"Und Sie beide leben mit der ganzen Bande unter einem Dach?", fragt Cole neugierig und nippt an seinem Bier, während er die beiden Frauen betrachtet.
Er wirkt momentan viel entspannter, doch die Tatsache, dass er nicht bei der Arbeit ist, lässt mich unruhig werden.
Es ist definitiv irgendetwas vorgefallen.
Cole kann es nur gut verstecken.
"Nein, tatsächlich nicht. Wir beide leben in einem Apartment, während die vier Jungs zusammen in einem Haus wohnen. Die vier sind zusammen aufgewachsen und alle sind für uns, wie unsere eigenen Söhne", erklärt die blonde Frau stolz.
"Du redest zu viel, Mom", brummt Jace neben mir und schon sehe ich nach rechts.
Er sitzt gelangweilt an seinem Handy und tippt auf dem Display herum, während er sich nur halb an den Gesprächen interessiert.
"Und du zeigst deiner Mutter keinen Respekt. Leg das Handy weg", befiehlt die Frau mit den braunen Locken.
"Ich wollte nicht einmal hier sein, Ma."
Jetzt sieht er auf und schiebt sein Handy in die Hosentasche."Ich will unter keinen Umständen undankbar wirken, aber zu dem Zeitpunkt bin ich gerne im Club", sagt er und sieht die beiden Frauen an.
"Hey, Alter. Probier mal den Kartoffelsalat. Der ist einfach der helle Wahnsinn", sagt Reggie am rechten Tischende.
"Hör auf deinen Bruder aus der Scheiße zu ziehen, Reginald", mahnt die braunhaarige Frau und plötzlich kann ich nicht mehr anders, als einfach loszulachen.
Alle sehen mich an, doch ich kann mich nicht mehr zusammenreißen.
"Tut mir leid, es ist nur..."
Ich halte mir die Hand an den Bauch und lache weiter."Unsere Familien sind sich so ähnlich", lache ich und wische mir eine kleine Träne weg.
"Wenn man davon absieht, dass deine Eltern reiche Schnösel sind, die kein Herz besitzen und dazu auch noch heterosexuell sind", sagt Jace neben mir und zuckt mit den Schultern.
"Jace!", mahnt die blonde Frau, während Reggie ihn unter dem Tisch tritt.
Dieser Typ hat ein riesiges Talent dafür, mich total zu verwirren.
Er sitzt absichtlich mit Abstand zu mir und ist derselbe respektvolle Kerl, der er im Club war, während seine Worte überhaupt nicht dazu passen.
"Ich meine ja nur. Wir wurden von zwei atemberaubenden Frauen erzogen, während sie bei ihren Brüdern aufgewachsen ist. Die ganze Schule spricht darüber, dass ihre Eltern keinerlei Interesse an ihren Kindern haben", spricht er weiter und schon ist das gesamte Restaurant still.
Eine ganze Weile sagt niemand etwas, bis ich mich zur Seite drehe und ihn ernst ansehe.
"Du gehst mir ziemlich auf die Nerven, ist dir das klar? Du lässt es so klingen, als wäre ich bei meinen Brüdern nicht gut aufgehoben, dabei könnte ich mir nichts Besseres vorstellen", knurre ich ihn wütend an.
"Egal was einer von ihnen tut, sie denken immer zuerst darüber nach, ob es die Leben ihrer Geschwister beeinflussen könnte", sage ich und stehe auf.
"Lilah", kommt es mit ruhiger Stimme von Cole, doch ich ignoriere ihn.
"Schön, dann seid ihr beiden eben bei euren Müttern aufgewachsen. Na und? Bedeutet das jetzt, dass ich ein weniger guter Mensch bin, nur weil ich meine Eltern seit meinem fünften Geburtstag nicht mehr gesehen habe?"
Ich spüre alle Blicke auf mir und die Stimmung beginnt zu kippen, aber ich kann mich einfach nicht mehr zusammenreißen."Seit zwei verdammten Monaten, tun diese sechs Personen, alles dafür, dass ich endlich wieder ich selbst werde. Sie sorgen immer dafür, dass ich nie alleine bin, wechseln sich damit ab, mich zur Schule zu fahren und wieder abzuholen und bezahlen sogar einen idiotischen Jungen, der in der Schule vor mir sitzt dafür, dass er mir Selbstverteidigung beibringt! Wie kannst du zur selben Zeit so respektvoll und gleichzeitig so herablassend sein?", frage ich und spüre die Tränen in meinen Augen.
"Ich bin nicht herablassend. Du solltest dich einfach nur nicht mit Leuten vergleichen, die du nicht kennst. Du hast alles und bekommst von deinen Brüdern buchstäblich alles, während meine Familie sich das hart erarbeiten musste, was wir brauchten. Mehr sage ich doch überhaupt nicht", sagt er gelassen und hebt die Schultern, ehe er die Arme vor der Brust verschränkt.
Er redet so, als wäre er nicht überrascht darüber, dass ich so die Kontrolle über meine Worte verloren habe, doch gleichzeitig wirken seine Worte so, als sei es unverständlich.
"Okay, das reicht jetzt! Ihr habt beide vollkommen recht, aber das bedeutet nicht, dass ihr jetzt verletzend werden müsst", sagt Cole laut und mit mahnendem Unterton, der mich wissen lässt, dass ich es lieber nicht zu weit treiben soll.
Ich atme frustriert aus und drehe mich nach links.
"Lass mich vorbei", sage ich mit neutraler Stimme und versuche alles, damit ich nicht gleich total emotional werde.
"Du wirst jetzt nicht einfach ab..."
"Ich brauche nur einen Moment, also lass mich raus, Declan", zische ich und ignoriere die Blicke aller anwesenden.
Declan sieht Hilfe suchend zu unseren Brüdern, ehe er Jasper ein kleines Zeichen gibt.
"Ich gehe eine rauchen, also lass sie vorbei", sagt er dann so, als hätte Declan ihm das nicht gerade aufgezwungen.
Dennoch rückt Declan zurück, zieht seine Beine zur Seite und lässt zu, dass ich an ihm vorbeilaufe.
DU LIEST GERADE
Magnificent Connection
عاطفيةDelilah Hale wurde Opfer einer schrecklichen Erfahrung, welche ihr Leben vollständig verändert hat. Ihre Ängste sind unerträglich und ihre Probleme scheinen unlösbar. Als ihre vier Brüder ihr ein Ultimatum stellen, entscheidet sich Delilah gegen die...