Trust me - solange du bleibst

Chapter 7

Schweigend rutsche ich neben Dean in die Nische, weil Shelby ja unbedingt neben Logan sitzen wollte. Im Auto war es mir gar nicht aufgefallen, aber Dean hat eine interessante Augenfarbe. Sie richtet sich ganz nach dem Licht. Hier im Barlicht strahlen sie metallicgrau. Verdammt! Wie lange habe ich ihn bereits angestarrt? In diesen Augen kann man sich wahrhaftig verlieren. Moment – wenn ich in seine Augen sehen konnte, hat er mich ebenfalls angestarrt. "Wieso starrst du mich so an?" "Das Gleiche könnte ich dich auch fragen, Edwards." Wie charmant er mich das doch gefragt hatte. So ein Arschloch. Um ein wenig runterzukommen, bestelle ich mir ein paar Drinks. Angefangen mit einem Weißwein bis hin zu einem sehr guten Margarita. Nachdem ich auch das letzte Glas recht schnell herunterkippe, betrachtet mich Dean recht belustigt. "Ist alles okay bei dir?" Wieso fragt mich das heute jeder? Leicht beschwipst gebe ich ein "Jap" von mir und fange an zu lachen, da ich bemerke, dass Shelby nicht mehr da ist. Logan ist ebenfalls weg. Was für ein Wunder. Die Beiden kennen sich nicht einmal vier und zwanzig Stunden und verschwinden direkt in der Kiste. Kopfschüttelnd sehe ich nur in die Menge, um Deans Blicken auszuweichen. Das Trinken tut tatsächlich gut. Doch mir ist jetzt bereits klar, dass es mir, sobald ich wieder nüchtern werde, echt übel gehen wird. Das Risiko gehe ich ein. Weiter gehts mit den Margaritas. Diese kippe ich schwungvoll hinunter und realisiere, dass Dean nicht daran denkt, seinen Blick von mir zu nehmen. "Ich glaube das recht erstmal", sagt er und ordnet einem Kellner an, alle alkoholischen Getränke von unserem Tisch zu räumen und uns eine Flasche Wasser zu bringen. "H-hör zu. Mir gehts dupper." "Hast du gerade dupper gesagt?" Genervt zeige ich ihm den Stinkefinger. "Ja. Hast du ein Problem damit, Edwards?" Lächelnd rückt er näher an mich ran. "Süß, wirklich süß, Schätzchen. Nein ich habe kein Problem damit, aber du bekommst heute nichts mehr außer Wasser zu trinken. Du bist echt dicht." Um ihm das genaue Gegenteil davon zu beweisen, stehe ich auf und beginne herum zu wackeln und eine kleine Tanz Show abzuziehen. Doch schnell merke ich, dass, Alkohol und Highheels garantiert keine gute Mischung sind. Das Gehen gelingt mir nicht so ganz, bis ich merke, wie ich umknicke und auf den Boden pralle. Der Schmerz bringt mich zum Aufschreien. Dean zögert keine Sekunde. Er steht auf und wirft währenddessen ein paar Scheine auf den Tisch. Plötzlich spüre ich wohltuende Wärme als mich Dean über seine Schulter wirft und mich aus dem Club trägt. Während er mich zu seinem Truck trägt, versucht er Logan zu erreichen, doch er geht nicht ran. "Scheiße. Tut es noch arg weh?" Um nicht zu weinen oder noch einmal aufzuschreien, beiße ich mir seitdem er mich trägt, auf die Unterlippe. Auch jetzt höre ich nicht auf, mir auf die Lippe zu beißen, sondern nicke nur knapp. "Hast du euren Wohnungsschlüssel dabei?" Ich weiß nicht mal ob ich mein Handy dabeihabe, also schüttle ich hastig meinen Kopf. Am Auto angekommen setzt er mich vorsichtig auf den Beifahrersitz und schnallt mich an. Schnell geht er auf die andere Seite, startet den Motor und fährt uns zurück nachhause.

Nachdem er sich in eine Parklücke gedrängt hat, wirft er mich wieder über seine Schulter, als würde ich nichts wiegen, und trägt mich die vielen Treppen hinauf bis in sein Apartment. Von Deko oder sonderlich vielen Möbeln konnte man nicht reden. Das Einzige Möbelstück, welches mitten im vermutlichen Wohnzimmer steht, ist eine mit Leder bezogene kleine Couch, auf die mich Dean legt. Aus einem danebenstehenden Karton holt er ein Kissen und eine dünne Decke. Vorsichtig, um mir zusätzliche Schmerzen zu ersparen, hebt er mein rechtes Bein etwas an, zieht mir meinen Schuh aus und legt es wieder auf das große Kissen ab. Mehr als das er mich zudeckt bekomme ich nicht mehr mit. Dazu war der anschleichende Schlaf, in den ich verfallen wollte, zu verlockend und riss mich letztendlich mit.