Paula und Stefan
Die Ärzte waren sehr zufrieden mit den Aufzeichnungen der Überwachungsgeräte. Der Hirndruck stieg nicht, das EEG zeigte normale Werte. Sie gaben ein Schmerzmittel in die Infusion und etwas gegen die Übelkeit, stellten das Bett flacher ein.
„Sie müssen wirklich dafür sorgen, dass Sie genügend Ruhe haben!" erklärte der Professor. „Ihre Frau und Ihr Kind eine Stunde am Tag! Die anderen müssen mindestens zwei Wochen lang noch zurückstehen! Sie wollen schließlich wieder ganz gesund werden und nicht irgendwelche Spätfolgen riskieren!"
Stefan versprach, alles zu tun, um schnell zu genesen.
Der Tross verließ das Zimmer. Vor der Türe scherzten die Mediziner noch ein wenig mit dem süßen Baby und den beiden hübschen Frauen.Dann schlüpften Paula und Sophia wieder hinein.
Stefan war todmüde, musste aber mit seinem Mädchen noch viel besprechen.
„Wo wohnst du eigentlich mit Adrian?"
„Im Moment bei mir. Das geht schon! Sebastian ist mir eine große Hilfe, er besorgt alles, was ich für den Kleinen brauche." erklärte sie.„Gut! Richte ihm auch meinen Dank aus!" Er schluckte bereitwillig die Kröte, dass ihr hauseigener Zerberus so viel Zeit mit ihr verbrachte. In seinem maladen Zustand war er für jede Unterstützung dankbar. „Wenn du aber lieber in meine Wohnung ziehen möchtest, hier ist der Schlüssel. Sophia kann dir aus dem Haus holen, was du noch brauchst. Ich möchte aber nicht, dass du da hinfährst, falls sie Aurelia frei lassen. Vielleicht kann Sebastian ihr helfen, oder Schwesterchen?" Er sah Sophia fragend an, die nur nickte. „Also, Babynahrung, Windeln, Anziehsachen und vielleicht sein Bettchen."
„In Ordnung!" stimmte Paula zu. „Pflegemittel und eine Grundausstattung habe ich schon zu Hause."
„Schreib halt alles zusammen, was du ausgegeben hast!" bat er dann noch.
Paula lächelte belustigt. „Klar! Du bekommst eine detaillierte Rechnung, Chef!"Er wischte sich mit der Hand über sein Gesicht. Mein Gott! Was quatschte er denn da!
Er zog sie zu sich. „Sorry! Aber ich habe ein sehr erschüttertes Gehirn!"Sophia nahm Adrian auf den Arm. „Ich warte draußen auf dich!" schlug sie vor. Sie küsste ihren Bruder zum Abschied.
Paula setzte sich an sein Bett. „Pass auf dich auf!" sagte sie leise und strich über sein Haar, das an einer Seite geschoren war. „Eine hübsche Frisur!" zog sie ihn auf. „Die wird mit Sicherheit Mode!"
Er lächelte erschöpft. „Ich hab mich noch gar nicht gesehen! Aber Hauptsache, ich gefalle dir!" erwiderte er den Scherz.„Mir gefällst du immer!" versicherte sie grinsend. „Ich lass dich dann mal schlafen!"
„Kann ich dich heute noch anrufen, wenn mir noch was einfällt? Oder auch, wenn mir nichts einfällt?" fragte er vorsichtig.„Ich bitte darum!" flüsterte sie und küsste ihn vorsichtig.
Doch ganz so vorsichtig genügte ihm der Kuss nicht. So krank war er dann doch nicht!„Hu! Das habe ich jetzt gebraucht! Jetzt werde ich zwar heiße Träume haben, aber ich kann wenigstens beruhigt schlafen!" Seine Stimme war ziemlich belegt.
Seine Hände hielten ihre mittlerweile lange Mähne fest. „Ich werde nie genug Worte finden, um dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe, Paula! Wie sehr ich mich auf die Zukunft mit dir freue, die wir ja jetzt hoffentlich endlich einmal haben werden!"
Ihre Finger zeichneten seine schönen Gesichtszüge nach. Sie wusste, sie musste nichts erwidern, musste nicht seine Worte wie ein Papagei nachplappern.
Sie wusste, er konnte ihre Liebe in ihren Augen sehen.
„Ich weiß, dass du mich auch liebst!" murmelte er lächelnd und schlief ein.
„Das ist gut!" antwortete sie noch und verließ das Zimmer.
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Paulas Plan
RomancePaula hat nach dem Tod ihrer Eltern trotz der Trauer ihr Ding durchgezogen. In Rekordzeit hat sie ihr Studium abgeschlossen, mit einem Doktortitel und vier Diplomen in fünf Sprachen. Nun beschließt sie, dass es an der Zeit ist, ihre Unschuld zu ver...