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Die Welt ist voller offensichtlicher Dinge, die niemand je bemerkt.

Arthur Conan Doyle, in: Sherlock Holmes und der Hund von Baskerville

Arthur Conan Doyle, in: Sherlock Holmes und der Hund von Baskerville

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Die Farbe auf der Wand in Darias neuem Zimmer trocknete bereits. Mark hatte im Baumarkt extra einen Ton anmischen lassen, der seiner neuen Mitbewohnerin hoffentlich gefallen würde. Der untere Bereich des Raumes bestand aus einem matten Petrol, während er den oberen weiß gestrichen hatte.

Mark nickte zufrieden und lüftete. Durch das Fenster konnte er den kleinen Balkon sehen, der vom Wohnzimmer aus abging und über eine Treppe hinunter in den Garten führte. Die Hälfte des Balkons wurde von einem Hochbeet eingenommen, in dem er regelmäßig Basilikum, Rosmarin, Thymian und andere Gewürze anbaute. In der gegenüberliegenden Ecke stand eine Sitzgarnitur.

Nachdem er heute bereits das Zimmer vorbereiten konnte, hatte er noch genug Zeit für den Garten. Die Rasenfläche war von einer Hecke umgeben, die ihn von der Außenwelt abschirmte. Der Lavendel duftete längst nicht mehr und bald schon würde er den Salbei abdecken müssen. Von seinen hohen Sonnenblumen standen nur noch die abgestorbenen Blütenköpfe herum, damit die Vögel ein letztes Mal für dieses Jahr die Kerne ernten konnte.

Ob Daria schon alles für den Umzug organisiert hatte? Mark kratzte sich mit seinem Zeigefinger Farbe vom Unterarm. Wahrscheinlich wäre es keine gute Idee, ihr direkt auf die Nerven zu fallen. Aber er wusste genau, wen er nach dem Zeitplan fragen konnte.

Der Himmel sah nicht nach Regen aus, daher ließ Mark das Fenster offen, als er ins Wohnzimmer ging um sein Handy zu holen. Er steckte sein Handy in die Freisprechanlage und drückte auf die grüne Taste. Die Stimme seines Bruders Paul zischte aus dem Lautsprecher. »Shhh.«

Mark dämpfte seine Stimme auf ein Flüstern. »Ich sag doch gar nichts.«

»Du hast geklingelt. Und Feeke ist gerade eingeschlafen.«

»Woher soll ich das denn wissen?«, murmelte Mark. Im Hintergrund war alles ruhig. Lediglich die tapsenden Geräusche von Paul waren zu hören. Schließlich vernahm er noch das Geräusch einer Schiebetür und anschließend Straßenlärm.

»Ist ja nichts passiert.« Paul gähnte vernehmlich. »Was gibt es denn?«

Mark lehnte sich an das Fensterbrett und ließ seinen Blick über den Garten schweifen. In der Ecke stand ein Vogelhaus, in dem sich ein paar Vögel um die Futterkörner balgten. »Ich wollte nachfragen, wann Darias Umzug startet und ob sie noch Hilfe braucht.«

»Darias was?« Pauls Stimme überdeckte den Straßenlärm.

»Shhh.« Jetzt war es an Mark zu Zischen. »Na ihren Umzug?«

»Sie zieht um?«

Im Hintergrund wurde erneut die Schiebetür geöffnet. »Was schreist du hier so herum?« Offenbar hatte sich Lisa ebenfalls auf den Balkon bewegt.

WG gesucht - Liebe gefunden (Stadtgeflüster)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt