Kapitel 49

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Stefan und Paula  - zu Hause 2

Da klingelte Sebastians Handy. Er sah aufs Display, drückte das Gespräch weg. Doch gleich darauf läutete es wieder, die Mailbox schaltete sich ein, für alle hörbar erklang eine laute Frauenstimme. „Hallo, Süßer! Ich stehe vor unserer Wohnung! Kommst du bitte?"

Sophia erstarrte, Paula brach der Schweiß aus, Sebastian war leichenblass, Stefan sah ihn wütend an.

Paula schnappte sich geistesgegenwärtig das Gerät, drückte in letzter Minute den grünen Punkt.
„Hallo!" sagte sie mit rauchiger, sexy Stimme.
Die Gäste ließen sie nicht aus den Augen. Sie drückte auf Lautsprecher, sollten doch alle ihren Spaß haben. Das war sie Sebastian schuldig, das geschah außerdem der Zicke recht!

Pam stockte. „Wer sind Sie denn?"

„Ich bin Geraldine, Sebis derzeitige Gespielin, und Sie?"

„Ich, ah, ich bin seine Freundin Pam!"

„Ah! Pam, die lästige Krabbe! Die Schluss macht, wenn sie gerade einen an der Angel hat, und die heulend zurückkommt, wenn Flaute in ihrem Bettchen ist!"

„Was bilden Sie sich eigentlich ein! Geben Sie mir sofort Sebastian!"

„Das geht leider nicht! Er ist ziemlich beschäftigt mit meiner Freundin Angelique! Er ist ein Gott im Bett! Ich kann gerne eine Videoaufnahme machen und Ihnen schicken!"

Die Gäste brüllten vor Lachen. Sie hatten ja gewusst, dass Paula ziemlich cool drauf war, aber dass sie es so faustdick hinter den Ohren hatte, hätte keiner geglaubt!
Sie bat mit einer Handbewegung um Ruhe, nicht dass die andere noch Verdacht schöpfte.

Pam war sprachlos. Sie hörte das Gelächter. „Sind da, sind da noch mehr Leute?"

„Ja, wir sind eine lockere Runde von Gleichgesinnten! Aber ich glaube, Sie passen nicht so ganz zu uns! Ciao, ciao!"

„Aber wo soll ich denn jetzt hin? Ich stehe unten auf der Straße!" So recht hatte Pam das alles noch nicht realisiert.

„Nicht mein Problem und seins auch nicht mehr! Soviel ich weiß, hattest du so gefühlt 50 Mal deine Chance, und du warst zu blöd, sie zu nutzen! Also mach's gut! Ich muss Angelique ablösen, sonst kommt mir eine andere zuvor!" Damit legte sie auf.

Sie sah die bewundernden Blicke der Anwesenden auf sich. Das hatte Spaß gemacht! Jetzt war ihr Freund hoffentlich die Kuh für immer los.
Sophia grinste. Sie hatte aus dem Gesprächsverlauf einiges herausgehört, was sie beruhigte. Sebastian nahm seine Kleine in den Arm. „Sorry!" flüsterte er.
Doch sie strahlte ihn an. „Vergangenheit, oder?"
„Aber so was von!" antwortete er erleichtert.

Stefan brachte den Mund kaum zu. „Vor dir muss man sich ja in acht nehmen! Du lügst ja ziemlich gut!"
Sie rieb sich die Hände vor Freude. „Das klappt aber nur bei Feinden!"

Bernd, der neben Karsten, dem zweiten Single-Mann, saß, schüttelte den Kopf.
Karsten war jetzt nicht so überrascht, hatte er doch bei verschiedenen gemeinsamen Auslandsaufenthalten Proben ihrer Schlagfertigkeit und ihres Verhandlungsgeschickes erleben dürfen.

„Sie ist gut, oder?" sagte er zu dem jungen Arzt.
„Könnte man sagen, ja! Aber das wäre ziemlich untertrieben!"
Karsten sah den neuen Freund prüfend an. „Sie gefällt dir?"

Bernd zuckte mit den Schultern. „Wem nicht?"
Karsten erzählte von seiner Schwärmerei für Paula, die ihn lange Zeit ziemlich gebeutelt hatte.
„Aber für sie gab es immer nur Stefan. Und daran wird sich nie etwas ändern!" Er sah den anderen ernst an. „Und für ihn gab es immer nur Paula! Und auch daran wird sich nun nichts mehr ändern, jetzt, da sie endlich zusammengekommen sind!"

Paulas PlanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt