"Guten Morgen Schatz", riss mich eine sanft flüsternde Stimme aus dem matten Schlaf. Sofort versuchte ich mir das Kissen über den Kopf zuhalten, um weitere nervige Geräusche zu verdrängen, die mir meinen Schlaf rauben wollten, doch ein Teil von mir war bereits wach.
"Lass mich schlafen Mum", murmelte ich schwach in mein Kopfkissen, da ich die Hoffnung auf weiteren Schlaf einfach noch nicht aufgeben wollte. Sofort erklang ein kehliges Lachen hinter mir und ein Körper, der dicht an mich geschmiegt war, erzitterte durch die aufkommende Spannung.Mit einem Schwung saß ich kerzengerade im Bett und blinzelte leicht in das schwache Licht hinein, das mich von der Decke aus blendete. Neben mir lag Shawn und sah mich mit vom Schlaf wild abstehenden Haaren und einem verkarterten Gutenmorgenlächeln auf den Lippen an.
"Was machst du noch hier? Solltest du nicht langsam nach Hause?", fragte ich verwirrt und versuchte mir dabei möglichst nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich seine Anwesenheit verunsicherte.
"Deine Mutter kam heute Nacht rein um mich zu holen, aber als sie uns dann gesehen hat, dachte sie, ich bleibe vielleicht doch hier." Er zwinkerte mir kurz zu, was mich augenblicklich erröten ließ, und lächelte daraufhin leicht in sich hinein.Langsam strömten die Errinerungen an den vergangenen Abend in mein Gehirn und durchleuchteten meine wirren Gedanken. Der Film, der Kuss und unser Schweigen danach. Wie standen wir denn jetzt? Hatte es Shawn mehr bedeutet als mir? Hatte es sich für ihn besser angefühlt?
Schließlich setzte Shawn sich ebenfalls aufrecht hin und zog mich binn der Bewegung fester an sich. Für einen Moment blieben wir so und ich konnte die Panik in mir nicht länger unterdrücken, die sich bestätigte, als er sanft seine Lippen an meinen Hals legte und sich eine Kusslinie zu meinem Kinn bahnte, die mir ein wenig zu feucht war.
"Ich kann es kaum erwarten, dich in der Schule als meine Freundin vorzustellen", nuschelte er zwischen zwei Küssen unterhalb meiner erhitzten Wangen. Kurz darauf legte er seine Lippen wieder auf die Meinen und bewegte sie samtig gegen meine Haut, die sich seinen Bewegungen automatisch und doch ungewollt anpassten.
Es hatte ihm definitiv mehr bedeutet als mir.Nach einer kleinen Weile stieß er mich schließlich sanft zurück in die Matratze und stemmte seine Unterarme rechts und links neben meinem Kopf ab, sodass er etwas über mir schwebte. Meine Augen weiteten sich enorm, als ich sein Vorhaben verstand, und ich starrte ihn gerade zu geschockt an, was er allerdings nicht erwiderte oder überhaupt bemerkte, da seine Augen geschlossen waren.
Ganz toll Charlie. Wie bist du wieder hier gelandet?
Außer Atem löste er sich irgendwann-zu meiner großen Freude-von mir und rollte sich von mir herunter auf meine rechte Seite. Meine einzigen Gedanken in diesem Moment waren 'Lass das nur ein Traum sein, bitte', was definitiv nicht das war, was ich erwartete hätte. Wo waren die Gefühle hin, die ich eine Weile lang für ihn hatte. Oder hatte ich mir diese nur eingebildet? Wie konnte ich denn ohne es zu wollen in eine Beziehung stolpern? Sollte der Junge mich nicht erst einmal bitten, seine Freundin zu werden, ehe er davon redet mich jedem vorzustellen?
"Wir sollten langsam aufstehen. Die Schule wartet", nuschelte Shawn nach weiteren stillen Minuten, in denen er mich nur von der Seite gemustert hatte, und gab mir noch einen letzten, flüchtigen Kuss auf die Wange. Dieses Mal blieben sogar die kleinen Schauer weg, die er sonst immer bei mir ausgelöst hatte.
Zustimmend nickte ich und richtete mich dann zögerlich auf, einzig und alleine, um dieser Situation zu entkommen. Erst jetzt viel mir auf, dass ich immer noch das Kleid von gestern Abend trug. Nun war es total zerknirscht und sah nicht mehr wirklich schön aus; egal wie sehr es mir am Vorabend gestanden hatte.
"Ich gehe dann duschen", lächelte ich ihn kurz an un deute mit einer Hand auf meine wilde Mähne, die kein Junge zu sehen bekommen sollte, doch Shawn schien es nicht mal mehr zu interessieren. Selbst jetzt sah er mich an, als wäre ich das schönste Mädchen der Welt.
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frightening, completed
FanfictionVon der ersten Sekunde an, hatte ich Angst vor ihm.