"Geh runter", sagt er ernst, löst aber für keine Sekunde den Griff um meinen Körper, was den Widerspruch in seinen Worten klarmacht.
"Ich kann nicht. Außerdem will ich nicht. Ich lag schon einmal auf dir", sage ich und sehe ihm dabei direkt in die Augen.
Wieder betrachte ich den schönen Farbverlauf darin, ehe ich meine Hände wie in Trance hebe.
Mit den Fingerspitzen fahre ich sanft die Züge seines Gesichts nach, bis ich über seine Wangen streiche und immer weiter herab wandere.
Auch die Züge seiner Lippen fahre ich verträumt nach, bis ich sanft mit dem Zeigefinger über seine Lippen streiche.
Sein Blick brennt auf meiner Haut, doch irgendwie kann ich nicht genug von diesen Gefühlen bekommen.
Von den Gefühlen, wenn sein Blick so intensiv auf mir brennt und von dem Kribbeln meiner Fingerspitzen, wenn ich seine Haut berühre.
Seine Haut ist schön, weich, gepflegt und auch die winzigen Stoppeln seines wachsenden Bartes verpassen meinen Fingerspitzen ein Kribbeln.
"Du musst runter", raunt er leise, doch ich rühre mich nicht.
Ich habe schon mit vielen Jungs gespielt und habe dementsprechend auch einiges an Erfahrung, doch bisher habe ich mich niemals so benebelt gefühlt, wenn ich in der Nähe eines Jungen war.
"Wenn ich dich jetzt küsse", beginne ich und fahre weitere sanfte Linien über sein Gesicht und seine Lippen.
"Weist du mich dann wieder ab?", beende ich meine Frage leise und kaum hörbar.
"Küss mich nicht", befiehlt er streng, aber gleichzeitig auch unglaublich leise.
"Wieso?"
Mein Herz schlägt so fest gegen meine Brust, dass er es spüren könnte."Weil ich mich dann nicht mehr zurückhalten kann", antwortet er leise, während ich seine Schönheit einfach vollkommen in mir aufnehme.
"Vielleicht will ich das gar nicht."
"Solltest du aber", sagt er rau und löst plötzlich einen Arm von mir.
Ich rechne damit, dass er mich von sich schiebt, doch stattdessen streicht er mir einige meiner Haare hinter das Ohr.
Sie fallen sofort wieder zurück, also vergräbt er seine Finger in meinen Haaren und schlingt sie sanft um seine Faust, was mir eine unbeschreibliche Gänsehaut verpasst.
"Ich habe deinem Bruder ein Versprechen gegeben", verrät er mir und scheint dabei total von meinem Haar fasziniert zu sein.
"Meine Brüder müssen aufhören, sich in mein Leben einzumischen, wenn es darum geht, mit wem ich Kontakt haben darf und mit wem nicht", sage ich und streiche ihm nun auch sanft einige lose Strähnen aus der Stirn.
"Wir haben kein Kontakt", stellt er klar, was ein leichtes Stechen in meiner Brust verursacht.
"Wenn du nicht von mir heruntergehst, endet das ganze darin, dass ich dich ficke und das, meine Liebe, ist ein Himmel weiter Unterschied", raunt er leise und bringt durch seine scharfe Zunge mal wieder meinen ganzen Körper zum Kribbeln.
"Meine Brüder haben auch nicht zu entscheiden, mit wem ich schlafen darf und mit wem nicht", stelle ich selbstbewusst klar.
"Ich werde dich nicht verderben, Delilah."
Enttäuschung breitet sich in mir aus, da ich seine Worte definitiv richtig deute.Nur hätte er keine Worte wählen sollen, die man zweideutig deuten kann.
"Stimmt", sage ich und lehne mich etwas auf, ehe ich mich richtig auf ihn setze und sofort spüre, was diese ganze Situation auch mit ihm macht.
Er ist der Meinung, er wäre verdorben und würde alles zerstören, was er berührt, doch da liegt er falsch.
"Wirst du nicht", versichere ich ihm nun und sehe ihm dabei zu, wie er für einen kurzen Moment die Augen schließt, um sich zu sammeln.
"Hör auf, meine Warnungen zu ignorieren", stöhnt er, als ich mich provokant beginne, auf ihm zu bewegen.
"Dann hör auf, sie auszusprechen. Du bist nicht verdorben und jeder, der etwas anderes sagt, hat dich nicht verdient", versichere ich ihm und lehne mich zu ihm.
"Wenn du mich wieder abweisen solltest, würde ich nicht damit umgehen können, also, bitte gib mir die Erlaubnis", sage ich leise und streiche wieder mit dem Zeigefinger über seine Lippen.
Langsam öffnet er die Augen, betrachtet mich aufmerksam und scheint mit sich zu ringen.
"Ich kann meine Versprechen nicht brechen, Delilah. Nicht für ein Mädchen", sagt er und sieht mir dabei weiterhin in die Augen.
Sein Blick ist von Reue und Lust gefüllt.
Wahrscheinlich bereut er es, meinem Bruder jemals das Versprechen gegeben zu haben.
"Welcher Bruder?", frage ich und sehe von seinen Augen immer mal wieder zu seinen Lippen.
"Der Koch", raunt er, während seine Hand noch immer in meinem Haar vergraben ist.
"Was genau hast du ihm versprochen?", frage ich und versuche jetzt schon, irgendein Hintertürchen zu finden.
"Dass ich dich rein professionell betrachte. Was spielt das für eine Rolle, wenn ich es nicht breche?", fragt er und atmet frustriert auf, als ich sein Kinn küsse.
Ich lächle, küsse weiterhin sein Kinn, bis zu seinem Mundwinkel und dann hebe ich meinen Oberkörper an, stütze mich mit meinen Händen neben seinem Kopf ab und lächle weiter.
"Siehe es einfach so", beginne ich.
"Ich bitte dich darum, mich zu berühren, damit ich mich wieder daran gewöhnen kann. Ich brauche diese Berührungen und diese Nähe, weil ich sie seit Monaten nicht bekommen konnte. Das ist rein professionell", lächle ich und bringe ihn damit ungläubig zum Schnauben.
"Meinen anderen Brüdern hast du doch kein Versprechen gegeben, oder?", frage ich dann, was er mit einem stummen Kopfschütteln beantwortet.
"Habe ich deine Erlaubnis?", frage ich und fühle einen Hauch von Enttäuschung, als er seine Hand aus meinem Haar befreit und beide seiner Hände an meine Hüften legt.
"Fuck!", flucht er leise, aber zischend und schließt dabei die Augen.
"Ja oder nein?"
Er öffnet die Augen wieder, in denen nun ein halber Feuersturm zu wüten scheint.
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Magnificent Connection
RomanceDelilah Hale wurde Opfer einer schrecklichen Erfahrung, welche ihr Leben vollständig verändert hat. Ihre Ängste sind unerträglich und ihre Probleme scheinen unlösbar. Als ihre vier Brüder ihr ein Ultimatum stellen, entscheidet sich Delilah gegen die...