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POV Delilah

Nachdem wir gestern den Abend mit den Jungs verbracht haben, mit ihnen Pizza gegessen und uns unterhalten haben, sind wir wieder hochgegangen, wo Jace und ich uns nur zu zweit unterhalten haben.

Es war schön und hat sich das erste Mal so angefühlt, als wäre er nicht so darauf fixiert, alle Emotionen zu verstecken, was mich unheimlich glücklich gemacht hat.

Heute Morgen hat er mich dann nach Hause gefahren, wo ich mich schnell umgezogen habe, ehe wir zusammen zur Schule gefahren sind.

Dylan hat es mitbekommen, doch entweder hat es ihn nicht gestört, oder er hat einfach so getan, als würde es ihn nicht interessieren.

"Ich bin endlich dazu gekommen, Ihre Arbeiten zu korrigieren", erklärt der Lehrer und schon beginnen alle unruhig zu werden, während mein Herz zu rasen beginnt.

Ein kleines Lächeln bildet sich auf meine Lippen, während ich verschmitzt zu Jace sehe und jetzt schon gespannt bin, wer von uns beiden eine bessere Note bekommen hat.

Meine wird bestimmt etwas schlechter sein als normalerweise, doch so streng sehe ich das gerade nicht.

"Was hältst du davon, wenn ich dich abhole, nachdem ich Lee ins Kino gefahren habe?", flüstere ich ihm ins Ohr, als ich mich zu ihm nach vorne lehne.

Er reagiert nur flüchtig, indem er seinen Kopf etwas nach rechts dreht, damit er mich aus dem Augenwinkel betrachten kann.

"Das Mädchen holt den Typen zum Date ab? Geschmacklos", kommentiert er tonlos und entlockt mir damit ein kleines Lachen, während ich den Lehrer dabei beobachte, wie er die Arbeiten verteilt.

"Ich hole dich ab, dann kümmern wir uns um diesen Lee und gehen selbst ins Kino. Irgendwelche Einwände?", fragt er neutral, während er die Arbeit von unserem Lehrer entgegennimmt.

Er versucht es subtil zu machen, während ich versuche, seine Note zu entdecken, doch er versucht es zu verhindern.

Trotzdem erkenne ich das rote A auf dem Deckblatt, bevor er die Möglichkeit dazu hat, das Papier umzudrehen.

"Nicht wirklich. Gleich kläre ich den Rest mit Lee", sage ich, als auch ich meine Arbeit zurückerlange.

"Welche Note?", fragt er über seine Schulter hinweg, während ich mit genau das ansehe.

"B+", sage ich und lasse das Papier frustriert in meinem Block verschwinden.

"Ich habe ein C, also gib dich damit zufrieden", sagt er leise, aber tonlos, weshalb ich sofort zu ihm aufsehe und seinen Hinterkopf perplex betrachte.

Hat er nicht, also wieso sagt er mir dann, er hätte eine schlechte Note, wenn er doch eine bessere hat?

Ein breites Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, während er das Papier in seiner Tasche verstaut und sich dementsprechend nach unten beugt.

Eilig lehne ich mich nach vorne, sodass ich quasi auf meinem Tisch liege und drücke ihm einen Kuss in den Nacken, weshalb er sofort zu mir nach hinten sieht.

"Wofür war das?", fragt er und hebt eine Braue, während unsere Gesichter nur wenige Millimeter voneinander entfernt sind.

Ich grinse weiter.

"Ich freue mich einfach auf das Date", lüge ich und lasse mich wieder zurück auf meinen Platz fallen, ehe ich ihn quasi anhimmle, so wie Reggie es mir gestern erst klargemacht hat.

Gerade stört es mich jedoch nicht.

Er hat mir gesagt, dass er eine schlechtere Note hat, weil er mich besser fühlen lassen wollte und das beweist nur wieder, dass ich recht habe.

Jace ist ein guter Mensch, dem man das bloß vor Augen halten muss, damit er es endlich versteht.

Mich stört es nicht, dass er heute in der Schule wieder etwas verschlossener ist, weil ich es um ehrlich zu sein lieber habe, wenn nur wenige Leute seine anderen Seiten sehen.

Mir eingeschlossen.

Es lässt mich so fühlen, als wäre ich etwas Besonderes und das macht mich glücklich.

Er macht mich glücklich.

Sofort, als das Leuten der Klingel ertönt, stopfe ich ungeduldig meine Sachen in meine Tasche und springe von meinem Platz auf.

"Wohin des Weges, Lilah?", ruft Reggie mir hinterher, weshalb ich mich umdrehe und rückwärts weiter laufe.

"Ich muss was klären. Wir sehen uns später!", rufe ich ihm zu und verschwinde in der Menge der Schüler, während ich versuche, niemanden zu berühren.

"Lee!", rufe ich und mache auf mich aufmerksam, indem ich meinen Arm nach oben halte und ihm zu winke.

Der attraktive und ziemlich beliebte Asiate sieht zu mir auf und verabschiedet sich von seinen Freunden, ehe er mir entgegenkommt und mich freundlich anlächelt.

Lee und ich kennen einander inzwischen schon eine Weile, da er mich damals um ein Date gebeten hat.

Als meine Brüder davon erfahren haben, sind sie total durchgedreht und kurz darauf ist Declan vor der Schule aufgetaucht, um ihn in Empfang zu nehmen.

An diesem Tag habe ich erfahren, dass Lee überhaupt nicht an mir interessiert war, mich bloß als Alibi nutzen wollte, da seine Eltern viel zu streng sind und nicht akzeptieren würden, dass er auf Männer steht.

Ich persönlich verstehe das nicht.

Wo ist der Sinn darin, sich in das Liebesleben einer Person einzumischen und ihr vorzuschreiben, zu welchem Geschlecht sie sich hingezogen fühlen darf?

"Wegen heute Abend", beginne ich und laufe mit ihm die Flure hinab.

"Ist es in Ordnung, wenn ich dich zusammen mit Jace abholen komme? Wir wollten danach ebenfalls ins Kino gehen. So wäre das ganze viel einfacher, verstehst du?", frage ich, als wir an seinem Spind innehalten.

Er öffnet ihn, beginnt damit seine Sachen hinein zu räumen und nickt nachdenklich.

"Sicher doch. Ich habe kein Recht dazu, dir etwas vorzuschreiben. Vor allem nicht, wenn du mir ständig aus der Patsche hilfst. Pass nur auf, dass er mir nicht den Kopf abreißt. Jace ist doch der Junge aus der Cafeteria, oder? Derjenige, der mich so kalt behandelt hat?", fragt er und entlockt mir damit ein unbeholfenes Lachen.

"Ja, das ist Jace. Zu seiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass es nicht sein bester Tag war. William ist den Jungs ziemlich auf die Nerven gegangen", verteidige ich ihn sofort und bekomme erneut ein Nicken.

"Habe ich mitbekommen. Erstaunlich, wie schnell du es geschafft hast, ihn abzuwimmeln. Mit dir will ich definitiv nicht auf Kriegsfuß stehen", lacht er und schließt seinen Spind.

"Schreibst du mir einfach, wenn ihr auf dem Weg seid?", fragt er und läuft rückwärts durch den Gang.

"Werde ich. Danke dir, Lee", sage ich lächelnd und winke ihm zu, während ich mich umdrehe und in die entgegengesetzte Richtung laufe.

Sofort zücke ich mein Handy und beginne nach irgendwelchen Filmen zu schauen, für die Jace und ich uns interessieren könnten.

Magnificent ConnectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt