Es vergingen ungefähr zwei Monate und jetzt ist es bereits Dezember. Jisung und ich halten unsere Beziehung weiterhin geheim. Auch wenn wir in der Öffentlichkeit aufpassen müssen, sind wir glücklich zusammen.
Von meinen Brüdern habe ich immer noch nichts gehört. Eigentlich soll ich mir ja keine Sorgen machen, aber ich kann es nicht lassen. Schließlich kann ihnen jeder Zeit etwas passieren. Und ja, ich bin die jüngste. Aber trotzdem mache ich mir Sorgen. Das hat auch Auswirkungen auf meinen Alltag. Oft bin ich unkonzentriert oder habe Albträume.
Diese Gedanken kann ich nur vergessen, wenn ich bei Jisung bin.
Mit der Zeit, bin ich fast schon bei Stray Kids eingezogen und niemand ist mehr überrascht, wenn ich unerwartet auftauche. So, wie jetzt auch.
Ich rappele mich auf und schleiche lautlos aus dem Zimmer. Mein Ziel ist die Küche, wo ich mir ein Glas Wasser mache. Dieses trinke ich sofort aus und werfe dann einen Blick auf die Uhr. Vier Uhr morgens.
Das Glas stelle ich in die Spüle und möchte den Raum gerade verlassen, als mich jemand von hinten umarmt. Ich zucke vor Schreck zusammen und möchte am liebsten losschreien, doch er hält mir den Mund zu.
„Schhhh... ich bin's doch nur", flüstert Jisung. Ich befreie mich aus seinem Griff und drehe mich zu ihm. „Trotzdem musst du mich nicht so erschrecken!", meine Stimme ist gedämpft, jedoch hörbar verärgert. „Sorry", kommt es von ihm. „Ist ja jetzt egal", murmel ich und schmiege mich an ihn. Er ist so schön warm. Jisung erwidert meine Umarmung und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Daraufhin hebe ich meinen Kopf leicht, um ihm in die Augen zu sehen zu können und küsse ihn. Er erwidert den Kuss und legt seine Hände am meine Hüfte. So stehen wir in der dunklen Küche und küssen uns.
Bis sich jemand hinter uns räuspert: „Leute, es ist ja schön, dass ihr euch gern habt, aber könntet ihr das bitte in eurem Zimmer weiterführen". Etwas erschrocken stöben wir auseinander. Minho steht vor uns und mustert uns mit hochgezogenen Augenbrauen. Augenblicklich werde ich rot und nicke leicht, bevor ich den Kopf senke. Ich nehme Jisung an der Hand und ziehe ihn in das Zimmer, in dem wir schlafen.
Dort lasse ich mich auf das Bett fallen und seufze leicht. Neben mir, höre ich ein dumpfes Geräusch und spüre, wie die Matratze leicht eingedrückt wird. Dann legt Jisung bereits seinen Arm um mich und zieht mich näher an sich ran.
Ich kuschele mich ebenfalls an ihn schließe die Augen.
Dann sinke ich ins Land der Träume.________
Ich sitze an einen Stuhl gekettet in einem kaum beleuchteten Raum. Über mich ragt ein Schatten. Ich sehe eine Klinge aufblitzen. Dann spüre ich schon Schmerz auf meinem linken Oberschenkel. Ich versuche meinem Kopf in die Richtung zu wenden, um den Schatten genauer betrachten zu können, schaffe es aber nicht. Es fühlt sich an, als wäre mein Hals eingerostet. Dabei spüre ich, wie die Klinge immer weiter in mein Fleisch gedrückt wird. Ich versuche mich irgendwie zu bewegen, aber mein Körper scheint komplett taub. Verzweifelt versuche ich mich irgendwie zu bewegen und bekomme immer mehr Panik. Es ertönt ein raues Lachen des Schattens. Dann durchzuckt mich ein kurzer Schmerz. Erneut und erneut. Jemand schickt Strom durch meinen Körper. Ich zucke bei jedem Stromschlag zusammen und versuche immer noch mich zu bewegen. Langsam beginne ich zu spüren, wie auch mein Kopf immer tauber wird und ich kaum noch meine Augen offenhalten kann. Im Hintergrund mischt sich noch eine andere Stimme zu der des Schattens, doch ihre Worte sind undeutlich und weit entfernt.
Dann beginnt das grässliche Lachen des Schattens immer leiser zu werden und meine Sicht wird immer verschwommener. Doch dringt die Stimme immer mehr zu mir durch und ich beginne, ihre Worte zu verstehen. „Boom!". Jemand ruft nach mir. Wieder und wieder ruft die Person nach mir, doch ich kann nicht reagieren._________
Ich schlage die Augen auf und blicke direkt in Jisungs besorgtes Gesicht. „Geht's dir gut?", höre ich ihn fragen. Ich setze mich auf und versuche zu reden, doch keine Worte kommen über meine Lippen. Mein Kopf schwirrt und nur langsam scheine ich aus dem Rausch zu erwachen. Dann durchschüttelt mich ein heftiger Hustenanfall.
Jisung reagiert sofort und reicht mir ein Glas Wasser. „Danke", krächze ich und nehme es entgegen. Ich trinke es aus und schnappe nach Luft. Jisung streicht meine Haare zur Seite und schaut mir in die Augen. Erneut kann ich Sorge in ihnen entdecken. Dann nimmt er mein Gesicht in seine Hände: „Alles in Ordnung? Du hast im Schlaf nach Hilfe geschrien und herumfuchtelt. Hast du schlecht geträumt?". Ich nicke leicht. „Komm her", mit diesen Worten zieht er mich in eine beruhigende Umarmung.
Sanft streicht er über meinen Rücken. Ich lege meine Arme um ihn und genieße die Wärme, die von ihm ausgeht. Er fragt nicht, was ich geträumt habe. Und das erleichtert mich ziemlich. Ich möchte ihn nicht beunruhigen.
„Und jetzt komm und versuch' noch etwas zu schlafen", raunt er mir zu und ich nicke leicht.
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Boom ʰᵃⁿ ʲⁱˢᵘⁿᵍ
FanfictionBoom ist mit ihrem Bruder auf der Flucht vor ihrem brutalen Stiefvater und landet schließlich bei ihrer Tante und Cousine in Seoul. Dort trifft sie den Rapper Han Jisung. Dieser scheint großes Interesse an ihr zu haben. Die beiden kommen sich immer...