Mittwoch. Wie ich diesen Tag hasste. Es ist der Tag, an dem die Schülerzeitung unserer Schule veröffentlicht wird und diese ähnelte der Bravo, nur dass keine Stars sondern die beliebten Schüler fertiggemacht wurden. Und jetzt, wo ich mit Shawn zusammen war, brauchte ich nicht raten, wer heute hart rangenommen wird. Dass ich diesen Gedanken nicht besonders gut fand erklärte sich wohl von selbst.
Mit einem letzten, ermutigenden Atemzug stieg ich aus dem Bus aus und sah mich leicht verunsichert auf dem Schulhof um. Das Schulgebäude stand wie jeden Morgen vor der Sonne und brachte einen riesigen Schatten auf den Parkplatz, der einem ein wenig die angehende Hitze nahm. Mein Blick schweifte automatisch zum Eingangstor und blieb bei dem kleinen, vertrautem Stand hängen, der dort wie jeden Mittwoch aufgebaut worden war. Eine riesen Anzahl an Schülern hatte sich bereits davor versammelt um die wöchentliche Ausgabe an Tratsch zu erlangen. Jeder von ihnen versuchte sein Geld nach vorne zu reichen und gleichzeitig noch seine Ausgabe anzunehmen, auf die er sich stützen könnte wie ein hungriger Löwe. Ja, sie verlangten tatsächlich auch noch Geld dafür, dich zu Peinigen!
Genervt lief ich ebenfalls zu dem Stand und stellte mich geduldig an. Als ich schließlich endlich so nah dran war, dass ich auf das Titelbild sehen konnte wurde mir augenblicklich schlecht und ich wäre am Liebsten vom Shculhof gerannt und nie wieder gekommen.
Familie Lewis; schlechten Einfluss auf Shawn Hail?,
laß ich die Überschrift. Auf dem Titelbild war ich auf dem Motorrad von Justin zu sehen, wie ich meine Finger um seinen Gürtel gelegt hatte, woran ich mich gar nicht mehr richtig erinnern konnte. Der Gedanke, dass ich dies tatsächlich getan hatte ohne es zu bemerken, ließ mich rot werden; was müsste Juston jetzt denken?Schnell drängte ich mich vor die anderen Schüler und riss mir eine Zeitung von der Ablage ohne auf die wütenden aufschriee meiner Mitmenschen zu achten. Nachdem ich noch schnell einen Euro auf den Tresen gelegt hatte, verschwand ich so schnell meine Beine mich trugen und stets verfolgt von den Blicken derer, die den Tratsch bereits eingenommen hatten. Mit der Zeitung in der Hand setzte ich mich schließlich auf die kleine Mauer, wo wir alle so oft saßen, und schlug den Bericht zur Titelseite auf.
Hat Shawn Hail sich das falsche Mädchen ausgesucht?
Nachdem Shawn Hail und Charlie Lewis am vergangenen Tag ihre Beziehung offiziell gemacht haben, war das getuschel groß. Nur wenige waren von diesem Team begeistert und die Kritik aller anderen scheint sich bezahlt zu machen. Es gab Gerüchte über einen unbekannten, der sie sowohl zur Schule gebracht, als auch von der Haltestelle abgeholt haben soll. Während besagte Gerüchte sich auf einen zweiten Loverboy beschränkten, können wir aus sicherer Quelle behaupten, dass es sich dabei um 'Justin Bieber' einen Saufkompanen ihres Bruders handelt. Dieser Name wird einigen Schülern des GVM-Gymnasiums, durch verschieden Sauf- und Drogengeschichten, bereits bekannt sein.
Wird Charlie Lewis unserer Schulvorbild Shawn Hail ebenfalls in diese Richtung ziehen und ihn dazu bringen, die selben Wege wie Bieber zu gehen? Wir teilen es euch mit in der nächsten Ausgabe von "open secrets"Mit aufgerissenen Augen starrte ich das Blatt an, noch bevor ich ganz zu Ende gelesen hatte. Einen schlechten Einfluss auf Shawn ausüben? Was sollte das? Ich hatte rein gar nichts mit Justin zu tun. Naja, zumindenst nicht freiwillig...
"Ist schon inordnung. Wer glaubt sowas denn?", sagte Shawn, der wie aus dem Nichts neben mir aufgetaucht war, und ließ sich neben mir auf die Mauer gleiten.
"Alle?!", fluchte ich, die Verzweifung deutlich in der Stimme mitschwingend. Shawn lachte leise über meine Besorgnis auf, ehe er einen Arm um meine Schulter legte und mich vorsichtig an seine Seite drückte.
"Hey, wir sind nicht die einzigen, über die man sich die Mäuler zerreißen wird. Die anderen Seiten sind wie immer noch voll von Personen, die wir nicht kennen.", versuchte er mich aufzumuntern, während seine Finger zärtliche Kreise auf meiner Schulter malten.
"Aber wir sind auf dem Titelblatt!", widersprach ich ihm stöhnend und vergrub das Gesicht anschließend in den Händen.
"Das ist der Nachteil an einer Beziehung mit mir", lachte er leise. Mit einem sanften Kuss auf meine Wange zwang er mich meinen Kopf wieder anzuheben "Komm, lesen wir den Rest mal, wenn sie sich das Maul über uns zerreißen, können wir das jawohl auch!" Ich lachte leise auf und richtete meinen Blick daraufhin wieder auf die Zeitung. Die nächste Seite war thematisch über den neuen Lehrer, von dem Maria und Sophia gestern geschwärmt hatten. Offenbar war es für ihn eine ziemlich Überraschung gewesen, als er seine Exfreundin 'Olivia Jones' als seine Schülerin wieder erkannt hat. Ich lachte leise auf und Shawn tat es mir gleich.Die darauf folgende Seite richtete sich den "Fails der Woche" von einer Schülerin, die sich Kaffee über eine weiße Bluse geschüttet hatte, bis hin zu einem Pärchen, das beim Sex auf dem Mädchenklo erwischt wurde, war alles dabei und tatsächlich wurde meine Laune dadurch wieder besser.
Eine Weile saßen wir so da und machten uns über andere Menschen lustig, ehe der nervtötende Klang der Schulklingel in unseren Ohren erklang und uns zusammenfahren ließ. Hastig faltete ich die Zeitung zusammen um sie anschließend säuberlich in meine Tasche stecken zu können, denn um ehrlich zu sein wollte ich sie zu Hause noch zu Ende lesen.
Lächelnd ergriff ich Shawns ausgestreckten Hand und wir betraten gemeinsam das Schulhaus, dieses Mal ohne dass ich mir Gedanken über die Meinungen anderer Menschen machte, doch ich spürte dennoch jeden Blick, der auf uns beiden lag, und es gefiel mir nicht; egal wie sehr ich es zu ignorieren versuchte. Mir gefiel dieses Rampenlicht einfach nicht; es war nicht meine Welt. Shawn schien das zu bemerken und zog mich schnell ein wenig enger an sich heran, um mich beschützend an sich zu drücken. .
"Einfach lächeln, Schatz", murmelte er mir zu aufmunternd zu und genau das gab mir den Halt, den ich gebracht hatte.
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frightening, completed
FanfictionVon der ersten Sekunde an, hatte ich Angst vor ihm.