Kapitel 17

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Draco hatte sich ergeben. Ergeben, wie ein kleines dummes Kind, dass zu allem ja und Amen sagte, nur um keinen Ärger zu bekommen oder in diesem Fall, sich keiner weiteren Diskussion mit seiner Mutter auszusetzen. Er hatte fast drei Stunden in Manor verbracht. Zuerst sich im Salon den Gästen ergeben und anschließend sogar noch mit ihnen das Abendessen eingenommen. Sich immer wieder Sticheleien von Alienor ausgesetzt. Die ihn natürlich für einen Nichtsnutz hielt, der es nicht auf die Reihe brachte, die Blutlinie zu sichern. Dass er erfolgreich im Job war, interessierte scheinbar nicht. Generell schimpfte sie viel über die jungen Leute von Heute. Cora... Er seufzte bei den Gedanken. Sie war nett, keine Frage. Man konnte sich sicherlich mit ihr gut unterhalten. Aber Draco war von der ganzen Situation einfach nur genervt. Er hatte keine Zeit für so einen Unsinn. Er wollte Antworten. Er wolle mit Astoria reden oder mit seinem Vater. Sie alle machten daraus ein riesiges Geheimnis als hätten sie einen verdammten Mord vertuscht. Wer wusste das schon? Vielleicht war es sogar so.

Und er war nicht nur wütend auf seinen Vater und Astoria, sondern auch auf seine Mutter. Ja, sie hatte vielleicht nicht geplant, dass Alienor mit Cora hier auftauchte, aber ihre ständigen Ideenvorschläge, was Cora während ihres Aufenthaltes in London machen könnte und wer sie dabei begleiten sollte, Draco natürlich, deuteten in eine Richtung. War sie wirklich schon so verzweifelt, dass er jetzt sogar mit einer Verwandten ausgehen sollte? Er wollte Cora nicht schlecht reden. Sie war sicherlich eine interessante, junge und hübsche Frau, aber sie interessierte Draco nicht. Davon abgesehen, würde er sicher nicht im näheren Verwandtenbecken fischen gehen. Gab es nicht genug Beispiele in anderen Reinblüterfamilien, wie schief so etwas gehen konnte? Nach drei endlos vorkommenden Stunden war er endlich frei und suchte Astorias Wohnung auf.

Sie machte nicht auf, was Draco nicht wirklich hinderte. Die Tür war, wie üblich, nicht magisch gesichert. Er machte Licht und ihm fiel sofort im Wohnbereich die herausgezogene Schublade auf und einige Unterlagen, die auf dem Sofa lagen. Er runzelte die Stirn, während er nach Astoria rief und trat in das vertraute Schlafzimmer. Der Schrank war offen. Einige Klamotten lagen verstreut im Zimmer. Wo zur Hölle steckte sie? Er sah wieder in den Wohnraum und sah, dass das Telefon blinkte. Er drückte darauf und der Anrufbeantworter verkündete eine neue Nachricht, die gut vier Stunden her war.

„Tori? Astoria, bist du da?" Er kannte die Stimme. Tracey. „Ich bin vermutlich schon zu spät dran. Aber ich habe deine Nachricht erhalten."

Schön, dass sie scheinbar Davis informierte und Draco weiterhin im Dunkeln tappte, dachte er bitter und sah sich wieder um.

„Ich hoffe, du kannst mir erklären, was du in Deutschland und Frankreich willst." Ihn klappte der Mund auf. War das ihr verdammter Ernst? „Und ich hoffe auch, dass du mir erklären kannst, warum du nicht mit einem Portschlüssel dort hinreist, sondern mit einem Flugzeug und warum William dich begleitet." Er blieb zitternd vor Wut vor diesem dummen Telefon stehen. War das wahr? Sie war mit diesem Lackaffen William Doyles unterwegs? Wozu? Warum er? Wusste der Kerl Bescheid. Er hörte Davis seufzen. „Tori, ich mache mir Sorgen. Deine Nachricht heute Nachmittag..." Davis atmete erneut schwer aus. „Bitte pass auf dich einfach auf und stell nichts Dummes an. Hörst du? Melde dich bitte, wenn du wieder in London bist. Wir hören uns."

Der Anrufbeantworter kündigte an, dass dies die letzte Nachricht war und verstummte wieder. Draco ballte die Fäuste.

Ob Tracey wusste, was hier gespielt wurde? Sollte er bei ihr aufschlagen? Um diese Zeit wohl keine gute Idee. Und was sollte er erklären? Das er mit Astoria vögelte. Ob sie über sie beide Bescheid wusste? Ob Astoria oder Blaise ihr davon erzählt hatten? Zur Hölle mit ihnen allen. Er sah sich erneut um und legte den Kopf schief als er neben der herausgezogenen Schublade, die auf dem Sofa lag, eine vertraute Mappe liegen sah. War das nicht die Mappe gewesen, die Lucius heute in den Händen gehalten hatte? Er griff danach und schlug sie auf. Er runzelte die Stirn als er auf dem ersten Dokument den Briefkopf vom magischen Hospital erkannte. Er suchte nach dem Datum und sein Herz stockte kurz. Es war im Winter datiert, während des Kriegs. Einen Tag nach dem Überfall auf dem Greengrass Anwesen.

„Befundsammlung der Patientin Astoria Katherine Greengrass", las er am Deckblatt.

Wie alt war sie da gewesen? Vierzehn?

Er setzte sich wie in Trance als er das Deckblatt beiseiteschob und las, dass sein Vater mit Astoria damals im Mungo aufgetaucht war. Zur Behandlung, Untersuchung und Sicherstellung von Beweisen und der Dokumentation nach dem Überfall. Eine Dokumentation, die sich scheinbar bis zu Beginn von Astorias Universitätsbesuch erstreckte. Sein Mund fühlte sich trocken an. Er sollte das nicht lesen. Ganz gewiss nicht. Und doch tat er es.

„... versuchte Vergewaltigung...", las er schwer, schlug die Akte zu und legte den Kopf in den Nacken.

Wollte er das wirklich lesen? Sie wollte nicht darüber reden. Über gar nichts, was den Krieg betraf. Er schloss die Augen. Atmete tief ein und aus, nur um die Akte erneut zu öffnen. Scheinbar hatte sein Vater Astoria zum Heiler gebracht, der Untersuchungen veranlasst hatte, auf Verdacht auf Vergewaltigung. Zumindest schrieb er dies im Bericht.

Der Heiler hatte diverse Untersuchungen und Diagnosezauber angewandt. Aber scheinbar vor allem äußere Verletzungen wahrgenommen. Schürfwunden, Hämatome, Platz- und Kratzwunden, sowie angebrochene Rippen und verstauchte Finger. Draco schluckte hart und sein Kiefer spannte sich an als Bilder folgten. Handgelenke, die beinahe violett wirkten. Er erkannte auf der hellen Haut, die Abdrücke einer viel größeren Hand. Blaue Flecken auf den schmalen Oberschenkel. Er zog scharf die Luft ein als man Bilder von Astorias kindlichen Gesicht sah. Eine geschwollene Lippe. Ein blaues Auge und scheinbar eine Wunde an ihrem linken Wangenknochen. War das Avery? Waren darum alle so aufgebracht?

Er zwang sich, weiterzulesen. Dass eine Vergewaltigung selbst scheinbar nicht stattfand, nur versucht wurde. Über die Behandlung die die nächsten Wochen durchgeführt wurde. Das psychologische Gutachten, dass eine posttraumatische Belastungsstörung bei Astoria diagnostizierte. Die Überweisung zu einem Psychologen, denn sie scheinbar bis zu Beginn des Studiums regelmäßig gesehen hatte. Er schloss die Akte, stand auf und warf sie zurück auf das Sofa, nur um sie dort zu fixieren. Er fühlte Wut in sich aufsteigen. Nicht gegen Astoria, sondern darüber, was ihr zugestoßen war. Er fühlte sich aufgewühlt und irgendwie unter Strom. Bevor er weiter darüber nachdachte, sah er sich um und trat an das Regal im Wohnraum. Nur um die Fächer und Schubladen zu durchsuchen. Es musste doch hier etwas finden zu sein.

Er hielt in der Hocke inne als er eine ähnliche Akte, wie die auf dem Sofa fand. Er schlug sie auf und war irritiert, als er Dokumente darin fand, die beglaubigt waren von Lucius Notar und dem Ministerium. Er legte den Kopf beim Lesen etwas schief und murmelte

„Warum zum Teufel..." und brach dann wieder ab.

Es ging dabei um die Entscheidungen bezüglich Astorias Vormundschaft aufgrund ihres Mangels der Geschäftsfähigkeit, während sie noch minderjährig war. Aber warum zur Hölle wurde dafür sein Vater eingesetzt? Astorias Mutter war doch noch da gewesen. Hatte sie nicht die Vormundschaft ihrer eigenen Tochter? Die Begründung fand er einige Seiten später, in denen Cecilia Greengrass erklärte, dass sie sich gegenwärtig nicht in der Lage fühlte sich um ihre Töchter zu kümmern und bestätigte, dass man Lucius und Narzissa für die Entscheidungen bezüglich ihrer minderjährigen Tochter einsetzen sollte. Scheinbar hat das seine Familie übernommen. Auch für Daphne, obwohl diese schon volljährig war. Er fand zumindest Briefe, die dies scheinbar belegten von Behörden.

Er fand ebenso Rechnungen. Rechnungen über die Schulkleidung, Bücher für Hogwarts und Kosten für die Universitäten. Sowohl für Daphne als auch für Astorias Ausbildung. Lucius... hatte scheinbar alles bezahlt. Selbst die monatlichen Raten bei der Bank, für das Grundstück der Greengrass, damit man Cecilia nicht auch noch das Haus unter dem Hintern weg pfändete. Wieso sollte Lucius so etwas tun? Aus Hilfsbereitschaft? Besonders so kurz nach dem Krieg, wo sie einen großen Teil ihres Vermögens schon eingebüßt hatten, wegen der Strafzahlungen, die man ihnen vom Gericht aufgebrummt hatte. Ein Schreiben von McGonagall war zu finden, die zur Kenntnis nahm, dass man bei Fragen oder ähnlichen bezüglich Astoria Lucius kontaktieren sollte. Zur Hölle, warum hatte er das nicht gewusst? Warum hatte niemand mit ihm darüber geredet?

„Eidesstattliche Erklärung", las er stumm ein weiteres Dokument. „Hiermit erklärt Miss Astoria Katherine Greengrass unter Eid, dass ihre Aussage, siehe Protokoll G-1998/13, der vollständigen Richtigkeit und Wahrheit entspricht. Protokoll G-1998/13 wird dem Fall zu Lucius Malfoy hinzugefügt und vom Ministerium als relevant eingestuft."

Welche Aussage? Er hatte nicht einmal gewusst, dass bei der Verhandlung seines Vaters Greengrass ausgesagt hatte. Das irgendeine Äußerung von ihr verwendet worden war. Er blättere weiterhin umher, doch nichts weiteres großartiges war darin zu finden. Ein paar Dokumente von der Universität in den Vereinigten Staaten.

Frustriert schloss er die Akte wieder. Was ging hier vor? Was verheimlichte sie noch alles? Zur Hölle, man hatte versucht sie zu vergewaltigen als sie ein verdammtes Kind war. Welches Schwein tat so etwas? Als wäre es nicht schon schlimm genug, so etwas überhaupt zu tun. So einen Gewaltakt durchzuführen. Aber dann noch bei einem Kind? Er fuhr sich durch die Haare. Versuchte sich zu beruhigen. Er hatte keine Ahnung, wo Astoria gerade steckte. Er musste wohl oder übel auf sie warten und dann überlegen, wie er die ganze Sache anging, damit sie endlich mit ihm sprach.







Astoria war erschöpft und es besserte nicht gerade ihre Laune als sie wieder englischen Boden unter den Füßen hatte und es regnete. Sicher, das launische und regnerische Wetter in England sollte sie vermutlich gewöhnt sein, aber heute raffte es ihre Laune nur noch mehr nach unten. Die Reise war anstrengend gewesen und Astoria wusste noch nicht wirklich, ob ihr der kleine Ausflug etwas gebracht hatte. Momentan nur schlechte Laune, eine aufgebrachte Daphne, die sie vermutlich morgen mit Fragen bombardieren würde und Kopfschmerzen. Die vermutlich vom wenigen Schlafen der letzten Tage kam. Alte Erinnerungen und Albträume plagten sie in der Nacht. Sie hatte sogar heute bei dem Rückflug darüber nachgedacht, die Psychologin zu kontaktieren.

Es war zumindest eine Überlegung wert, dachte sie bitter als sie ihren Koffer im Schlafzimmer einfach vor den Schrank schmiss und die Fenster öffnete. Sie kickte die hohen Schuhe von sich und näselte umständlich an dem Reißverschluss des schlichten Etuikleides, während sie zurück in den Wohnraum ging und auch dort die Fenster öffnete. Es roch nach kalter, nasser Luft. Der Wind streichelte über ihren Rücken als sie sich mit dem geöffneten Kleid abwandte und die Unterlagen zur Seite räumte, die sie vor ihrer Abreise einfach liegen gelassen hatte. Es war schnell gegangen und sie war William dankbar, dass er so spontan und euphorisch sein konnte. Er hatte die richtigen Kontakte in den deutschen Behörden, die sie gebraucht hatte.

Sie ging in die Küche, ließ Wasser in ein Glas laufen und tapste zurück ins Schlafzimmer. Es war gerade mal elf Uhr Mittags. Sie sollte eigentlich etwas essen, aber sie hatte keinen Hunger. Sie war einfach nur müde und die Kopfschmerzen würden sie noch umbringen. Sie zog die vertraute Schublade auf und nahm die kleine Phiole aus dem Nachtkästchen, nur um fünf Tropfen des violetten Trankes hineinfallen zu lassen. Sie verstaute den Trank wieder, stand auf und zog sich ein ausgewaschenes Shirt über ihr Höschen, nur um wieder zum Bett zurückzukehren. Sie griff nach dem Glas, das leicht nach dem Trank schimmerte und leerte es in zwei großen Zügen, nur um sich auf das Bett zu legen und eines der Kissen fest zu umfassen. Der Regen prasselte draußen immer noch auf die Londoner Straßen und der Wind zog durch die Wohnung. Sie sollte vermutlich die Fenster schließen und ließ sie doch offen, während sie spürte, dass der Schmerz nachließ und sie wegdämmerte.

Sie hatte einfach von der Reise so viel mehr erwartet. Eine schnelle Lösung, um Avery hinter Gittern zubekommen. Vielleicht sollte sie ihn doch umbringen. Ganz ehrlich, sie kannte gut ein dutzend Weg, um es wie einen verdammten Unfall aussehen zu lassen. Das wäre einfach. Sie brauchte nur ein paar wasserdichte Alibis. Sie dachte darüber etwas schlaftrunken nach und nickte komplett weg, nur um gefühlt einen Moment später aufzuschrecken als sich die Matratze senkte und sich warme Arme um sie schlangen. Es war mehr als ein Moment, das wurde ihr klar, als es im Zimmer dunkler war.

„Ich bin es", murmelte Draco gegen ihr Ohr und sie seufzte, während er sie näher zu sich zog. „Mein Vater hat mir gesagt, dass du heute zurückkommst."
Nun, sie hatte Lucius auf dem Laufenden halten sollen. Jetzt wo Draco da war, spürte sie, wie das schlechte Gewissen sie drückte.

Sie drehte sich in seinen Armen auf den Rücken und der Blonde musterte sie aufmerksam.
„Du hast nichts gesagt." Sie schluckte. „Mit keinem Wort erwähnt, dass du verreist."
„Ich weiß", murmelte sie. „Ich hatte etwas zu erledigen." Seine Miene war ernst, bevor er erschöpft seufzte.

„Tori..."
Er verstummte als sie die Hand hob und sie an seine Wange legte. Ihr Herz klopfte schwer in ihrer Brust.
„Ich werde es dir bald erklären. Ich verspreche es." Sie wusste, dass sie nicht herumkommen würde. Aber zuvor musste sie eine Lösung finden und vor allem zuerst mit Lucius darüber reden, um aus der Vereinbarung zukommen. Und das bedeutete auch, Lucius von ihnen zu erzählen, was sie beunruhigte und ihr unheimlich viel Angst machte. „Ich muss einfach erst ein paar Dinge regeln."

Ihr Leben wieder in grade Bahnen bringen, denn sie spürte, dass es außer Kontrolle geriet und das durfte nie wieder passieren. Er schien sie aufmerksam zu mustern, bevor er stumm nickte, nur um sich zu ihr zu beugen und sie zärtlich zu küssen. Würde er es verstehen? Würde er es akzeptieren können? Ihr Herz wurde schwer. Oder würde er sich von ihr abwenden?

Er löste sich von ihr und sie setzte sich irritiert auf als er aufstand und Richtung Wohnraum ging, nur um dort in der Tür stehenzubleiben.
„Du musst aufstehen. Ich habe uns Essen mitgebracht."
Sie zog ihre Brauen nach oben.
„Essen?"
„Du hast sicher nichts gegessen und ich gehe davon aus, dass du keine große Lust hat, heut irgendwo hinzugehen."
Hatte sie wirklich nicht. Sie stieg vorsichtig aus dem Bett und folgte ihm in den Wohnraum.
„Was hast du mitgebracht? Pizza?"
„Keine Pizza", knurrte er beinahe. „So gut Pizza sein kann, ist es sicher nicht gesund, dir ständig Pizza zu holen."
Sie rollte mit den Augen. Er tat gerade so als würde sie sich jeden Tag Pizza reinstopfen.

„Ach du Scheiße", murmelte sie, als sie das angerichtete Essen in der Küche am Esstisch saß. „Ist das..."
„Filet Mignon mit Speckbohnen und Püree."
Sie schüttelte leicht den Kopf.
„Hast du das gekocht?"
Er grinste schief.
„Das würde dich beeindrucken, oder?"
„Ein wenig, ja."

Er schob einen der Stühle zurück.
„Ich bin gut, aber nicht so gut. Aber ich kenne einige gute Restaurants in der Stadt." Er war verrückt. „Setz dich, los. So wie ich dich kenne, hast du ohnehin die letzten Tage nicht viel gegessen."
Das stimmte zwar, aber das hieß ja nicht, dass sie verhungert war. Sie setzte sich zögerlich und Draco schob sie samt dem Stuhl zurecht, bevor er sich ihr gegenüber setzte und begann Wein in die Gläser zu gießen.

„Wie lange bist du schon hier in meiner Wohnung?", hakte sie irritiert nach und warum zum Teufel hatte sie nicht mitbekommen, dass er hier war?
„Du solltest endlich deine Tür magisch sichern." Sie rollte mit den Augen. „Iss", fügte er hinzu und sie griff nach dem Besteck, um das Fleisch anzuschneiden. Sie seufzte ergeben als sie begann zu Essen. Es war Butterzart. „Siehst du, ich weiß, was du brauchst."

„Ja, eindeutig", erwiderte sie ironisch und er zwinkerte ihr zu.
„Ich habe mir überlegt", sprach er unbeeindruckt weiter. „Da der Sommerball bald stattfindet. Und ich dort auftauchen muss und du vermutlich auch dort sein wirst, ob es nicht angebracht wäre gemeinsam hinzugehen."
Sie hielt mit dem Essen inne und sah ihn an. Er wirkte völlig gelassen.
„Du meinst... Zusammen?"
„Ja", antwortete er und schnitt sein Fleisch an.

Sie lachte etwas auf.
„Du willst also, dass wir gemeinsam dort auf den Ball erscheinen? Gemeinsam. Auf dem Ball als Paar."
„Ja."
Sie starrte ihn an, während er einfach weiter aß.
„Einfach so?"
„Einfach so." War das sein Ernst? „Außer du willst nicht", fügte er hinzu und sie blinzelte, bevor sie sich räusperte.
„Doch. Doch natürlich."
„Also ist es abgemacht. Wir gehen gemeinsam dort hin." Sie nickte wie in Trance. Passierte das gerade wirklich? „Was ist?", wollte er wissen als sie ihn immer noch geschockt anstarrte.
„Ich... ich denke, ich brauche ein Kleid."
„Dann solltest du dich mit Tracey zusammentun. Wie ich von Blaise erfahren habe, wird er sie fragen, ob sie mit ihm hingeht." Natürlich würde Blaise das tun. „Und im Übrigen, weiß Theo Bescheid über uns beide."
Zur Hölle, was war passiert? Schlief sie immer noch oder war sie schon längst gestorben?


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