Die Hand zur Sonne

330 33 2
                                    

Seltsam... Ich war doch gerade noch im Hotel in Petrophila. Und nun liege ich mitten in der Sonne in einer großen Wiese... Wie seltsam. Mein Team ist auch nirgendwo zu sehen. Vielleicht träume ich ja gerade auch? Wahrscheinlich! Eine sanfte Brise kommt auf und streift meine Haare und mein Gesicht. Ich strecke die Hand zur Sonne, so wie ich es früher oft getan habe, wenn ich in einer Wiese lag. Früher... Wann habe ich damit auf gehört? Ach ja... als ich nicht mehr alleine war! Ich habe immer in einer Wiese gelegen und hing meinen Gedanken nach, wenn mir bewusst war, dass ich mich den anderen gegenüber wieder echt mies benommen habe. Aber sie waren auch selber schuld gewesen! Sie dachten, dass ich mir was darauf einbilden würde, das meine Eltern gutes Geld verdienen und die anderen deshalb immer so herab lassend behandle. Das stimmte aber nicht! Ich wollte einfach nur jemanden haben, mit dem ich streiten konnte. Jemanden, der mich so akzeptiert wie ich war und mit mir befreundet sein wollte. Nicht jemanden, der mich nur wegen des Geldes meiner Eltern mochte. Einen richtigen Freund eben. Aber niemand der anderen war dieser Jemand! Und deshalb wollte ich auch nicht mit ihnen zusammen spielen oder generell mit ihnen rum hängen. Von den Eltern der anderen gab es dann immer gemecker und natürlich wurden auch immer sofort meine Eltern informiert, dass ihr Sohn ja mit den anderen Kindern stänkert! Ja, ist klar! Wenn sie mich nicht mögen, sollten sie mich einfach in Ruhe lassen! Aber das konnten sie ja auch nicht, weil sie mir ja immer sagen mussten, wie bescheuert sie mich fanden. Ein Geräusch reißt mich plötzlich aus meinen Gedanken und ich setze mich auf. Als ich mich umsehe, ist aber niemand zu sehen. Habe ich mir das eingebildet? Was solls, dann stehe ich eben auf und laufe etwas rum. Nur in welche Richtung? Es sieht überall gleich aus. Nur Wiese ist zu sehen. Ich zucke die Schultern und laufe einfach gerade aus. Ich werde schon irgendwo raus kommen. Während ich so laufe ziehen langsam dunkle Wolken auf und aus der angenehmen Brise wird ein kühler Wind. Nach einer Weile komme ich an einer Klippe an. Der Himmel ist nun vollkommen dunkel und der Wind weht heftig. Wieder dringt ein Geräusch an meine Ohren und ich drehe mich zur Seite. "Absol?" Entfährt es mir, als ich dort bei der Klippe tatsächlich das Absol erblicke. Es starrt mit finsterem Blick zum Horizont und knurrt dabei etwas. Ich klettere zu ihm hoch und setze mich neben es, um selber zu schauen, was es dort sieht. Hinten am Horizont braut sich ein gewaltiger Sturm zusammen. Nach einer Weile formt sich der Sturm zu einem... Tornado? Und was hat der plötzlich für ne seltsame Form? Irgendwie... sieht das aus wie... Plötzlich bröckelt der Untergrund unter mir und ich falle hinunter. Der Boden kommt immer näher und kurz bevor ich auf schlage...
___________

Ich reiße die Augen auf und finde mich auf dem Boden vor dem Bett wieder. Ich brauche einen Moment um meine Gedanken zu ordnen. Mein Herz rast und ich starre völlig regungslos an die Decke. Ich bin wieder in dem Zimmer im Hotel, wo ich eingeschlafen bin. Das es ein Traum war, war mir ja schon bewusst, aber trotzdem hat sich alles so real angefühlt. Es klopft an der Tür und eine Frauenstimme ruft von hinter der Tür; "Herr Wolfram, Sir! Ist alles in Ordnung bei ihnen?" Ich rapple mich hoch und laufe zur Tür um sie zu öffnen. Die Angestellte in ihrem Maid Outfit schaut etwas erschrocken, als ich die Tür öffne und vor ihr stehe. "Verzeihung, Herr Wolfram. Ich habe einen Schrei gehört und danach ein Poltern... ist bei ihnen alles in Ordnung?" Fragt sie erneut mit einem zarten Lächeln. "Ja, alles in Ordnung. Ich bin nur aus dem Bett gefallen, weil ich etwas geträumt habe. Ich wollte ihnen keine Sorgen bereiten. Bitte entschuldigen sie." Antworte ich ihr ebenfalls mit einem Lächeln. Sie schüttelt erleichtert den Kopf. "Aber nicht doch. Ich habe mir nur etwas Sorgen gemacht, wegen dem Schrei und dem Poltern. Aber wenn ihnen nichts passiert ist, bin ich ja beruhigt." "Ja, vielen Dank. Wie gesagt, ich bin nur aus dem Bett gefallen." Sie lächelt noch mehr als vorher und scheint zufrieden zu sein. "Wenn sie möchten, dann bringe ich ihnen jetzt das Frühstück. Möchten sie Kaffee oder Tee trinken?" "Kaffee bitte. Und für meine Pokemon bitte je eine Schale warmen Kakao. Danke schon mal." Antworte ich ihr und sie geht dann wieder. Ich mache die Tür wieder zu und setze mich an den Tisch, der im Zimmer steht. Ist es denn wirklich schon wieder morgen? Als ich angekommen bin war es doch noch früher Nachmittag. Habe ich tatsächlich so lange geschlafen? Und wieso haben Yellow und die anderen mich nicht geweckt? Ich schaue mich im Zimmer um und sehe meine Pokemon. Sie sitzen im Kreis und unterhalten sich. "Hey Leute. Guten Morgen." Alle heben ihren Kopf und lächeln mir zu. "Guten Morgen, Wolf." Sagen alle wie aus einem Mund und ich muss schmunzeln. "Habt ihr gar nicht gemerkt, dass ich aus dem Bett gefallen bin?" "Doch. Haben wir. Aber dar ich ja weiß, dass du dich beim Träumen oft hin und her wälzt und dann meistens immer aus dem Bett fällst, meinte ich zu den anderen, das dass normal bei dir ist und wir uns keine Sorgen machen brauchen." Sagt Yellow und kommt zu mir, um auf den Tisch zu springen. Danke auch, denke ich mir einfach nur und streichele ihn. Dann kommen auch Flora und Firy zu mir und wollen gestreichelt werden. Nach einer Weile klopft es dann wieder und die Angestellte bringt unser Frühstück. Wir lassen es uns in Ruhe schmecken und als wir fertig sind, rufe ich Firy und Flora zurück in ihre Bälle und verlasse mit Yellow auf der Schulter das Hotel. Was mache ich jetzt? Auf einem Schild in der Nähe des Hotels lese ich von einer Rihorn Expedition zur Leuchthöhle. Klingt interessant. Also mache ich mich auf den Weg dorthin. Als ich durch das Tor schreite sehe ich schon das Rihorn, das die warme Sonne genießt. "Hallo, Rihorn. Bringst du mich zu der Leuchthöhle?" Frage ich lächelnd und Rihorn steht sofort auf, damit ich mich auf seinen Rücken setzen kann. Nach einem langen Ritt durch das steinige Gebiet, sind wir dann bei der Leuchthöhle. "Danke, Rihorn." Rufe ich ihm noch zu bevor ich dann in die Höhle gehe. Hier drinnen ist es stockdunkel. Nur bunte Kristalle an den Wänden geben flaues Licht ab. Viele Pokemon begegnen mir nicht. Aber ich kann trotzdem ein paar einfangen und den Pokedex füllen. Am Ende des langen Tunnels ist dann ein großer Raum mit ein paar Karren. Sieht ganz so aus, als ob hier mal Mineralien angeschürft wurden, oder wie das heißt. Mehr ist hier aber auch nicht zu sehen, also gehe ich wieder. Rihorn ist immer noch an der Stelle, wo ich mich von ihm getrennt habe und steht auch gleich wieder auf, als es mich bemerkt. Wieder drüben in Petrophila gibt es dann auch nichts weiter zu sehen und ich gehe runter zum Strand. Dort muss ich lang, wenn ich nach Reliviera City möchte und mach mich auch gleich auf den Weg.

Pokemon - Eine neue RegionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt