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Weihnachten ist nicht nur eine Jahreszeit. Es ist ein Gefühl.

Edna Ferber, in: Roast Beef, Medium

Mark starrte auf die Wand, als würde er in ihren Tiefen nach Antworten suchen

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Mark starrte auf die Wand, als würde er in ihren Tiefen nach Antworten suchen. Er war auf dem besten Wege sich in einen grüblerischen Langweiler zu verwandeln. Ein Lächeln zupfte an seinem Mundwinkel. Was bedeutete, er würde sich zu seinem großen Bruder entwickeln. Erschreckend.

Aber was sollte er tun? Paul Erinnerung deckte sich mit seiner. Tatsächlich war es an diesem Tag zwischen ihnen bergab gegangen. Hatte Daria mitbekommen, dass dieses Mädchen ihn damals abgefangen und geküsst hatte?

Vielleicht war sie eifersüchtig gewesen. Vielleicht hatte sie gedacht, dass er nur mit ihr gespielt hätte. Vielleicht wollte sie deshalb danach nichts mehr mit ihm zu tun haben. Vielleicht ...

Das Klingeln der Haustür riss ihn aus seinen Grübeleien. Mit einem Seufzen stand auf. Warum bekam er in letzter Zeit eigentlich immer so viel Besuch? Er ging zur Tür und öffnete sie.

Vor ihm stand Marlene, mit einer großen Einkaufstasche unter dem Arm. Wenn er sich nicht täuschte, lugte aus der Tasche der Schaft einer Axt.

»Schwesterherz«, stellte Mark fest und hielt ihr die Tür auf.

Marlene blieb im Türrahmen stehen und wippte auf ihren Hacken. Ihr Kopf wurde von einer roten Mütze bedeckt, der sich mit dem grünen Schal biss. Eine Weihnachtselfe mit Axt. Und er hatte gedacht, dass dieser Tag langweilig werden würde.

Schmunzelnd schüttelte Mark den Kopf. »Und was führt dich heute zu mir? Was immer es ist, werde ich überleben?«

Marlene hob theatralisch eine Augenbraue, ihr Lächeln wurde breiter. »Du wirst es kaum glauben, aber ich habe beschlossen, dass es an der Zeit ist, selbst einen Weihnachtsbaum zu fällen. Und du, mein lieber Bruder, wirst mich begleiten.«

Als ob er es wagen würde, seiner bewaffneten Schwester zu widersprechen. »Selbstverständlich, oh dominante Waldelfe. Ich kann mir kaum etwas Schöneres vorstellen, als mit dir durch den Wald zu schleichen.«

Marlene lachte ebenfalls und schüttelte spielerisch den Kopf. »Komm schon, Mark. Das wird lustig. Und wer weiß, vielleicht wird diese Weihnachtsbaumjagd unser neues Familientradition.«

»Nur aus Interesse. Warum kommst du zu mir? Ist nicht eigentlich Noah für deine ganz verrückten Einfälle zuständig?« Vom Haken hinter der Tür nahm er seinen Wintermantel und dicke Handschuhe.

»Noah will keine Nadeln in seinem Auto.«

Mark stutzte. »Wir fahren mit deinem Auto?«

»Nein! Ich will das ja auch nicht.«

»Ah, verstehe.« Mark nickte. »Ich nehme an, dass ich fahren werde?«

»Natürlich. Fahren und mir tragen helfen. Der Baum, den ich suche, wird riesig werden.«

WG gesucht - Liebe gefunden (Stadtgeflüster)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt