Teil19

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Julia

Als ich wieder zu Hause war, ging ich in mein Zimmer und suchte eine alte Kiste aus meinem Schrank raus. Als meine Eltern gestorben waren, hatte ich mir das, was mich am meisten mit ihnen verbindet aus unserem damaligen Haus mitgenommen, bevor Clay und Gemma es letztlich verkauft hatten. Das Geld, was bei dem Verkauf rauskam, steckten sie dann in meine Schulzeit. Das meiste, was ich damals mitgenommen hatte, waren Familien Alben. Ich hatte jedes Einzelne durchgesehen und die Bilder die mir am meisten bedeutet hatten als Stapel in diese Kiste gelegt. Die Alben, hatte ich in eine extra Kiste gepackt und holte sie von Zeit zu Zeit mal raus, wenn ich meine Eltern vermisste.

Neben den Bildern hatte ich noch einige Kleinigkeiten mitgenommen, unteranderem Schmuck. Ich suchte nach einer gewissen Kette, die meine Mutter fast immer trug. Als ich sie hatte, setzte ich mich auf mein Bett und stellte die Kiste neben mir ab.

Ich sah sie mir an und fand die kleine Inschrift auf der Rückseite. ‚Nadie encuentra su camino sin haberse perdido varias veces' Als ich die Zeile las, merkte ich, wie mir Tränen in die Augen schossen.

Jax

„Hey Peanut, hat du lus... was ist los?", sah ich sie weinen. „Sie fehlen mir.", meinte sie leise. „Deine Eltern?", deutete ich auf die Kiste. Sie nickte und hielt mir eine Kette hin. „Niemand findet seinen Weg, ohne diesen mehrmals verloren zu haben.", übersetzte sie mir, als ich die Gravur sah. „Das hat deine Mutter immer zu uns gesagt, wenn wir große Scheiße gebaut hatten.", musste ich etwas lachen.

„Für sie war dieser Satz ein ständiger Begleiter, so oft wie sie diese Kette trug." „Sie wäre heute sehr stolz auf dich.", schob ich die Kiste etwas beiseite und setzte mich zu ihr. „Kannst du mir die Kette umlegen?" „Klar... sie steht dir genauso gut, wie deiner Mom.", lächelte ich ihr aufmunternd zu und legte ihr die Hand auf den Rücken.

Sie seufzte nur und lehnte sich an mich. Irgendwas sagte mir, dass etwas vorgefallen sein muss. Das kam sonst nie einfach aus dem nichts. Wenn sie ihre Eltern vermisste, sah sie sich sonst nur die Bilder an. „Möchtest du drüber reden?" „Nein, ich würde mir aber gerne in Ruhe die Bilder ansehen. Wenn du willst, kannst du bleiben."

Ich gab ihr die Kiste und wir sahen uns ein paar Bilder an. Hin und wieder schwelgte sie in Erinnerungen und erzählte mir von diesen Tagen. Auch ich schwelgte ab und an in Erinnerungen, als ich einige Bilder sah, auf denen entweder wir beide waren oder nur ich und einer ihrer Eltern. „Das Bild entstand sogar nur wenige Tage vor dem Unfall.", hielt sie mir ein Bild mit uns beiden und ihrem Vater hin.

(Tara=Julia)

The red-haired DoctorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt