Paula und Stefan
Nach der Untersuchung konnte Paula endlich zu Stefan. Mick blieb mit Adrian auf dem Flur. Vorsichtig öffnete sie die Türe, linste ins Zimmer. Er war von der Intensivstation auf die Unfallstation verlegt worden.
Sie sah, dass er schlief, schlich sich vorsichtig zu seinem Bett. Als sie sein Gesicht sah, erschrak sie fürchterlich. Er war blass wie das Kissen, auf dem er lag. Der dunkle Bartschatten, den sie immer so sexy gefunden hatte, ließ ihn krank aussehen. Sein Gesicht war schmäler geworden, fast hager. Um seine geschlossenen Augen hatten sich ringförmige Hämatome gebildet.
Und trotz allem war er der schönste Mann, den sie je gesehen hatte.
Stefan lächelte im Traum. Paula hatte seinen Sohn auf dem Arm, sah den Kleinen liebevoll an. Er umarmte beide, wusste, dass er noch nie glücklicher gewesen war.
Doch dann tauchte Aurelia auf, lallte boshaft: „Ich nehme ihn dir weg!"
Er begann zu zittern, seine Augenlider flackerten.Paula fasste nach seiner Hand. „Ganz ruhig, mein Hübscher! Alles wird gut!"
Er öffnete seine Augen, wusste nicht, ob er schon wach war, oder ob sich ein neuer Traum vor den anderen, den schlimmen geschoben hatte.
Aber er fühlte doch ganz deutlich ihre zärtlichen Finger, die seinen Kopf streichelten.
Er hörte doch ganz deutlich ihre schöne Stimme, die leise mit ihm sprach.
„Paula!" stöhnte er nur und hielt ihre Hand ganz fest.
„Ja! Ich bin da Stefan!" antwortete sie.Er musste ganz aufwachen, musste in die Wirklichkeit zurückkommen. Aber er hatte etwas Angst, dass die Wirklichkeit ihr Bild vertreiben würde. Wenn er die Augen wieder schloss, konnte er den Traum vielleicht noch etwas festhalten.
Den Traum, ihre Finger zu fühlen, die sanft über sein Gesicht strichen.
Den Traum, in dem sie mit ihm sprach.
Den Traum, in dem sie ihn küsste.
Zart und liebevoll küsste.
In dem ihre Lippen über seine glitten.In dem ihre Hände über seinen Hals streichelten.
Dieser Traum war so unheimlich schön!„Paula!" flüsterte er wieder und wusste nicht, ob er im Schlaf sprach.
Er musste sich vergewissern, wagte es wieder, die Augen aufzumachen.
Sie war noch immer da.
Paula war da!Eine Träne löste sich aus seinem Auge, sie küsste sie weg.
Er griff in ihr wunderschönes Haar, zog sie an sich, küsste sie wie der Verdurstende, der er schon so lange war. Sein Kopf rebellierte, Übelkeit stieg in ihm hoch, aber er konnte nicht aufhören, sie zu liebkosen.Er ließ sich in die Kissen zurücksinken, kämpfte gegen die Schwäche und die Übelkeit an.
Verdammt! Endlich war sie wieder da, und er war ein körperliches Wrack!Unwillig trennte sie sich von ihm. Der Arzt hatte ihr erklärt, dass er unbedingt Ruhe brauchte, da er auch eine schwere Gehirnerschütterung hatte.
Er war mittlerweile ganz wach geworden, strahlte sie an. „Es tut mir leid!" sagte er leise. „Ich habe unser Wiedersehen ganz anders geplant!"
„Bei uns scheint manches recht ungeplant abzulaufen!" antwortete sie lächelnd.
Er lachte leise. „Von Anfang an, ja!" Er streichelte ihr schönes Gesicht. „Allerdings hattest du ja schon so deine Pläne!" zog er sie auf.
Sie verzog das Gesicht. „Na, prima! Deinen Sarkasmus hast du wenigstens nicht verloren! Das höre ich wohl bis zum St. Nimmerleinstag!"Er grinste, und sie liebte dieses freche Grinsen. „Na ja! Ein Jahr vorher höre ich vielleicht auf!"
Paulas Herz zog sich zusammen. Es war Monate her, dass sie eine ähnliche Unterhaltung geführt hatten, nur anders herum.
Was war seitdem alles geschehen!
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Paulas Plan
Любовные романыPaula hat nach dem Tod ihrer Eltern trotz der Trauer ihr Ding durchgezogen. In Rekordzeit hat sie ihr Studium abgeschlossen, mit einem Doktortitel und vier Diplomen in fünf Sprachen. Nun beschließt sie, dass es an der Zeit ist, ihre Unschuld zu ver...