-Han-
Ich öffne ‚Kontakte' in meinem Handy. Selbst wenn, es schon nach Mitternacht ist, möchte ich sie irgendwie unbedingt sprechen. Ich weiß, dass sie ebenfalls einen unmöglichen Schlafrhytmus hat, weswegen, sie bestimmt nicht schläft. Seit einigen Stunden habe ich eine fast schon unheimlich große Sehnsucht nach ihr.
Ich will nur ihre Stimme hören. Unbedingt!
Zumindest wenn sie ran gehen würde.Han: Boom? Störe ich?
Was ist, wenn sie doch schläft und ich sie wach geklingelt habe? Dafür würde sie mich umbringen. Seufzend lege ich mein Handy zur Seite.
Doch dann beginnt es zu vibrieren.Boom: Neein neinn
Han: Alles ok?
Boom: Nactürlichh
Han: Bist du zu Hause?
Boom: Nein in xxx Club mit Lenaw und ihre Freund
Han: Ah ja...
Boom: Wqs denn?
Han: Bist du betrunken?
Boom: Neeeh neih
Han: Ich denke schon
Boom: Ich hbe doch nur ein bisshen trunken
Han: Soll ich dich vielleicht abholen?
Boom: Na warumm nict
Han: Bis dann! Pass auf dich auf!
Boom: JajjaNa toll. Sie ist betrunken. Dafür weiß ich, wo sie ist und kann sie abholen. Ich schleiche mich aus meinem Zimmer, stecke mein Handy ein und schnappe mir meine Jacke und den Autoschlüssel. (Ich weiß, dass er eigentlich keinen Führerschein hat, but let's ignore this fact) „Wohin willst du, um diese Uhrzeit?", kommt es von Chan, der neben mir auftaucht. Der schläft echt nie. „Ich hol' Boom von einem Club ab", flüstere ich, um die anderen, die schlafen, nicht zu wecken. Chan nickt kurz: „Bringst du sie nach Hause oder zu uns?". Gute Frage. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. „Vielleicht eher zu uns. Dieser Club ist näher an uns dran, als an sie" „In Ordnung. Aber seid schnell zurück, ja?". „Schon klar", erwidere ich. Dann verlasse ich die Wohnung und das Haus. Ich entsperre das Auto mithilfe des Autoschlüssels und steige ein. Ich gebe den Namen des Clubs, im Navi ein. Dann fahre ich los.
Beim Club angekommen, steige ich aus. Von weitem hört man schon die laute Musik. Solche Orte meide ich eher. Die vielen Leute, lassen mich schnell unsicher werden. Ich trete ein und ein Gestank aus der Mischung von Schweiß und Alkohol, schlägt mir entgegen. Ich seufze und stürze mich ins Getümmel, um Boom zu finden.
Etwas später, finde ich sie schon, an der Bar sitzend und an einem Getränk nippend. Aber warum ist sie alleine? Ich dachte, sie ist hier mit ihrer Cousine?
„Boom!", versuche ich den Lärm der Musik, zu übertönen. Ohne Erfolg. Ich muss mich an einer großen Gruppe Leute, vorbei drängeln und stutze. Von hinten, kommt ein Mann auf sie zu. Er sagt etwas, worauf sie sich zu ihm dreht, und denn Kopf schüttelt. Seine Hand kommt ihr gefährlich nah, was mich nur noch rot sehen lässt. Wie kann er es wagen, meine Boom, anzufassen! Ich stürme auf die beiden zu, und schubse ihn zur Seite. Dann drehe ich mich zu Boom: „Geht's dir gut? Was wollte der?". „Alles gut. Ich habe kaum verstanden, was er wollte", sagt sie und fällt mir um den Hals. Ich erwidere ihre Umarmung und streiche ihr über den Rücken. Ich kann ihre Fahne riechen. Dann lösen wir uns. „Wollen wir los?", frage ich, beziehungsweise, schreie ich. Sie nickt und steht auf. Ich halte sie am Arm fest, weil sie etwas schwankt. Etwas abseits vom Trubel, frage ich: „Willst du Lena noch irgendwie Bescheid sagen, oder so?" „Nee, die ist mit ihrem Freund verschwunden. Habe kein' Plan, wo sie ist", erwidert sie. Na wunderbar. Ich nicke verstehend und wir verlassen den Club.
Ich halte Boom die Autotür auf und helfe ihr einzusteigen, bevor ich selber einsteige. „Wir fahren zu mir, ja?", frage ich, während ich den Motor starte. „Mmhm...", kommt es vom Beifahrersitz.
Ich wende meinen Kopf in ihre Richtung. Sie hat ihre Beine angezogen und ist eingepennt. Von diesem Anblick, muss ich schmunzeln. Wie süß sie doch ist.Nachdem wir ankommen, bringe ich Boom in mein Zimmer. „Du kannst hier schlafen. Ich schlaf' auf der Couch", sage ich leise und krame nach einer Decke. „Nein! Dein Bett gehört immer noch dir! Ich schlaf' auf der Couch!", entgegnet sie, ebenfalls leise. Mit diesen Worten, steht sie auf und schwankt ins Wohnzimmer. Ich seufze. Ich werde erst gar nicht versuchen, sie zu überstimmen. Die Decke, die ich eben gefunden habe, bringe ich ihr hinterher. „Danke", flüstert sie. „Nicht dafür. Gute Nacht" „Gute Nacht". Ich höre noch, wie sie sich grummelnd auf der Couch zusammenrollt.
-Chan-
Ich gehe in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Auf dem Rückweg gehe ich am Wohnzimmer vorbei. Ich kann hören, wie Boom, die scheinbar, immer noch, wach ist, traurig seufzt. „Alles okay?", frage ich. Sie zuckt zusammen, dreht sich dann aber zu mir. Erneut seufzt sie und ich setzte mich neben sie auf das Sofa. „Also?", frage ich erneut. „Naja geht so", sagt sie, beginnt aber zu reden, „Lena ist heute mit ihrem Freund verschwunden, als wir im Club war'n. Ich wünschte ich könnte das auch". „Du willst verschwinden?", frage ich. „Nee, aber so verschwinden", murmelt sie. Langsam beginne ich zu verstehen, was sie meint. „Mit jemand besonderem?", wage ich mich vorsichtig einen Schritt weiter. Han wird mir dafür noch dankbar sein. „Ja", erwidert sie. „Darf ich fragen mit wem?". Selbst bei dem spärlichen Licht erkennen, wie ihre Wangen anfangen zu glühen. „Naja... mit Jisung", den letzten Teil murmelt sie fast lautlos, „Ich lieb' ihn schon länger, aber ich hab' Angst, dass er mich abweist". Wenn ich ihm das erzähle, wird er aus dem Häuschen sein. Eigentlich sieht man es ihr ziemlich an, dass er es ihr angetan hat, aber es ist besser, es von ihr zuhören. „Glaub' mir, das wird schon", ich lächele sie ermutigend an, worauf sie ebenfalls leicht zu lächeln beginnt. „Sicher?". Ich nicke: „Sag mal, stimmt es, dass du heute Geburtstag hast?". Sie nickt. „Alles gute", flüstere ich. „Danke", erwidert sie. Dann wünschen wir uns gegenseitig eine gute Nacht. Später muss ich unbedingt mit Han sprechen.-Han-
Stunden später, als wir gegen 13 Uhr, aufstanden, kam Chan zu mir. „Ich habe nachdem du gegangen bist, noch mit Boom gesprochen. Sie mag dich", hat er gesagt und mir zu gezwinkert. „Außerdem hat sie heute Geburtstag". Scheiße! Wie konnte ich das vergessen!
Die Jungs waren etwas verwundert, was Boom bei uns, zu suchen hat, aber wir haben sie aufgeklärt. Danach hat sie unbedingt darauf bestanden, los zu gehen. Also habe ich ihr angeboten, sie nach Hause zufahren. Sie hat ziemliche Kopfschmerzen, weswegen, sie eingewiligt hat. Nachdem wir ins Auto gestiegen sind, starte ich den Motor.
Während der Fahrt schaut Boom leicht abwesend aus dem Fenster. Eigentlich möchte ich sie ansprechen, traue mich aber nicht. Dann sehe ich aus dem Augenwinkel, wie sie an den Klamotten, die ich ihr geliehen habe, schnuppert. Ich schmunzele und sehe wie ihr die Röte ins Gesicht steigt.
Wir kommen an und ich halte ihr die Tür auf. Müde lächelt sie mich an. Sie geht zur Eingangstür und ich will gerade, in den Wagen steigen, als ich ein „Mist!" höre. Ich drehe mich zu Boom: „Was ist denn?" „Ich habe meinen Schlüssel vergessen und niemand ist zu da". „Oh". Seufzend lässt sie sich ins Gras, im Vorgarten, fallen. „Ich werde hier warten, bis jemand kommt", meint sie. „Und dein Handy?", frage ich sie. „Akku leer", meint sie. Ich nicke, das ist natürlich ungünstig. „Ich warte mit dir", sage ich und lasse mich neben sie ins Gras fallen. „Wirklich?" „Ja". Dankbar lächelt sie mich an.
Dann beuge ich mich leicht vor zu ihr, bis ich ihren Atem spüren kann. „Alles gute zum Geburtstag", hauche ich. Und dann drücke ich meine Lippen auf ihre. Sie erwidert den Kuss und ich beginne meine Lippen leicht zu bewegen. Der Kuss wird immer leidenschaftlicher und so sitzen wir nebeneinander im Gras, und küssen uns.
Nach einer Weile hören wir ein Kichern hinter uns. Wir lösen uns und wenden unsere Köpfe in die Richtung, aus der das Kichern kam. Booms Tante steht hinter uns und betrachtet uns lächelnd. Dann geht sie zur Eingangstür und öffnet diese. „Lasst euch nicht stören. Ich lasse die Tür nur offen, damit du später reinkommen kannst Boom", mit diesen Worten verschwindet sie im Haus. „Ich sollte jetzt gehen, glaube ich", murmel ich etwas verlegen. Sie nickt nur und lächelt etwas geknickt. Ich stehe auf und winke ihr zu. Dann steige ich in den Wagen und fahre los. Jetzt muss ich meine Gedanken unbedingt sortieren.-Boom-
Langsam betrete ich das Haus. Ich muss meine Gedanken nach diesem Kuss, unbedingt ordnen. In der Küche begrüßt mich eine lächlende Tante May: „Und? Wie war es?". Ich antworte ihr nicht, seufze aber etwas ZU leidenschaftlich. „Ach, es wär' schön noch einmal so jung und verliebt zu sein!".Woww fast 1500 Wörter! Ich bin diesmal ganz zufrieden.
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Boom ʰᵃⁿ ʲⁱˢᵘⁿᵍ
FanfictionBoom ist mit ihrem Bruder auf der Flucht vor ihrem brutalen Stiefvater und landet schließlich bei ihrer Tante und Cousine in Seoul. Dort trifft sie den Rapper Han Jisung. Dieser scheint großes Interesse an ihr zu haben. Die beiden kommen sich immer...