Boom ʰᵃⁿ ʲⁱˢᵘⁿᵍ

Kapitel 45

Einige Wochen sind bereits vergangen und ich habe es geschafft, die meisten Ängste, die ich hatte, zu überwinden. Es scheint alles soweit in Ordnung zu sein. Jisung hat in letzter Zeit leider sehr viel zu tun, weswegen wir uns nur selten sehen können, aber wir kriegen das schon irgendwie hin.
Zur Zeit habe ich vorallem mit Morgenübelkeit und ziemlichen Stimmungschwankungen Probleme. Oft rege ich mich über jede Kleinigkeit auf oder fange an zu weinen. Nach meinen Wutanfällen tun mir die anderen oft ziemlich Leid und ich verstehe selbst nicht mehr, warum ich mich so aufgeregt habe. Doch leider ist das völlig normal und ich kann nichts daran ändern.

Ich verlasse gerade mit schnellen Schritten das Gebäude, in welchem die Praxis meiner Frauenärtzin liegt. Sie hat einen Ultraschall gemacht und Bilder für mich ausgedruckt. Ich durfte auch ihre kleine und unglaublich süße Tochter kennenlernen, die aufgrund eines Rohrbruchs in der Kita, bei der Arbeit ihrer Mutter war. Die Kleine hat mir aus irgendeinem Grund, ein Bild geschenkt, was mich natürlich sehr gefreut hat.
Ich nehme das Ultraschallbild aus meiner Jackentasche, betrachte es und seufze verträumt. Dieser kleine Fleck ist mein Baby! Allein dieser Gedanke treibt mir Tränchen in die Augen. Schnell wische ich sie mit meinen Ärmel weg. Dann gehe ich die Treppe zu der U-Bahnstation herunter. Viele Leute kommen mir entgegen. Scheinbar ist gerade eine U-Bahn weggefahren. Hoffentlich ist es nicht meine!
Schnell laufe ich weiter nur um festzustellen, dass ich genau die U-Bahn, in die ich steigen muss, verpasst habe. Ich stöhne genervt auf. Na toll. Also muss ich warten.

Kurz darauf stehe ich bereits vor den Türen der Bahn, die sich öffnen und es kommt mir eine große Menschenmenge entgegen. Nachdem einige ausgestiegen sind, kann ich auch einsteigen.
In der U-Bahn, lasse ich mich auf einen freien Platz fallen. Ich hole mein Handy aus meiner Jackentasche und öffne meinen Chat mit Jisung. -Habe meinen Termin überstanden und habe noch eine kleine Überraschung für dich-. Ich schicke die Nachricht ab und packe das Handy weg. „Entschuldigung?", ertönt eine Stimme hinter mir, worauf ich mich umdrehe. „Sidney?!", rufe ich überrascht, „Was machst du denn hier?". Die junge Frau steht tatsächlich vor mir. Auf ihrem Gesicht wiederspiegelt sich pure Freude. „Boom!", ruft sie und umarmt mich stürmisch. Lachend erwidere ich ihre Umarmung, werde dann aber ernst: „Aber jetzt mal ernsthaft, was machst du hier? Und warum bist du so plötzlich verschwunden?". Vor einigen Monaten hat sie sich einfach nicht mehr gemeldet und Jisung hat erzählt, dass sie auch nicht zur Arbeit gekommen ist. Sydney seufzt: „Wenn das alles so einfach wäre. Aber hast du etwas Zeit? Wir könnten etwas trinken gehen und ich erzähle dir alles". „Ähh warum nicht", erwidere ich, beginne dann aber zu grinsen, „Ich habe auch einiges zu erzählen".
„Boom, du hier?", ertönt es plötzlich hinter uns. Ich drehe mich um, um den jungen Mann, der vor uns steht, zu betrachten. Ich kenne ihn doch irgendwoher. Dann fällt es mir schlagartig ein. Er ist Lenas Freund! Wie konnte ich ihn nicht sofort erkennen?! Doch dann fällt mein Blick auf seine Kleidung und das Blut gefriert in meinen Adern. Was zum Freak?! Das kleine Zeichen, dass in den Kragen seines Hemdes eingearbeitet ist, ist zwar unauffällig aber für die, die wissen, für was es steht, nicht zu übersehen. Es ist sein Zeichen. Plötzlich beginnen tausende Fragen und Ängste in meinem Gehirn herum zu schwirren und ich halte mir den Kopf. Fuck!
Hat er mich gefunden?
Arbeitet Lenas Freund für ihn?
Oder ist alles nur ein Zufall?
Was, wenn nicht?
„Alles in Ordnung?", er mustert mich unschuldig. Schwach lächele ich: „Klar. Alles bestens". Dann fällt mein Blick auf Sydney neben mir. Sie sieht aus, als hätte sie einen Geist gesehen. Ihr Gesicht ist komplett bleich und ihre Hände sind am Zittern. „S-sydney?", für einen Moment, geraten meine chaotisch durcheinander schwirrende Gedanken, in den Hintergrund. Was ist mit Syndey los? „D-dieser Mann...", sie deutet mit dem Finger auf ihn, „Er hat... er hat...". Ihr scheinen die Worte zu fehlen, um das zu beschreiben, was sie sagen will. In ihren Augen leuchtet pure Angst. „Sagen Sie mal, was wollen Sie mir vorwerfen?!", kommt es empört von Lenas Freund, „Ich denke es ist besser, wenn ich gehe". Er sieht mir ein letztes Mal in die Augen und in seinem Blick blitzt etwas auf. Eine Warnung.
Nichts ist ein Zufall.

Nach langer Zeit, des Wartens, kommt mal wieder ein Kapitel, wer hätte es gedacht 😂
Sry, dass ich erst jetzt update, aber ich hatte in den letzten Tagen kaum Zeit, mich mal hinzusetzen und zu schreiben. Ich bin gerade nonstop unterwegs und habe auch nicht immer WLAN zur Verfügung. Möglicherweise, kommt die nächsten zwei Wochen wieder nichts, aber ich muss mal schauen. Jedenfalls veröffentliche ich gleich noch ein zweites Kapitel, um das auszugleichen.
<3