Kapitel 52

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Johnny und Aurelia

Johnny kam vor Langeweile fast um. Warum ging denn diese fucking Scheidung nicht endlich mal durch?

Warum trudelte das Geld denn nicht ein?
Aurelia trank fast nichts mehr, war deshalb den ganzen Tag um ihn herum und laberte ihn voll. Stundenlang musste er diese langweiligen Trash-Sendungen ansehen, musste so tun, als gäbe es nichts Spannenderes.

Früher hatte sie abends geschlafen, da hatte er sich einen Porno reinziehen können oder abhauen und mit seine Kumpels abhängen!
Immer wieder bestand sie darauf, mit ihm auszugehenUnd er musste gute Miene dazu machen, damit sie ihn nicht in die Wüste schickte, bevor er an die Kohle gekommen war.
Das anfangs ergaunerte Geld war stark geschrumpft, den Rest sollte er besser zusammenhalten.

Der erste Schock hatte ihn getroffen, als sie das Haus verkaufen wollte und es sich herausstellte, dass es auf den Namen ihres Vaters lief.

Der alte Wichser! Schenkt seiner Tochter ein Haus, überschreibt es ihr aber nicht!
Der hatte sie doch nicht mehr alle, der Geizkragen!
Zum Glück hatte sie keinerlei Kontakt zu der abgefuckten Familie. Die hatten sich alle wahnsinnig aufgeregt darüber, was sie dem kleinen Scheißer angetan hatte.

Angetan!
Dem ging's doch gut!
Der würde ein Leben in Luxus haben. Sein Vater und diese Neue, diese Paula-Schlampe schienen ihn auch ganz gut leiden zu können.
Also!
Was sollte denn das Gezeter!

Aurelia fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Sie trank nur noch ganz wenig, immer dann, wenn das Zittern in ihr zu stark wurde.
Ihr süßer Johnny wollte ihr zwar immer etwas geben, weil sie ihm so leid tat, aber sie blieb meistens stark.
Sie wollte wieder hübsch werden für ihn.

Er ging mit ihr weg, sie war wieder auf der Piste.
Und bald würde die vermaledeite Scheidung durch sein, dann bekäme sie die Kohle von Stefan, und sie konnten abhauen.

Ibiza reizte sie nicht mehr so sehr, die Partys hatten ihre Anziehungskraft verloren. Lieber hätte sie zusammen mit Johnny ein ruhiges, verliebtes Leben geführt.
Aber sie konnten sicher darüber reden, und schließlich war es ja ihr Geld!

Obwohl, etwas musste sie ihm schon abgeben. Er hatte ihr erzählt, dass das Geld vom Anfang schon lange aufgebraucht war und sie seitdem vom Erbe seiner Eltern lebten.
Als sie das erfuhr, beschloss sie, das Haus zu verkaufen, aber das ging dummerweise nicht.
Sie wollte mit ihrem Vater darüber sprechen, aber die gesamte Familie drückte ihre Anrufe seit der Geburt dieses Kindes weg.

Johnny war sauer. Der Schnösel hatte seinen Sicherheitsmann auf ihn gehetzt, der ihm fast die Schultern ausgekugelt hatte.
Dabei hatte er nur sein Recht eingefordert! Schließlich kümmerte er sich seit Wochen um die Schnapsdrossel, die es sich allerdings in den Kopf gesetzt hatte, keine mehr sein zu wollen!

Wütend war er am Morgen aus dem Haus gestürmt, als sie wieder einmal ein Glas abgelehnt hatte. „Ich habe einen Termin beim Rechtsanwalt! Es gibt Probleme wegen des Erbes!" hatte er mit zusammengebissenen Zähnen hervorgebracht und war abgedampft.

Dann hatte er zum Druckabbau zwei Escort-Ladys angerufen, mit denen er schon einmal viel Spaß gehabt hatte. Er war nach dem Höllenritt in einem Hotel noch ein wenig mit ihnen durch die Stadt gelaufen, um zu protzen.

Da hatte er den Kerl im Straßencafé sitzen gesehen, konnte sich nicht beherrschen. Der saß neben diesem schönen Mädchen, für das er selbst auch einiges geben würde, lachte, schien glücklich zu sein. Und er, Johnny, hatte seine Alte an der Backe!
War doch klar, dass sein Temperament mit ihm durchging! Außerdem hatte er mit den Mädels eine ordentliche Line gezogen, er war sehr mutig unterwegs!

Paulas PlanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt