POV Jace
Ich betrachte sie und ignoriere dabei das nervös rasende Herz in meiner Brust, welches mit solch einer Kraft gegen meine Rippen schmettert, dass es schon fast schmerzt.
Nachdem ich sie heute endlich haben konnte, bin ich mir nicht sicher, ob ich jemals bloß ein Freund für sie sein kann.
Auch, wenn ich sie verletzt habe, will ich, dass sie mir allein gehört.
Sie soll nicht an andere Typen denken und sich auch nicht mit anderen treffen.
Bullshit.
Natürlich kann sie sich mit anderen Typen treffen.
Klar, will ich, dass sie mir gehört, doch das bedeutet nicht, dass ich ein besessenes Arschloch bin.
Sie kann sich mit so vielen Typen treffen, wie sie nur will.
Sie soll diese Typen bloß nicht als potenziellen Partner betrachten.
Allein der Gedanke daran lässt mich leicht das Gesicht verziehen.
Sie sieht mich einfach an, betrachtet jede einzelne Veränderung meiner Miene und scheint über alles genau nachzudenken.
Ich hebe eine Braue, in der Hoffnung sie beschleunigt ihre Entscheidung, doch sie verschränkt die Arme vor der Brust und lehnt den Kopf in den Nacken, weshalb ich von ihr ablasse.
"Lass mich noch ein bisschen darüber nachdenken. Das ist eine schwere Entscheidung", sagt sie ziemlich ernst und schon nimmt es mir jegliche Hoffnung darauf, dass sie mich so sehr haben will, wie ich sie haben will.
Meine Miene verändert sich, ohne, dass ich etwas dagegen tun kann, doch als ich sehe, wie sie einen winzigen Blick zu mir wirft und zu schmunzeln beginnt, forme ich meine Augen zu Schlitzen.
Sie will mich doch auf den Arm nehmen.
Sofort packe ich ihre Hüften und ziehe sie zu mir, während sie in schallendes Gelächter ausbricht und sich über mich lustig macht.
Ich presse meine Fingerspitzen in ihre Haut und beginne sie zu kitzeln, während sie weiter lacht.
Ein lautes, aber wunderschönes Lachen.
"Jace!", quietscht sie, doch ich höre nicht auf.
Sie hat mich absichtlich warten lassen und macht sich dann auch noch über mich lustig.
"I-Ich kann nicht mehr. Hör auf!", lacht sie und versucht sich aus meinem Griff zu befreien, indem sie mir den Rücken zukehrt, doch ich ziehe sie fest an meine Brust und schlinge meine Arme um ihren schlichten Körper.
In ihrer Gegenwart fühle ich.
Auch, wenn ich jegliche Gefühle tief in meinem Inneren verstaue, lässt sie das nicht zu und zwingt mich unbewusst dazu, zu fühlen.
"Du solltest aufpassen, dass dich nicht zu viele Leute mit den jämmerlichen Nerds sehen. Das könnte deinen Ruf ruinieren", kommt es sarkastisch von Reggie, als er zu uns in die Küche kommt und Delilah schelmisch anlächelt.
Sie legt ihre Hände auf meine Arme und nimmt einige ruhigere Atemzüge.
"Mir ist egal, wenn meine Nerd-Freunde meinen Ruf ruinieren. Vor allem, wenn es mein fester Nerd Freund tut", lächelt sie ihn dann etwas atemlos an und schon breitet sich ein unbeschreibliches Gefühl in meinem Inneren aus.
Sorge, vermischt mit Stolz und Angst.
Ob das ein Fehler war, ihr diese Option überhaupt freizulegen?
Was ist, wenn ich sie tatsächlich verderbe?
Ich will sie verderben, doch auf eine andere Art und Weise, als ich es gerade befürchte.
Was ist, wenn ich sie wirklich verletze?
"Also seid ihr jetzt offiziell ein paar?", fragt Reggie und sieht uns beide an, während er das Bier in seinen Händen öffnet.
Sie wirft ihren Kopf nach hinten und blickt mich mit ihren perfekten himmelblauen Augen an.
So, als wolle sie meine Zustimmung haben, doch ich verbleibe stumm.
Dann dreht sie sich wieder zu Reggie und nickt, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, so, als wäre sie stolz darüber.
Wie kann man stolz darüber sein, mich haben zu können?
Ich bin eine Last und...
"Wird auch langsam Zeit."
Sofort werfe ich ihm einen mahnenden Blick zu, während er an seinem Bier nippt und einen kräftigen Schluck davon nimmt.Delilah verspannt sich sofort unter meinen Berührungen und sieht von meinem Bruder zu mir, ehe sie wieder zu ihm sieht.
Denselben Blick hatte sie eben noch, als ich ihr aus Versehen gesagt habe, dass ich mich bereits viel zu lange zurückgehalten habe.
"Was meinst du?", fragt sie ihn verwirrt und schon scheint er total panisch, da er seinen eigenen Fehler bereits bereut.
Ich reiße ihm die Zunge heraus.
"Ach komm schon."
Er lacht auf und hebt eine Braue, während er sie gespielt amüsiert betrachtet."Du kannst selber nicht sehen, wie du ihn anhimmelst, als wäre er eine Art Gott für dich. Wir schon", lacht er dann und zeigt mit einer fixen Bewegung Richtung Wohnzimmer.
Nun sehe ich ihn verwirrt an, ziehe die Brauen zusammen und frage mich, was er damit meint.
Doch die Art, wie sie nervös wird und flüchtig zu mir nach hinten blickt, macht auch mich sofort nervös.
Tut sie das?
Sieht sie mich wirklich so an?
"Jetzt lasst uns endlich etwas zu essen bestellen. Ich bin am Verhungern", singt sie dann vor sich hin, als sie sich aus meinem Griff befreit und zu den vielen Zetteln hüpft.
Während sie sich die Zettel ansieht, sehe ich finster zu Reggie, der entschuldigend die Hände in die Höhe schwingt.
Er hat es gerade noch so geschafft, sie auf andere Gedanken zu bringen, also kann er seine Zunge noch etwas länger behalten.
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Magnificent Connection
RomanceDelilah Hale wurde Opfer einer schrecklichen Erfahrung, welche ihr Leben vollständig verändert hat. Ihre Ängste sind unerträglich und ihre Probleme scheinen unlösbar. Als ihre vier Brüder ihr ein Ultimatum stellen, entscheidet sich Delilah gegen die...