Er würde den Verstand verlieren. Seit einer gefühlten Ewigkeit saß er in diesem dummen Gang und sah immer auf, wenn jemand von dem Personal des Mungos auf ihn zukam, nur um ihnen nachzusehen, wenn sie an ihm vorbeigingen. Er ging auf und ab. Setzte sich dann wieder. Starrte auf die große tickende Uhr, die dort hing und ging dann erneut eine Runde. Eine Schwester hatte ihn vor zehn Minuten gefragt, ob sie irgendjemanden noch kontaktieren sollten, nachdem sie weitere zehn Minuten zuvor Draco befragt, hatte bezüglich des Anamnesebogens. Er hatte den Namen und ihr Astorias Geburtsdatum sagen können. Himmel, er wusste nicht einmal, ob sie verdammte Allergien hatte oder welche Blutgruppe sie besaß. Aber ihm war eingefallen, dass sie ja während des Krieges hier in Behandlung war und vermutlich dort in den Unterlagen schon ein Anamnesebogen vorlag.
Er fuhr sich über die Stirn. Was ging da drinnen vor sich? Ging es Astoria gut? Er kniff die Augen zusammen. Sie war so blau gewesen. So unnatürlich. Was, wenn sie erstickt war? Er atmete schwer aus und ein. Seine Augen brannten. Nein, dann wären sie schon gekommen, oder? Sie hätten ihm dann das schon gesagt. Oder nicht?
„Draco?", fragte eine vertraute Stimme und er sah auf. Seine Mutter stand vor ihm und dicht dahinter sein Vater. Was für ein skurriles Bild, seine Mutter im Mungo mit einem mitternachtsblauen Abendkleid. „Meine Güte, wie siehst du denn...", fing sie an und brach ab, nur um ihn an der Schulter zu berühren, während sie sich neben ihn setzte. „Was ist passiert? Das Mungo hat uns benachrichtigt."
„Nur euch?", fragte er schwach.
„Nein, auch Astorias Familie", ergänzte sein Vater und musterte ihn aufmerksam. „Was ist passiert?"
Er schüttelte den Kopf. Fuhr sich übers Gesicht und durch seine Haare.
„Astoria..." Er schluckte hart. „Ich bin in ihre Wohnung, weil sie nicht gekommen ist und..." Er wäre fast wieder gegangen. Wenn er das Geräusch nicht gehört hätte, wäre er gegangen und sie wäre... „Sie lag im Badezimmer", presste er schwer hervor und spürte, wie seine Mutter ihren Druck auf seine Schulter verstärkte. „Sie war ganz weiß. Ihre Lippen schon blau... sie hat keine Luft bekommen. Ich habe sie dann hierher..."
„Und das war gut so, Draco. Du hast richtig gehandelt", unterbrach ihn seine Mutter.
Er wandte den Blick wieder zur Uhr.
„Ich sitze hier schon seit über einer halben Stunde und keiner sagt mir, was eigentlich los ist mit Astoria. Ich..."
Er fuhr sich energisch über die Augen. Er würde den Verstand verlieren.
„Ich bin mir sicher, dass die Heiler ihr Bestes tun, Draco", tröstete ihn seine Mutter und sein Vater sah ihn nur stumm an.
Er wandte den Kopf wieder als er eine fast schon vergessen Stimme hörte und irrte sich nicht. Harry Potter, in Aurorenkleidung, stand am Empfang der Station und sprach mit einer Pflegerin, die ruhig antwortete und dann zu Draco sah. Draco und Potters Blick kreuzten sich, bevor sich der ehemalige Goldjunge in Bewegung setzte. Himmel, Potter wirkte so verdammt erwachsen und ernst. Draco hatte schon beinahe vergessen, wie viele Jahre die entscheidende Schlacht her war.
„Potter", sprach Draco schwach und der Dunkelhaarige nickte.
„Hallo Malfoy. Mr. und Mrs. Malfoy."
„Wieso sind sie hier?", wollte Lucius wissen und Potter wirkte gelassen.
„Weil wir gerufen wurden, Mr. Malfoy."
„Gerufen?", wiederholte Narzissa. „Kann mir einer bitte erklären, was hier los ist?"
Potter wollte den Mund aufmachen als eine dunkle Stimme sagte
„Ich habe die Aurorenzentrale gerufen."
Draco erkannte den Heiler, sprang auf und kam ihm entgegen.
„Wie geht es Astoria? Was ist mit ihr?"
Der Heiler lächelte schwach.
„Sie ist aktuell stabil."
Draco atmete schwer aus.
„Aktuell?", wiederholte Lucius. „Was heißt das?"
Der Heiler blickte in die Runde und Potter fiel ihm ins Wort.
„Darf Familie Malfoy denn Auskunft erhalten?"
„Sie ist meine Freundin", schnauzte Draco ihn an.
War der Kerl zu fassen? Saß er hier schon seit einer Ewigkeit und hatte keine Ahnung, wie es seiner Freundin ging oder Draco?
„Ich denke, ja", erwiderte der Heiler. „Lucius Malfoy ist von der Patientin als Notfallkontakt eingetragen und hat sogar Entscheidungsgewalt."
Draco starrte seinen Vater einfach nur an. Wieso wusste er so etwas nicht?
„Wie geht es Astoria?", fragte Lucius erneut und alle Augen richteten sich wieder auf den Heiler mit dem kurzen braun-grauen Haar und der rechteckigen Brille.
„Wie gesagt, sie ist aktuell stabil. Sie atmete nicht selbstständig."
Draco atmete zitternd aus.
„Was?"
Der Heiler wirkte besorgt. Sehr besorgt.
„So wie es aussieht, wurde Miss Greengrass vergiftet."
„Vergiftet?", entwich Narzissa scharf. „Mit was?"
Der Heiler schüttelte den Kopf.
„Das wissen wir noch nicht. Das macht das ganze problematisch. Ich denke, wir haben die Vergiftung gut aufgehalten. Aber sie hat scheinbar sehr lange damit gekämpft. Ein Wunder, dass Mr. Malfoy Junior sie noch atmend hierher bringen konnte. Ihr Körper war bereits unterversorgt."
Draco runzelte die Stirn.
„Unterversorgt? Was heißt das?"
„Das heißt, dass ich noch nicht weiß, ob Miss Greengrass Schäden davon zurückbehaltend wird. Schäden am Gehirn."
Das war ein Albtraum.
„Sie atmet nicht selbstständig?", hakte Potter nach und notierte sich etwas auf einem dämlichen Block.
„Sie wurde in einen künstlichen Schlaf versetzt und aktuell beatmet. Wir müssen herauskriegen, was sie vergiftet hat, und zwar dringend."
„Aber sie haben die Vergiftung doch gestoppt. Was ist dann das verfluchte Problem?", fragte sein Vater so scharf, dass sogar Dracos Mutter zusammenzuckte, denn Heiler schien das wenig aus dem Konzept zubringen.
„Die Vergiftung ist gestoppt, sonst wäre Miss Greengrass jetzt schon tot. Aber wenn wir nicht herausbekommen, was sie vergiftet und sie kein passendes Gegenmittel bekommt, kann es zu Organversagen kommen und dann stirbt sie daran."
Draco atmete geräuschvoll aus und er spürte, wie seine Mutter nach ihm griff als ihm schwindelig wurde und er etwas schwankte. Sie durfte nicht sterben. Das war nicht gerecht. Sie hatten nicht geredet. Diesen Streit nicht beendet, der so lächerlich und banal war.
„Draco", wisperte seine Mutter schwer.
„Sie darf nicht sterben", wisperte Draco. „Bitte, sie müssen doch irgendetwas tun können..."
„Das tue ich hiermit. In so einem Fall wird immer das Aurorenbüro verständigt, weil ich mir sicher bin, dass Miss Greengrass nicht wissentlich Gift zu sich genommen hat."
„Und wir Auroren ermitteln", ergänzte Potter. „Du hast sie gefunden?"
Draco nickte.
„Ja. Sie kam nicht zum Ball. Wir haben uns Sorgen gemacht. Sie lag im Bad auf dem Boden. Ich wäre fast gegangen, aber eine Flasche fiel in die Duschwanne und deshalb bin ich ins Bad. Sie lag dort und..." Draco dachte darüber nach. „Sie hat keine Luft bekommen und ich bin hierher mit ihr."
„Ist dir etwas aufgefallen?"
„Aufgefallen? Nein. Ich... keine Ahnung, Potter. Ich habe sie gepackt und bin hierher."
Er packte seinen Block weg.
„Ich muss in die Wohnung und mich dort umsehen."
Draco würde sich hier keinen Zentimeter wegbewegen. Er wollte zu Astoria, und zwar jetzt. Augenblicklich.
„Kann ich zu ihr?", fragte Draco rau.
„Wir bringen Miss Greengrass gleich auf ein Zimmer. Dann können Sie zu ihr."
„Jemand muss mit mir in ihre Wohnung", ließ Potter sie wissen und Lucius seufzte.
„Ich werde mitkommen, Mr. Potter."
Der Goldjunge nickte und sie wandten sich um als eine panische Stimme durch den Flur ertönte.
„Was ist mit einem Baby?"
Cecilia im Schlepptau von ihrer Tochter, dessen Mann und Avery natürlich. Als Cecilia sie sah, eilte sie auf sie zu.
„Was ist mit Astoria?"
„Sie sind?", fragte der Heiler.
„Die Mutter", erwiderte Lucius emotionslos.
„Was ist mit meinem kleinen Schatz?"
Dracos Stirn zog sich kraus. Seit wann war Astoria ihr Baby und ihr kleiner Schatz?
„Ihre Tochter wurde vergiftet."
„Was?", keuchte Daphne auf und ihr Mann legte ihr besorgt einen Arm um.
„Sie ist momentan stabil. Wir haben sie in einen Schlaf versetzt. Sie wird beatmet", rasselte der Heiler herunter und Daphne wimmerte, bevor sie sich ihrem Mann zuwandte, der sie in den Arm nahm.
„Vergiftet?", fragte Daphnes Mutter verwirrt.
„Ja, vergiftet.", bestätigt der Heiler. „Hätte Mr. Malfoy nicht so schnell gehandelt, wäre sie vermutlich schon nicht mehr am Leben."
„Aber wer sollte denn Astoria vergiften?", fragte Daphnes Mann.
„Das ist die Frage", antwortete Lucius. „Deshalb ist Mr. Potter hier und ermittelt."
„Ich will zu ihr", verlangte Cecilia und Lucius Stimme war kalt.
„Nein." Alle Augen richteten sich auf seinen Vater. „Weder du noch Avery kommen Astoria zu nahe, bevor ich nicht weiß, wer das Astoria angetan hat."
Cecilia lachte falsch auf.
„Ist das dein Ernst? Denkst du, ich habe etwas damit zu tun? Sie ist meine Tochter, Lucius."
„Das ist mir egal", beharrte sein Vater. „Ihr haltet euch fern"
„Du kannst mir nicht verbieten mein Kind zu sehen!", schrillte die Stimme von Cecilia durch den Gang und der Heiler räusperte sich.
„So ungern ich mich in so was einmische, Mrs. Greengrass. Lucius Malfoy kann ihnen dies verbieten."
Cecilia klappte der Mund auf.
„Wie bitte? Wissen Sie da eigentlich, was sie sagen?"
Der Heiler wirkte gelangweilt.
„Ja, das weiß ich. Lucius Malfoy wurde von ihrer Tochter als Notfallkontakt eingetragen, und zwar nur er. Sie hat außerdem eine Patientenverfügung bei uns hinterlegt, kurz nachdem sie volljährig wurde und in dieser, ist verfügt, dass in allen Bereichen er Entscheidungsgewalt hat, wenn sie selbst nicht dazu in der Lage ist. Wenn also Mr. Malfoy sagt, dass sie nicht zu ihrer Tochter dürfen, dürfen sie nicht zu ihrer Tochter."
„Ich werde sie verklagen!", drohte die Ältere und der Heiler lächelte kühl.
„Tun sie sich keinen Zwang an. Aber aus meiner Erfahrung, hält sich das Gamot an der Entscheidung eines Patienten und in diesem Fall, Mrs. Greengrass, haben Sie keine Entscheidungsgewalt über ihre erwachsene Tochter. Sondern sie hat Lucius Malfoy dafür vorgesehen."
Der Heiler blickte Lucius wieder an, der hinzufügte
„Ihre Schwester und ihr Mann, sowie meine Frau und mein Sohn können zu ihr. Mrs. Greengrass und ihr Verlobter nicht." Sein Vater wandte sich wieder Mr. Potter zu. „Können wir dann los?"
„Du kannst mir nicht verbieten, meine Tochter zu sehen!"
„Deine Tochter hat wahrlich genug die letzten Jahre durchgemacht", knurrte Lucius.
„Ich bin die Mutter!"
„Wo warst du dann die letzten Jahre als Mutter? Als sie dich gebraucht hat? Als deine zwei Töchter dich gebraucht hätten."
Cecilia schien blasser zu werden.
„Du hättest sie beschützen müssen. Du hättest für sie da sein müssen, aber du warst zu beschäftigt, dich im Selbstmitleid zu suhlen."
„Lucius", zischte Narzissa, doch sein Vater ignorierte es.
„Sie musste viel zu früh erwachsen werden und hat Verantwortung für Dinge übernommen, die du hättest tun sollen." Sein Vater schien vor Wut zu platzen. „Und statt dass du sie mit deinem Mist endlich in Ruhe lässt, kommst du noch mit diesem Idioten an."
„Hey", sprach Avery scharf. „Du hast kein Recht, mit Cecilia so zu reden."
„Du hältst deinen Mund, Edward. Halte dich einfach von Astoria fern. Und wehe ich bekomme raus, dass du etwas hiermit zu tun hast, dann sind die Auroren dein geringstes Problem."
„Drohst du mir?", hakte Avery mit zusammengekniffenen Augen zusammen und Potter räusperte sich geräuschvoll.
„Mr. Malfoy, ich denke, wir sollten jetzt aufbrechen."
Lucius nickte steif, drückte kurz die Hand von Dracos Mutter und folgte dann Potter.
Der Heiler sah in die Runde.
„Schön. Ich denke, Miss Greengrass ist mittlerweile im Zimmer. Sie können mir gerne folgen. Nun, alle außer ihnen beiden", fügte er hinzu und Cecilia schnaubte verächtlich, bevor sie sich umwandte und davon ging, gefolgt von Avery.
„Draco", sprach seine Mutter sanft und griff nach seiner Hand. „Komm."
Er folgte dem Heiler, so wie Daphne und dessen Mann. Sie betraten eine abgesonderte Station und Draco stockte der Atem als er Astoria in dem alleinstehenden Bett in dem Zimmer sah.
„Tori.", schluchzte Daphne und drückte sich an ihnen vorbei.
Griff nach einer der Hände von ihr. Sie wirkte immer noch unheimlich blass, doch mehr Angst machten ihnen die vielen Kabeln und Schläuche.
„Was ist das alles?", hörte er seine Mutter fragen, während Draco auf die andere Bettseite trat.
„Sie wird überwacht, Mrs. Malfoy. Die Geräte behalten ihre Werte im Auge. Und sie wird beatmete. Ich weiß, dass das Angsteinflößend ist. Muggel sind so etwas mehr gewohnt als reine Magier."
Draco berührte ihre Stirn. Strich vorsichtig darüber und griff, dann nach Astorias anderen Hand.
„Was passiert jetzt?"
„Nun, wir analysieren gerade Miss Greengrass Blut und ich hoffe, dass Mr. Potter etwas in der Wohnung findet, um schneller rauszubekommen, was Miss Greengrass zu sich genommen hat. Sobald wir wissen, was es ist, werden wir eine entsprechende Therapie einleiten."
„Wieso können sie jetzt nichts tun?", wollte Daphne wissen und ihr Ehemann legte ihr besorgt eine Hand auf ihre Schulter.
„Weil das falsche Gegengift dazu führen könnte, dass ihr Zustand noch schlechter wird. Wir behandeln zwar mit Tinkturen gegen die Symptome und wir haben natürlich mit einer Behandlung durch einen Trank mit Bezoarenpulver als Standardzutat begonnen, was die weitere Vergiftung gestoppt hat. Aber um sie zu heilen, benötigen wir das passende Gegengift."
Daphne sah voller Sorge auf ihrer kleinen Schwester und Draco sprach ihren Namen aus, was die Blondine aufsehen ließ.
„Sie packt das." Daphne sah ihn einfach nur an. „Hast du gehört, Daphne? Sie packt das."
Daphne nickte zustimmend und Draco drückte noch etwas fester Astorias kalte Hand.
Die Wohnung wirkte unauffällig. Zumindest erkannte Lucius nichts. Nichts, was darauf hindeutete, dass jemand eingebrochen war oder ein Kampf stattgefunden hatte.
„Wie lange sind ihr Sohn und Miss Greengrass schon ein Paar?", fragte Potter, während Kollegen von ihm die Wohnung untersuchten.
Lucius atmete ruhig ein und aus.
„Erst seit ein paar Wochen. Aber sie arbeiten schon seit Jahren zusammen und ich habe damals nach dem Krieg die Vormundschaft übernommen für Miss Greengrass und habe mich auch um ihre Schwester gekümmert, obwohl Daphne damals schon volljährig war."
„Ich weiß", erwiderte Potter und sah auf.
Himmel, wieso musste dieser Junge Auror werden? Hatte er nicht schon genug das Böse bekämpft.
„Sie war damals ausschlaggebend bei ihrer Verhandlung. Oder eher gesagt, ihre Aussage." Lucius kniff die Lippen zusammen. „Ihre Aussage hat ihnen Askaban erspart."
„Ja", antwortete Lucius knapp.
Was sollte er da noch lügen?
„Wieso haben sie Avery im Verdacht?" Lucius Kiefer spannte sich an und Potter sah von seinem Block auf. „Mr. Malfoy, ihnen liegt scheinbar das Wohl von Miss Greengrass am Herzen, sonst hätten sie nicht so ein Theater gerade eben noch im Mungo veranstaltet, als würde es um ihre eigene Tochter gehen."
Sie war wie seine Tochter. Er hatte sich die letzten Jahre um sie gekümmert. Hatte ihr geholfen und sie unterstützt. War ihr mit Rat und Tat beigestanden.
„Sie ist fast so was wie meine Tochter, Mr. Potter. Sie brauchen das nicht zu verstehen, aber ich habe mich die letzten Jahre um Miss Greengrass gekümmert. Habe sie unterstützt. Ihr geholfen. Ich bin ihr zur Seite gestanden, wenn sie mich gebraucht hat."
Potters Blick war ruhig.
„Ich denke, ich verstehe das sogar sehr gut, Mr. Malfoy. Es beantwortet nur nicht meine Frage. Wieso haben sie Edward Avery in Verdacht?"
„Ich kann darüber nicht sprechen", erklärte Lucius.
„Wieso nicht?", hakte Potter sofort nach.
„Weil es dabei um den Krieg geht und um den Prozess." Als Potter die Stirn runzelte, fügte Lucius hinzu. „Um meinen Prozess, Mr. Potter."
In den grünen Augen des Kriegshelden regte sich etwas und er senkte kurz den Blick. Schien darüber nachzudenken.
„Mr Malfoy, ich möchte sie nicht in Askaban sitzen sehen. Sie müssen mir nichts sagen, wenn sie nicht wollen. Aber ansonsten weiß ich nicht, in welche Richtung ich ermitteln soll." Wie sollte er etwas sagen, ohne dass er gegen die Abmachung und Astorias Wunsch nicht verstieß? „Mr. Malfoy, helfen Sie mir, damit wir ihr helfen können."
Lucius seufzte.
„Avery war bei dem Überfall auf die Familie Greengrass dabei, bei der ihr Vater und eine Tante, sowie zwei Angestellte starben."
Potter zog die Brauen dicht zusammen.
„Ich kenne die Aussagen in dem Fall. Darauf deutet nichts hin."
„Miss Greengrass hat es mehrmals angesprochen, aber..."
„Sie hatte keine Beweise dafür", stellte Potter sofort den Rückschluss.
„Nun, nur ihre Aussage. Niemand, der es bestätigten könnte..."
Außer ihm.
„Sie war sehr erregt, die letzten Wochen, aufgrund der Freilassung und nicht Verhandlung von Mr. Avery und hat deshalb nach anderen Wegen und Mitteln gesucht, um ihn vors Gericht zubekommen", redete Lucius weiter. „Sie war deswegen sogar im Ausland."
„Wieso?"
Lucius schüttelte den Kopf.
„Das weiß ich nicht, Mr. Potter. Sie hat es mir nicht gesagt. Ich weiß aber, dass William Doyles, ein Amerikaner und Freund aus ihrer Studienzeit, sie begleitet hat. Er könnte es wissen."
Potter notierte sich etwas.
„Danke, Mr. Malfoy. Ich werde ihn befragen." Sie beide sahen auf als ein Auror mit einer Tüte kam und darin ein Glas und in einer anderen Tüte eine Flasche mit scheinbar Rest von Saft.
„Was ist das?", fragte Potter.
„Wir denken, dass darin das Gift ist. Unsere Zauber weißen daraufhin, aber nicht was es ist. Und das Glas stand benutzt im Waschbecken in der Küche. Kann also gut sein, dass sie daraus getrunken hat, ohne zu wissen, dass das Getränk vergiftet ist."
„Gut. Lasst es untersuchen. Die im Mungo müssen wissen, was es ist, um Miss Greengrass behandeln zu können. Macht denen im Labor also Druck."
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Leidenschaft umfasst Liebe und Hass
FanficSie war für Draco ein Dorn im Auge und es machte es nicht gerade besser, dass sein Vater ihr Mentor war und er sie praktisch jeden Tag zu Gesicht bekam. (Drastoria).