Julia
„Dein Vater war ein Teil dieses Clubs. Er war unser Bruder, mein Bester Freund. Natürlich geht es dabei um Ehre und Stolz." „Nein, tut es nicht! Mag zwar sein, das er für Jax wie ein Onkel war, für dich dein Bester Freund und für den Rest wie ein Bruder, doch er war MEIN Vater.", stellte ich klar. „In diesem Club bekommt jeder die Möglichkeit, seine Rache durchzuführen, wenn es einen aus der Familie trifft. Also sag mir Clay... Was sollte mich davon abhalten?" Er sagte nichts, sondern sah mich nur musternd an. „Meine Rache besteht darin, den Verantwortlichen genauso leiden zu lassen, wie mein Vater es musste." „Was meinst du? Deine Eltern sind bei dem Unfall gestorben.", pampte er mich an.
„Das ist die Version, die alle kennen. Doch keiner weiß, was in der Zeit passiert ist, bis der Krankenwagen da war, um uns zu helfen.", wurde ich nun etwas aggressiver. „Als der Truck uns gerammt hatte, war Dad nicht sofort tot. Er war nur bewusstlos. Mom hingegen hatte sich, als wir uns überschlagen hatten, das Genick gebrochen. Sie war also schon tot, bevor wir überhaupt wieder zum Stehen kamen. Als Dad wach wurde wollte er nach mir sehen, doch stellte fest, dass sein Bein eingeklemmt war. Es hatte sich ein Mietanteil in seinen Oberschenkel gebohrt.", wurde meine Stimme langsam brüchig, da ich diesen Teil kaum jemanden erzählt hatte.
„Ich hab ihn regelrecht angefleht, sich nicht zu viel zu bewegen und auf Hilfe zu warten, doch er wollte und konnte nicht hören. Alles, was ihn in diesem Moment interessierte, war mich aus dem Wagen zubekommen. Er riss sein Bein regelrecht von diesem Metallteil... Es hatte die Oberschenkelarterie erwischt und fast vollständig durchtrennt... als ich im Krankenhaus wach wurde, erzählten mir die Ärzte, es wäre ein Wunder, dass ich mich trotz der schweren Gehirnerschütterung an alles erinnern könne... Doch ist es wirklich ein Wunder, wenn man sich an jede einzelne Sekunde erinnern kann? Wenn dir jedes noch so kleine Geräusch, des Unfalles klar in den Ohren summt und das auch noch Jahre danach? Wenn man sich an die letzten Worte seines Vaters erinnern kann, während man sein Gesicht vor Augen hat, und man mit jeder Sekunde, die vergeht immer mehr sieht, wie das Leben aus dessen sonst so Freudvollen und Lebensfrohen Augen weicht...?", wurde ich immer lauter, während ich stückchenweise auf meinen Adoptivvater zu ging, bis wir Gesicht an Gesicht standen.
„Also ja, ich habe mich mit der Polizei zusammen getan. Denn es interessiert mich ein Scheiß, ob er jemandes Bruder, Onkel, bester Freund oder von mir aus auch der Papst persönlich war... Ich will dass der Verantwortliche hinter Gittern verreckt und ich ihm bei jedem meiner Besuche dabei zusehen kann, wie das strahlen aus seinen Augen weicht. Es auf Club weise zu machen wäre zu einfach!", ließ ich einzelne Tränen zu.
Bevor er oder einer der anderen etwas dazu sagen konnte, ließ ich sie stehen und ging wieder Richtung Bar. Doch anstatt wieder rein zugehen, stieg ich auf mein Bike und fuhr zum Clubhaus. Dort nahm ich mir eine Tasche und packte ein paar Sachen ein, bevor ich wieder zu meiner Maschine ging und zu meinem Freund fuhr.
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The red-haired Doctor
FanfictionEine alte bekannte von Will taucht plötzlich im Krankenhaus auf und alte Gefühle kommen wieder auf. Doch was passiert, wenn die Schattenseiten ihres Lebens plötzlich immer mehr Präsent werden? Wird ihr er sich auf dieses Spiel einlassen? (Diese Gesc...