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Noch einmal stürmt, noch einmal, liebe Freunde!

William Shakespeare 3. Akt, 1. Szene / König Heinrich Original engl. "Once more unto the Breach, // Deare friends, once more" Heinrich V. - The Life of Henry the Fifth

Daria stand in ihrem kleinen Wohnzimmer und blickte sich um

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Daria stand in ihrem kleinen Wohnzimmer und blickte sich um. In zwei Tagen musste sie ausziehen und es gab noch einiges zu tun. Den kleinen Transporter würde sie erst am letzten Tag abholen. Beim letzten Umzug hatte ihr Paul geholfen, aber mit einem Baby daheim gab es für ihn einfach Wichtigeres zu tun. Natürlich hätte er ja gesagt, wenn sie ihn gefragt hätte. Aber der Gedanke daran war einfach falsch. Immerhin war sie ein großes Mädchen und brauchte niemanden.

Während Musik aus Radio ertönte faltete sie einen Karton nach dem nächsten auseinander. Zuerst sortierte aus, was sie nicht mehr brauchte. Immerhin stand ihr zukünftig keine Wohnung sondern nur noch ein Zimmer zur Verfügung, also musste sie sich von einigen Dingen trennen. Daria warf alte Zeitschriften, kaputte Schuhe und abgelaufene Lebensmittel in den Müll. Einige Kleidungsstücke, Bücher und DVDs wanderten in eine Tüte, die sie später zu einem Second-Hand-Laden bringen würde. Nur Sachen kamen mit, die sie brauchte oder mochte.

Die Anfänge von Drakes neustem Hit erklangen und motivierten Daria. In ihrem Schlafzimmer stellte sie einen weiteren Karton aufs Bett, bevor sie die Lautstärker aufdrehte. Der Rhythmus, die Reime und die Botschaften der Songs gefielen ihr.

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Schon vor langer Zeit hatte sie die Fotos oder Souvenirs, die sie an ihre Kindheit oder ihren Torben erinnerten, in einer Kiste verstaut, die sie nie öffnete. Sie nahm die Kiste und packte sie in den Karton. Als nächstes öffnete sie ihren Kleiderschrank und warf einige T-Shirts, Hosen und Pullover hinein. Sie behielt nur das Nötigste für die nächsten Tage. Während sie ihre Sachen faltete und stapelte, rappte sie leise mit. Sie kannte die Texte auswendig und mochte es, wie sie sich anhörten. Als letztes schrieb sie mit großen Buchstaben "SCHLAFZIMMER" auf die Pappe und stellte ihn neben die Tür. Als nächstes wartete ein Bücherkarton darauf, gefüllt zu werden. Sie ging zu ihrem Regal und betrachtete die Bücher, die sie dort stehen hatte. Die meisten handelten vom Fechten, Sportmedizin und betrafen die Universität. Sie hatte auch einige Romane, die sie gerne las, wenn sie Zeit hatte. Zuerst nahm sie ihre Unterrichtsmaterialien und packte sie in den Karton. Bei den anderen würde sie sich entscheiden müssen, welche sie mitnehmen wollte und welche sie verkaufen oder verschenken konnte.

Daria hörte auf zu rappen und konzentrierte sich auf die Bücher. Es fiel ihr schwer, sich von ihnen zu trennen und zu überlegen, welche sie noch brauchte oder mochte. Schließlich sortierte sie einige aus, die sie schon gelesen hatte oder nicht mehr interessant fand. Ein neuer Karton, der von einem weiteren Rapsong begleitet wurde, führte sie in die Küche. Daria arbeitete schnell und zielstrebig, damit sie den Umzug so bald wie möglich hinter sich bringen konnte.

Auch der nächste Tag verging wie im Flug. Schließlich kam der große Tag. Daria stand früh auf, fütterte Kasper und verdunkelte anschließend seine Transportbox. Dann machte sie sich auf den Weg, um das Fahrzeug abzuholen und die Kaution zu hinterlassen. Als sie zu ihrer Wohnung zurückkehrte, hatte sich die Parksituation in ihrer Straße massiv verschlechtert. Daria runzelte die Stirn. Wieso war denn plötzlich alles zugeparkt? Und, moment mal. Die neumodische Familienkarre, die sich direkt vor ihrer Wohnung breit machte, kam ihr äußerst bekannt vor.

WG gesucht - Liebe gefunden (Stadtgeflüster)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt