Im Hintergrund sind Stimmen wahrzunehmen. Sie klingen gedämpft, als seien sie nicht von dieser Welt. Ich hole tief Luft. Die Stimmen werden immer klarer und verständlicher.
Langsam kann ich sogar einzelne Wörter erkennen. „Tot. Einfach tot".Immer mehr verspüre ich den Drang, herausfinden zu wollen, was diese Aussage zu bedeuten hat. Doch ich kann meinen Körper keinen Zentimeter bewegen. „Ich ruf jetzt Jisung an. Wir können nicht länger warten. Er muss sofort kommen. Er hat ein Recht darauf, das zu erfahren. Außerdem kann ich nicht mehr tatenlos zusehen", eine eindeutig weibliche Stimme, ist zu hören. Sie klingt sehr nach Lena.
„Hast du denn seine Nummer?", das ist die Stimme von Tante May. „Nein, aber so wie ich Boom kenne, hat sie warscheinlich ihr Geburtsdatum als Pin", erwidert Lena.
Kurze Zeit des Schweigens. Ich kann nicht einschätzen, ob es sich um Minuten oder bloß Sekunden handelt. „Hab sie". Dann ertönen Schritte. Eine Tür wird geöffnet und geschlossen. Ich vermute, dass Lena gerade eben, den Raum verlassen hat.„Erledigt. Er kommt sofort", eine Tür wird geöffnet, Lena kommt herein und schließt die Tür wieder hinter sich.
Langsam scheine ich die Kontrolle über meinen Körper zurückzubekommen.
Ich kann so etwas, wie eine harte Matratze unter mir wahrnehmen. Also liege ich.
Im Raum sind dumpfe Schritte zu hören. Immer wieder.
Immer wieder aus den selben Richtungen, als würde jemand im Kreis laufen. Ich beginne, meine Glieder erneut zu spüren. Vielleicht werde ich mich jetzt bewegen können?
Ich versuche meine Augen vorsichtig zu öffnen, kneife sie jedoch gleich wieder zu, da mich das grelle Licht der Außenwelt blendet. Bereits durch mein Lid scheint es so hell, dass man meinen könnte, ich würde daran noch erblinden.
Erst langsam kann ich mich daran gewöhnen. Ich mache einen zweiten, vorsichtigen Versuch, meine Augen zu öffnen und diesmal klappt es auch. Ich brauche zwar erneut ein wenig, um mich an das Licht zu gewöhnen aber diesmal macht es mir nichts mehr aus.Meine Augen wandern hin und her, während ich mein Umfeld genaustens inspiziere. Die weißen, blanken Wände sind mir unbekannt. Wo bin ich?
Vorsichtig drehe ich meinen Kopf zur Seite. Dort entdecke ich Lena, die in sich zusammengesunken in einem Stuhl sitzt. Plötzlich erwidert sie meinen Blick und ihre Augen weiten sich. „Boom!", es ist schwierig zu beurteilen, welche Gefühle sich hinter ihrem Aufschrei verbergen. Wohlmöglich Panik, Schock und auch ein Hauch Erleichterung. Zumindest vermute ich das. Sicher kann ich mir da nämlich nicht sein.
Sie kommt zu mir geeilt und hockt sich zu mir runter. Vorsichtig nimmt sie mein Gesicht in ihre Hände. Auch Tante May taucht hinter ihr auf.
„Ach' Boom", haucht Lena. Ihre Stimme wird immer schwächer: „Du bist wirklich ein Schicksalsschlag". Dann beginnen Tränen ihre Wangen herunter zu rinnen. „W-was", völlig verdattert starre ich sie an. Was ist hier los? Wo bin ich überhaupt?
Tante May löst Lenas Händ behutsam von meiner Wange und zieht sie dann vorsichtig hoch. Langsam setze ich mich auf, ohne meinen Blick von ihnen abzuwenden.
Immer noch verwirrt betrachte ich sie, wie sie Lena auf ihren Stuhl drückt und ihr wortlos ein Taschentuch reicht. Auch in ihren Augen glänzt eine seltsame Trauer.
Da ich weiterhin keine Erklärung erhalte, seufze ich und stelle dann eine Frage. „Was ist passiert?". Tante May seufzt: „Das fragen wir dich. Nun ja, du hast die Wohnungstür geöffnet und bist dann einfach umgekippt. Du hast uns einen ziemlichen Schreck eingejagt. Wir haben einen Krankenwagen gerufen und jetzt sind wir hier", kommt die Antwort von meiner Tante.
„Ich... wie geht es dem Baby?!", frage ich panisch.
Die plötzliche Stille wird von Lena unterbrochen, die laut schnieft. Sie holt tief Luft und mustert mich dann mit ihren leicht angeschwollenen Augen.
„Du... du hast...", sie schluckt, „Du hast das Kind verloren".Entgeistert starre ich sie an. Nein. Das ist...das ist...
Langsam senke ich meinen Blick und fixiere meine Hände. Ich habe mein Kind getötet.
Ich war feige und das ist der Preis dafür.
Hätte ich früher gehandelt, wäre das nicht passiert. Es ist meine Schuld.
Meine Atmung stockt. Ich bin ein Monster.
Wie verbissen fixiere ich weiterhin meine Hände. Meine Sicht verschwimmt langsam. Auch meine anderen Sinne werden immer trüber. Die hauchzarte Berührung auf meiner Schulter bekomme ich kaum mit.
Und genau in diesem Moment wir die Tür aufgerissen. „WO IST BOOM?!", die panische Stimme reißt mich aus meiner Starre. Ich hebe den Kopf.
Jisung.Ihr wisst nicht, wieviele Nerven mich dieses Kapitel gekostet hat 😭
Ich hoffe niemand cancelt mich jz
Sry guys.Jedenfalls sind hier noch drei meiner Antistressdoodles von heute
Meine Handschrift haha
Wie man sehen kann, sind Augen meine Besties zum doodlen >.<
Ich hoffe ich kann demnächst ein weiteres Kapitel schreiben aber versprechen kann ich's nicht<3
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Boom ʰᵃⁿ ʲⁱˢᵘⁿᵍ
FanfictionBoom ist mit ihrem Bruder auf der Flucht vor ihrem brutalen Stiefvater und landet schließlich bei ihrer Tante und Cousine in Seoul. Dort trifft sie den Rapper Han Jisung. Dieser scheint großes Interesse an ihr zu haben. Die beiden kommen sich immer...