POV Jace
Sie will gerade zur Rückbank greifen und ihre Tasche nehmen, da halte ich sie auf und ziehe sie zurück.
"Lass die verdammte Tasche liegen", knurre ich, da ich keine verdammte weitere Minute verschwenden will.
Sie sieht mich unsicher an, also lasse ich sie los, steige aus und gehe um meinen Wagen herum, ehe ich ihr die Tür öffne und ihr ein kleines Zeichen gebe, dass sie aussteigen soll.
Sie zögert, betrachtet mich weiter unsicher, doch dann beißt sie sich auf die Unterlippe und steigt aus.
Dieses verdammte Mädchen bringt mich noch um den Verstand.
Ich schmettere die Tür meines Wagens hinter ihr zu, sperre meinen Wagen ab und lege meine rechte Hand an ihren Rücken, nur um sie bestimmend Richtung Haus zu schieben.
Dann schließe ich die Tür auf, schiebe sie ins Haus und werfe den Schlüssel in die kleine Schüssel auf der Kommode, während ich die Tür mit meinem Fuß einfach zustoße.
Mit einer geschickten Bewegung, lege ich meine Hände an ihre Hüften, drehe sie zu mir um und hebe sie mit Leichtigkeit hoch.
Schockiert betrachtet sie mich, schlingt jedoch trotzdem ihre Beine um meine Taille, während ich auf die Treppe zugehe.
Ich will nicht länger warten.
Nein, ich kann nicht länger warten.
Da ist es mir auch egal, in was für Probleme mich ihre Brüder ziehen, falls sie davon erfahren, was ich mit ihrer Schwester angestellt habe.
Ich mache große Schritte, nehme zwei Treppen gleichzeitig und sehe geradeaus, während sie mich aufmerksam und voller Sorge betrachtet.
Oben angekommen gehe ich sofort auf mein Zimmer zu, stoße die Tür auf und gehe mit ihr hinein, nur um die Tür sofort wieder zu schließen.
Gott, ich sperre sie sogar ab, verflucht.
"Was machen wir?", fragt sie, als ich nun unglaublich langsam auf mein Bett zulaufe.
"Hast du die Regeln noch im Kopf?", frage ich sie mit ernster Miene und tiefer Stimme.
Sie nickt und streicht mir eine Strähne aus der Stirn, die mir wahrscheinlich vor lauter Wut ins Gesicht gefallen ist.
"Vergiss die beschissenen Regeln", sage ich ernst und verfestige meinen Griff um ihre Hüften, was ihr ein leises Wimmern entlockt.
Alleine die Laute, die sie von sich gibt, könnten mich dazu bringen, direkt in meiner Hose zu kommen, ohne überhaupt berührt worden zu sein.
Dieses Mädchen bringt mich einfach um den gottverdammten Verstand.
Ich werfe sie aufs Bett, denke überhaupt nicht darüber nach, dass ich sie dadurch verunsichern oder gar verletzen könnte und schon breitet sich die Sorge in meinem Inneren aus.
Sie liegt da so unbeholfen und total nervös, während sie mich mit diesem vor Lust triefenden Blick betrachtet.
Ich drehe mich um, fahre mir mit beiden Händen durch das Gesicht und spüre, wie ich Stück für Stück die Kontrolle verliere.
Erst, als sie sich in der Cafeteria neben mich gesetzt hat, habe ich gemerkt, wie wütend mich ihre Abwesenheit gemacht hat.
Wie wütend es mich gemacht hat, dass sie nichts hat von sich hören lassen.
Und dann auch noch diese Verfluchte scheiße, mit diesem William und diesem Lee.
All das hat mich heute so an meine Grenzen gebracht, dass ich einfach Dampf ablassen muss.
Sie jetzt aber in meinem Bett liegen zu haben und zu wissen, dass sie mich alles mit sich machen lassen würde, beweist mir, wie verdorben ich eigentlich bin.
Ich bin nicht der richtige für sie und werde das auch niemals sein, aber ich kann mich nicht mehr von ihr fernhalten, wenn sie direkt vor meiner Nase ist.
Damals, war es einfacher, weil ich zu ihrem Namen kein Gesicht hatte und nicht wusste, mit wem ich da Kontakt hatte, doch seit wir in dieselbe Klasse gehen, muss ich mich unglaublich zusammenreißen.
"Jace", höre ich ihre zarte Stimme hinter mir, doch ich drehe mich nicht zu ihr um.
Stattdessen stemme ich meine Hände in die Hüften, lasse den Kopf fallen und sehe auf den laminierten Boden unter meinen Füßen.
Sie steht vom Bett auf und kommt ganz langsam mit ihren leichten Schritten auf mich zu, so als würde sie überhaupt nichts wiegen.
Hinter mir bleibt sie stehen und streicht mit sanften Berührungen meinen Rücken hinauf zu meinen Schultern.
Dann lässt sie ihre Hände quälend langsam über meine Schulter und herunter zu meinen Armen wandern, bis sie mir einfach ihre Arme um den Körper schlingt.
Sie kommt näher, drückt sich an mich und presst ihre warme Wange an meinen Rücken und plötzlich überkommt mich dieses warme Gefühl.
Auch, wenn ich spüre, wie ruhig ich in ihrer Nähe bin, ist sie gerade zum Teil schuld an meiner Wut, was die ganze Situation nicht einfacher macht.
Für einen ganzen Moment stehen wir einfach so da, sagen nichts und rühren uns auch nicht, doch dann bewegt sie sich hinter mir, ehe sie ihre Schuhe plötzlich vor mich und von ihren Füßen schleudert.
Einen nach dem anderen.
Ein amüsiertes Schmunzeln will sich auf meinen Lippen breit machen, doch ich unterdrücke es.
Wie kommt es, dass dieses verdammte Mädchen immer so viele Emotionen zugleich in mir hervorlockt?
Sie schiebt ihren Kopf unter meinen rechten Arm und zwängt sich dazwischen, bis ich nachgebe und die Hand von meiner Hüfte nehme.
Sofort sieht sie mit einem Lächeln zu mir auf, kommt herum und schlingt ihre Arme erneut um meinen Körper, nur um mich dann mit diesem Lächeln zu betrachten.
"Du hast mich dazu gebracht, die Schule zu schwänzen, also sollten wir jetzt auch etwas Spaßiges tun. Lass uns einfach für ein paar Stunden all unsere Probleme vergessen, ja?", fragt sie und stellt sich auf die Zehenspitzen, ehe sie mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen drückt und sich dann wieder zurücklehnt.
Ich betrachte sie aufmerksam, nehme ihre himmelblauen Augen und ihr schwarzes Haar vollkommen in mich auf und will nichts lieber, als sie für immer an meine Seite zu ketten.
Meine Brust zieht sich zusammen und schon fühle ich dieses ekelhafte Gefühl, welches ich spüre, wann immer ich daran denke, sie endlich zu mir zu holen.
"Du wirst es bereuen", flüstere ich leise und lasse für den Bruchteil einer Sekunde meine Mauern bröckeln.
Delilah hingegen hebt bloß ihre Hand, streicht mir über das Gesicht und sieht mich total fasziniert an.
"Lass mich das selbst herausfinden", flüstert sie dann leise und streicht über die heilenden Wunden in meinem Gesicht.
Unter keinen Umständen, will ich, dass sie es bereut, doch früher oder später wird sie es bereuen.
Alle tun das.
Sie dirigiert mich langsam zurück, doch ich wehre mich nicht dagegen und lasse mich auf das Bett fallen, als ich mit den Beinen dagegen stoße.
Sofort klettert sie auf meinen Schoß und lächelt mich mit diesem verfluchten Lächeln an, welches mein Herz sofort zum schneller schlagen bringt.
Ich hasse es, wenn sie sich verstellt, doch ich kann es genauso wenig ertragen, wenn sie sie selbst ist, da es mich innerlich zerreißt.
Aufmerksam und geduldig betrachtet sie mich, ohne einen weiteren Schritt zu machen.
Anscheinend wartet sie auf mich und will mir einen Moment geben, was ich mehr als nur respektiere.
Dann lehne ich mich jedoch zu ihr und hauche ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
"Bereue es einfach nicht", raune ich gegen ihre Lippen und gebe nach, als ich sie endlich so küsse, wie ich es brauche.
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Magnificent Connection
RomanceDelilah Hale wurde Opfer einer schrecklichen Erfahrung, welche ihr Leben vollständig verändert hat. Ihre Ängste sind unerträglich und ihre Probleme scheinen unlösbar. Als ihre vier Brüder ihr ein Ultimatum stellen, entscheidet sich Delilah gegen die...