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|Jimin|

,,Ich bin immer wieder auf Taehyung zugegangen und habe versucht, mit ihm zu reden", begann ich und legte meinen Kopf auf Yoongis nackte Brust, sodass ich sein Herz schlagen hören konnte. Yoongi nahm mich sogleich in seine Arme und umhüllte mich mit seiner Wärme.

,,Du solltest ihm noch etwas Zeit geben, Jimin", erwiderte Yoongi, während er meinen Arm sanft berührte. Zeit? Ich erkannte meinen besten Freund kaum wieder; er war dünner geworden, kam nicht mehr aus seinem Zimmer und blieb bis spät in die Nacht im Wald. Bei ihm.

,,Er liebt ihn so sehr, Yoongi."

Yoongi vergrub seine Nase in mein Haar und platzierte mir einen Kuss auf meinen Kopf.

,,So sehr wie ich dich liebe?"

Ich lächelte und löste mich aus Yoongis Umarmung, um mich etwas aufzurichten. Ich küsste seine Lippen und setzte mich dann auf seinen Schoß. ,,Jimin...", brachte Yoongi mit seiner rauen Morgenstimme hervor.

Er schloss seine Augen, schien den Moment zu genießen, und öffnete sie dann wieder, um mich anzusehen.

,,Würdest du mich auch dann lieben, wenn ich ein Mensch wäre? Wenn ich mich innerhalb von Sekunden im Nichts auflösen würde, sobald du mich berührst?", fragte ich ihn. Yoongi grinste sanft und umfasste meine Taille mit seinen Händen. Sie waren wie immer kalt. ,,Du glaubst, dass ich meine Finger von dir lassen könnte?", fragte er.

Ich schüttelte den Kopf. Es war nicht nur der Sex, nach dem Yoongi sich sehnte. Er könnte sich niemals mehr auf meine nackte Haut legen, sich an mich schmiegen und meine Lippen küssen, die er oft für sich beanspruchte.

,,Taehyung leidet, Yoongi."

Yoongi streckte seine Hände nach meinem Gesicht aus und wischte mir die Tränen von meinen Wangen. ,,Er leidet und es ist meine Schuld", setzte ich noch an. ,,Jimin, du hattest Angst um ihn, gib dir nicht die Schuld." Ich nickte wortlos. ,,Ich hätte vermutlich genauso gehandelt."

Er hätte genauso gehandelt?

,,Und wenn du nicht ich, sondern Taehyung gewesen wärst?", wollte ich wissen. Yoongi schwieg für einen Moment. ,,Dann hätte ich dir nicht mehr so einfach in die Augen schauen können", sagte er und auch wenn Yoongi mir seine Worte vorsichtig zu vermitteln versuchte, schmerzten sie.

,,Können wir..."

Yoongi nickte, ehe er sich aufrichtete und mich vorsichtig zurück in die Matratze drückte. Ich hielt ihn in meinen Armen, während er seine Hände über meinen Körper wandern ließ. Seine heißen Küsse brannten auf meiner Haut und brachten mich um den Verstand.

,,Yoongi, warte... bevor du..."

Yoongi hielt inne und blickte mir in die Augen. Seine Haarsträhnen fielen von seiner Stirn und gaben sein schönes Gesicht frei, und sein heißer Atem traf auf meine Haut. ,,Würdest du mir einen Gefallen tun? Taehyung möchte mich nicht sehen, aber vielleicht könntest du..."

,,... vielleicht könntest du die Mauer, die Taehyung von diesem Jungen trennt, durchbrechen."

Yoongi befeuchtete seine Lippen und küsste meinen Mundwinkel. ,,Bist du dir sicher, Jimin?", hauchte er und küsste mich erneut. Er hält es keine drei Tage ohne Berührungen aus. Ich zögerte. Ich zögerte viel zu lange, bevor ich schließlich nickte.

Niemand würde nachsehen, ob die Mauer, die Taehyung daran hinderte, den Wald zu verlassen, noch stand. Yoongi würde mit seiner Gabe einen schmalen Weg zu dem Jungen bahnen, dem Taehyungs Herz gehörte. Ich hielt es nicht mehr aus, Taehyung so verdammt unglücklich zu sehen.

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Just one Touch || ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt