Chapter 45

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Nach weiteren Minuten des endlosen Starren auf mein Handy, falle ich in einen leichten Schlaf. Leider hält er nicht lange. Da ist dieser ständig ablaufende Klingelton. Es dauert einige Sekunden, bis ich verstehe, dass das mein Handy ist, das da pausenlos klingelt und piepst. Fluchend winde ich mich in meinem inzwischen warm gewordenen Platz, um das verdammte Teil zu finden. Kaum verklingt das letzte Klingeln, finde ich es und sehe die darauf angezeigten verpassten elf Anrufe und vier Nachrichten. Ehe ich die erste Nachricht öffnen kann, beginnt Deans Handy zu klingeln. Das einfache Piepsen scheint immer lauter zu werden und bohrt sich tief in mein Trommelfell. Es ist unüberhörbar, nur macht es Dean überhaupt nichts aus. Von wegen leichter Schlaf, flüstere ich in mich hinein und winde mich aus meinem warmen Plätzchen.

Schnell rappele ich mich von der Couch und blicke auf sein Handydisplay. Es wird kein Name angezeigt. Nur eine Nummer. Was zu Hölle? Verängstigt und kurz davor völlig auszurasten, gehe ich in unserem Zimmer auf und ab, bis ich mich dazu entschließe die Nummern zu vergleichen. Zitternd ergreife ich Deans Handy und halte es neben meins. Schon nach wenigen Sekunden treten mir die Tränen in die Augen.

Er hat es geschafft mich zu finden.

Jayden wird mich ruinieren.

Er tut es bereits.

Ich hatte es nie geschafft, vor ihm zu flüchten.

Zwar hatten sich unsere Wege getrennt, aber Jayden hat sich an sein Wort gehalten. Du kannst wegrennen. Renn so schnell du kannst, Kleines. Aber ich werde dich wieder kriegen. Es vergeht inzwischen keine Nacht mehr, in der ich nicht von all den Dingen träume, die er mir dieses Mal antun könnte. Bei meiner Ankunft in New York habe ich mich so wohl gefühlt. So unabhängig. Jetzt geht alles dahin. Und ich dachte so früh wie nur möglich loszufahren würde Dean in Sicherheit wahren, dabei hatte er ihn bestimmt schon lange im Visier. Das völlige Chaos in meinem Kopf hält, egal was ich auch tue, an. Auch als ich mit gequältem Gesichtsausdruck unser Hotelzimmer verlasse. Auch als ich mit tränengefüllten Augen am Portier vorbei husche.

Zwar ernte ich dadurch mehr bemitleidende Gesichtsausdrücke als bei der Beerdigung meines Vaters, doch im Moment ist mir alles egal. Ich muss raus. Meine Sicht beginnt langsam, aber sicher zu verschwimmen. Vor dem Hotel stehend komme ich nicht einmal dazu, mir über diese Kälte Gedanken zu machen, denn sofort ertönt der Nachrichtenton meines Handys wieder. Es ertönt genau dreimal, bis ich mich dazu entschließe die Nachrichten zu lesen.

Unbekannt: Dachtest du wirklich ich würde dich nicht wieder finden?

Unbekannt: Ich habe dir doch versprochen für immer auf dich Acht zu geben

Unbekannt: Und wenn es sein muss, folge ich dir bis an das Ende unseres Lebens

Und da ist es wieder.

Dieses Gefühl beinahe durchzudrehen.

Mein Herz ist am Rasen, während all das Blut in meinem Körper gefühlt verfriert. Meine Lungen entleeren sich, doch mein Körper wird nicht mit Sauerstoff betankt. Panik macht sich in mir breit. Ich habe das Gefühl zu ersticken, während sich Schweißperlen auf meiner Stirn ausbreiten. Atme. Hol endlich wieder Luft!

Jayden ist in meiner Nähe.

Das ist das, was mir am meisten Angst bereitet. Völlig verheult gehe ich die Straße weiter, bis ich auf einmal wieder ein Klingeln höre.

Ich muss mit ihm reden. Und dass, obwohl ich eine scheiß Angst habe.

Jayden hat schon lange nicht mehr das Recht mich sein nennen zu dürfen.

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