|Jungkook|
Ich hielt Taehyung fest in meinen Armen. Er hatte seine Augen schon vor einer Weile geschlossen und schlief. Sein warmer Atem traf immer wieder auf meinen Pullover und ich spürte dessen Wärme auf meiner Brust.
Ich warf einen Blick auf meine Hände, um sicherzugehen, dass sie mit dem dünnen Stoff der Handschuhe bedeckt waren, um Taehyung keinen Schaden zuzufügen.
Dann hob ich eine Hand und streichelte vorsichtig durch Taehyungs Haar, während ich ihn dabei ansah - wusste er, wie wunderschön er war?
Ich lächelte.
Mein Großvater hatte mir oft von Jieun erzählt, der Frau, der er eines Tages hier am See begegnet war und in die er sich verliebt hatte. Er hatte immer wieder erwähnt, wie hübsch sie doch gewesen sei und ich fragte mich, ob sie genauso schön wie Taehyung gewesen war.
Ich liebte seine großen Augen, seine langen Wimpern, seine helle Haut, sein blaues Haar, deren Farbe ihn befürchten lassen hatte, ich könnte sie seltsam finden. Und noch viel wichtiger - ich liebte sein wunderschönes Lächeln.
Ich wünschte, ich könnte meinem Großvater von Taehyung erzählen und ihm sagen, dass ich mich in ein Waldwesen verliebt hatte. Dass ich mein Herz an dich, Taehyung, verloren habe.
Ich widerstand dem Drang, einen sanften Kuss auf seinen Haaransatz zu hauchen und hielt ihn einfach nur in meinen Armen, ganz nah an meinem Körper. Taehyung kuschelte sich noch enger an mich. Ich konnte nicht anders, als zu lächeln.
Ich achtete jedes Mal darauf, dass meine Haut von meiner Kleidung bedeckt war, damit wir uns berühren konnten. Ich versuchte so viel Haut wie nur möglich zu verdecken, auch wenn die Sonne schien und ich wusste, dass es warm werden würde - ich wollte Taehyung nahe sein, ohne, dass ihm etwas passieren konnte.
,,Jungkook..."
Taehyung bewegte sich und öffnete seine Augen. Dann richtete er sich etwas auf und sah mich an. Er stützte sich mit einer Hand auf meiner Brust ab, während sein Körper noch halb auf mir lag. Ich streckte meine Arme aus und schenkte meinem Gegenüber ein warmes Lächeln.
,,Lag ich... die ganze Zeit auf dir drauf?", fragte Taehyung. Er sah niedlich aus, wenn seine Wangen rot waren. Ich nickte sanft und sein Gesicht wurde noch röter. ,,Hast du gut geschlafen?", wollte ich wissen und strich ihm eine Strähne aus seinem Gesicht. ,,J-Ja."
Taehyung ließ von mir ab und setzte sich neben mich auf das weiche Gras. Ich setzte mich ebenfalls auf. Die Sonne war bereits untergegangen und es war dunkel, fast schon düster.
,,Ich sollte gehen", meinte Taehyung. Als er das sagte, sah er mir nicht in die Augen. ,,Ich werde immer an deiner Seite bleiben, Taehyung", erwiderte ich ohne zu zögern.
Taehyung sah mich an und lächelte. Wie sehr ich dieses Lächeln küssen wollte - wie sehr ich Taehyungs Körper an dem meinen spüren wollte. Eine einfache, innige Umarmung. War das denn zu viel verlangt?
Taehyung erhob sich langsam vom Boden und sah mich an. Auch ich ließ ihn nicht aus den Augen. Bitte geh nicht. Bleib bei mir, Taehyung. ,,Ich werde auf dich warten. Versprich mir, wiederzukommen, Tae", hauchte ich in die Dunkelheit hinein.
,,Ich weiß nicht, was mich zu Hause erwarten wird, Jungkook", erwiderte Taehyung, ,,aber ich werde wiederkommen, das verspreche ich dir. Ich würde alles tun, um dich weiterhin sehen zu können, ich-"
Bevor Taehyung seinen Satz beenden konnte, war ich bereits aufgestanden und hatte ihn in meine Arme gezogen.
,,Das ist kein Aufwiedersehen, Tae. Ich werde wie immer jeden Tag, um die selbe Zeit, hier am See auf dich warten", flüsterte ich und obwohl ich der festen Überzeugung war, dass er wiederkommen würde, überkam mich die Angst, dass das meine letzte Umarmung sein könnte.
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Just one Touch || ᵛᵏᵒᵒᵏ
Fanfiction,,Wir dürfen uns nicht berühren." Taehyungs sehnlichster Wunsch ist es, Jungkook nur ein einziges Mal zu berühren, auch wenn er weiß, dass die Berührung eines Menschen für ihn den Tod bedeutet. Taehyung ist ein Waldwesen und als solcher ist es ihm n...