bett zu gehen, oder?", fragte Jungkook. Ich lächelte, als ich ihn mit seiner Schwester sprechen hörte. Moonbyul nickte. ,,Ja!", sagte sie und sah dann mich an, ,,kommt Taehyung uns nun öfter besuchen?"
,,Taehyung kommt uns noch ganz oft besuchen", erwiderte er. Obwohl Jungkook lächelte, füllten sich seine Augen mit Tränen. Moonbyul winkte mir ein letztes Mal zu, bevor sie ging und ich sie nie wieder sehen würde. Ob sie sich an mich erinnern würde, wenn sie älter war? Ob Jungkook ihr von mir erzählen würde?
,,Du hast sie berührt?"
Jungkook stand wieder aufrecht und sah mich an. Seine Stimme zitterte und es schmerzte mir, ihn so zu sehen. ,,Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist, Tae. Bitte", flehte er, doch ich senkte meinen Blick.
Ich wischte meine Tränen weg und lächelte sanft. Wenigstens kann ich die Zeit, die mir noch bleibt, mit dir verbringen, Jungkook. Ich kann dich endlich berühren, dich küssen - Das war es doch, was ich wollte.
,,Wie viel Zeit bleibt dir noch?"
,,Ich weiß es nicht."
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Just one Touch || ᵛᵏᵒᵒᵏ
Fanfiction,,Wir dürfen uns nicht berühren." Taehyungs sehnlichster Wunsch ist es, Jungkook nur ein einziges Mal zu berühren, auch wenn er weiß, dass die Berührung eines Menschen für ihn den Tod bedeutet. Taehyung ist ein Waldwesen und als solcher ist es ihm n...