Trust me - solange du bleibst

Chapter 53

Als jemand die Tür aufschließt, fahre ich so schnell zusammen. Ein eisig kalter Schauer durchfährt mich. Dean geht an der Küche vorbei, als denke er ich wäre nicht da. Als er wieder im Schlafzimmer steht und sich seine Jacke auszieht folge ich ihm leise mit den Bildern. Du warst nicht bei der Bank, habe ich Recht?, frage ich verzweifelt in die Stille. Langsam wendet er sich mir zu, bis sein Blick an der Hand mit den Bildern verharrt. Seufzend blickt er zu Boden. Antworte mir, schreie ich. Meine Augen beginnen zu brennen, bis sich die Tränen ihren freien Lauf herausbahnen. Nein war ich nicht, antwortet er ruhig sieht mich aber immer noch nicht wieder an. Wer bist du überhaupt, schluchze ich. Er will mir näherkommen, als er meine Tränen sieht. Ich jedoch weiche wieder zurück. Mein Name ist Dylan Whittemore. Diese Antwort bringt mich zum Erbeben. Kristen, du verstehst das nicht Jayden ist ein Arsch und hätte ich das ... Sag nichts mehr. Ich bin fertig mit dir du krankes Arschloch!, platzt es aus mir heraus. Warnend zeige ich mit dem Finger auf ihn, werfe ihm die Bilder zu und flüchte in Shelbys Appartement. Ich höre, wie er mir schnellen Schrittes hinterher geht. Bevor er noch einmal in meine Nähe treten kann, schlage ich die Türe zu und renne ins Schlafzimmer. Angst durchfährt mich und betäubt mein Nervensystem. Meine Sicht verschwimmt etwas, ehe ich mich wieder zusammenreißen kann. Im Schlafzimmer werfe ich alle Kleidungsstücke zurück in den Koffer. In der Hoffnung nichts zurück gelassen zu haben, schnappe ich mir meinen Koffer und gehe damit hinunter zu meinem Wagen. Schnell verstaue ich jegliches Gepäck und schließe den Kofferraum. Kristen, bitte warte!, ruft mir Dean – oder Dylan - zu Einen Scheiß werde ich tun! Somit steige ich in den Wagen, werde aber von Dean am Wegfahren gehindert. Bitte, rede mit mir!, fleht er. Ich öffne die Scheibe einen Spalt weit. Ich wüsste echt nicht, was ich dir noch zu sagen habe. Du hast mich angelogen! Fuck, weiß Logan etwas von der kranken Scheiße, die du abgezogen hast? Sein ertappter Blick spricht Bände. Sein Name ist Jace - Ich lass ihn nicht einmal zu Ende reden, da platzen die Wörter nur so aus mir heraus. Natürlich, flüstere ich völlig verzweifelt. Lass mich in Ruhe und vergesse mich einfach. Das sind die letzten Worte, die wir miteinander sprachen. Danach tritt er weg vom Wagen, und macht mir den Weg frei. Unterwegs spreche ich Liam und Shelby auf die Mailbox. Ich bitte beide darum ihre Nummern zu behalten. Ich würde mich bei ihnen melden, sobald ich kann und bereit dazu bin über die ganze Situation zu reden. Denn schließlich müsste ich dann auch über Jayden auspacken. Die beiden sollten sich in Zukunft von Dylan und Jace, fernhalten. Wie konnte ich nur so naiv sein? Es war falsch mich ihm und der Leidenschaft hinzugeben. Es fällt mir schwer mich auf den Verkehr zu konzentrieren, da meine Tränen nicht aufhören wollen zu rollen. Es schmerzt von jemandem so verletzt zu werden. Ich hatte mich ihm wirklich anvertraut und es tat gut Zeit mit ihm zu verbringen. Vielleicht habe ich es einfach nicht verdient glücklich zu werden.

Du verdienst es nicht einmal ein wenig Liebe oder Glück im Leben zu genießen.

Ich weiß, Mom.

Ohne einen richtigen Plan davon zu haben, wohin ich fahren sollte, versuche ich mich an Giannas Adresse zu erinnern. Sie gibt mir bei meiner Ankunft eine Notiz mit einer darauf gekritzelten Handynummer und einer Adresse. Alec wird gut auf dich aufpassen, Liebes. Nach einer innigen Umarmung und einem knappen Dankeschön meinerseits schickt sie mich schon zur Abfahrt los.

Auf dem Weg nach Denver musste ich zum Tanken anhalten. Als ich nach meinem Portemonnaie suche, fällt mir auf, dass eine Papierecke aus dem Handschuhfach herausblickt. Darin liegen ein dickes Couvert und ein Brief, der für mich geschrieben wurde. Dylan hatte doch gestern Abend noch über ein Couvert und Brief geredet. Ist das eine Falle?

Nachdem ich für die Tankfüllung bezahlt hatte, suche ich mir einen abgelegenen Parkplatz, auf dem ich den Brief in Ruhe durchlesen kann

Liebe Kristen,

ich weiß, das ganze wird dir gerade ziemlich viel auf einmal sein. Mir ist ebenso bewusst, dass es mir/ uns nichts nutzen würde, dir die Situation, in der ich steckte zu erklären. Zu Beginn war ich dumm, Kris. Ich war leichtsinnig und dazu völlig am Ende.

Jayden kam mir da gerade richtig. Ich hatte keine Ahnung, wie es dir wohl damit ging, mit ihm in einer Beziehung zu stecken. Ich hatte nie eine Ahnung von der Liebe, doch jetzt weiß ich, was es bedeutet jemanden zu lieben. Es tut weh, mir das offen zu gestehen, aber es ist noch schmerzhafter, wenn ich daran denke, dass ich die Person verloren habe, die ich am meisten liebe. Dich. Ich werde mir das nie verzeihen, dich angelogen und hintergangen zu haben.

Jedes Wort, das ich dir sagte, war echt. Alles, was ich tat, tat ich nur weil ich dich liebe. Du hast mir gutgetan. Ich wünschte ich könnte dir einen genaueren Einblick in meine Perspektive verleihen, doch das kann ich nicht. Und das darf ich auch nicht. Pass auf dich auf, Prinzessin.

Ich werde dich nie vergessen, Kristen

Dylan

Tränen bahnen sich ihren Weg frei und das stechende Gefühl in meiner Brust ist wieder da. Doch genau jetzt muss ich stark sein. Ich werde da drüberstehen, rede ich mir dauernd ein. Ob es stimmt, weiß ich noch nicht. Und egal wie sehr ich ihn hassen will, kann ich es nicht. Das zwischen uns war echt. Es muss echt gewesen sein. Genauso wenig wie er mich vergessen will, werde ich ihn vergessen und das, weil ich ihn liebe.