Teil10

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Will

„Du stellst mir diese Fragen nicht einfach so, also warum willst du das wissen?" „Wir arbeiten aktuell an einem Fall mit Drogen. Als wir einen unserer Hauptverdächtigen genauer unter die Lupe nahmen, haben wir eine Verbindung zu ihr entdeckt." „Ihr glaubt, sie ist darin verwickelt?" „Sie hat gute Kontakte und Verbindungen zu Läuten, die unteranderem einen großen Namen in der Szene tragen." „Und deswegen soll sie an einem Deal oder ähnlichem beteiligt sein? Das ist schwach Sinn.", lachte ich. "Sie mag zwar ihre Probleme mit Drogen gehabt haben, doch sie würde sich nie freiwillig zur Dealerin machen. Sie will das Zeug noch nicht mal mehr anfassen."

„Du weißt von den Drogen?", war er überrascht. „Von den Drogen, dem Entzug, ihren diversen Aufenthalten im Gefängnis und der Tatsache, dass sie sich hin und wieder bei Körperlichen Auseinandersetzungen nicht zurücknehmen kann. Ja, ich weiß so gut wie alles über sie." „Woher weißt du so viel über sie?", sah mich Hailey fragend an. „Wie ich schon sagte, wir sind alte Freunde. Von den Drogen, dem Entzug und den ersten Gefängnis Aufenthalten, wusste ich schon Jahre bevor ich überhaupt wieder nach Chicago kam.", erklärte ich ihr. „Die Party Zeit.", bemerkte mein Bruder. „Die Party Zeit.", stimmte ich ihm zu.

„Nach dem Tod unserer Mutter, verschlug es ihn zum Militär und mich zog es während meines letzten Jahres im Studium zum Feiern. Wir hatten grade die letzten Prüfungen hinter uns und wollten das mit ein paar Freunden feiern. Wir gingen also in einen Club und tranken darauf, dass wir es endlich hinter uns hatten. Im laufe des Abends, stießen wir mit einer Gruppe Mädels zusammen und kamen ins Gespräch. Sie hat mir erzählt das sie grade erst aus dem Entzug kam und ihre Freundinnen sie dorthin geschliffen hatten, um zu feiern, dass sie Clean ist. Wir verstanden uns gut und haben Nummern ausgetauscht. Wir trafen uns immer wieder mal. Mal gingen wir feiern, mal hingen wir einfach nur rum. Sie erzählte mir immer wieder etwas über sich. Wenn ich etwas Bestimmtes über sie wissen wollte, war sie mir gegenüber immer offen. Auch wenn die Erinnerungen an manche Sachen weh taten."

„Und du gibst dich trotz allem mit ihr ab?" „Warum sollte ich nicht? Sie ist auch nur ein Mensch. Hat sie Fehler gemacht? Ja. Hat sie dafür gebüßt? Ja, hat sie. Sie versucht seitdem immer wieder ihr Leben auf ehrliche Art und Weiße in den Griff zu bekommen. Warst du es nicht, der mir einmal sagte, dass es manche von diesen Leuten gibt, die sich eine zweite Chance verdient hätten?", fragte ich Jay etwas schroffer als gewollt. „Sich mit einem der Brutalsten Biker Clubs der Stadt zusammen zu tun... das ist für dich eine zweite Chance?" „Nein, das ist etwas das ich Aufopferung nennen würde. Dieser Club hat sie aufgefangen, nach dem sie alles verloren hatte.", keiften wir uns an.

"Als Teenager verlor sie bei einem tragischen Verkehrsunfall beide Eltern und saß mit im Wagen. Ein Truck hatte das Auto frontal gerammt. Ihre Eltern waren beide sofort tot. Sie war die Einzige, die mit schweren Verletzungen lebend aus der Sache rauskam. Dieser Club hat sich um sie gekümmert und sie aufgenommen. Zwei von ihnen entschlossen sich nach der Beerdigung sie zu adoptieren. Sie stand ihr in jeder Schlechten Zeit bei und machte sie zu einem Teil des Clubs, was unteranderem das Tattoo an ihrem Rücken zeigt. Trotz der Clubzugehörigkeit und allem, was damit verbunden ist, ist sie die Einzige, die es bis heute geschafft hat, dieses Leben so fern wie möglich von sich zuhalten und kaum bis gar nicht an den Geschäften, teilzuhaben. Sie arbeitet dort als Mechanikerin und verdient ihr Geld damit. Das ist alles. Keine Geschäfte mit Drogen oder anderweitig mit was auch immer.", ging ich ihn an.

The red-haired DoctorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt