Kapitel #4

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Ich begrüßte Scarlett nicht weiter, sondern verdrehte nur kurz meine Augen über ihre Resktion. Vielleicht war sie doch nicht reifer als ich und tat nur immer so...

Gemeinsam machten wir uns schließlich auf den Weg zu unserem nächsten Kurs, den wir im Gegensatz zu mir und Shawn zusammen hatten. Die ersten paar Sekunden blieb sie noch still neben mir und erweckte die Hoffnung, sie würde das Thema wieder fallen lassen und einfach über sich reden, doch entgegen dieser Gebete riss sie nur wenige Sekunden später ihren großen Mund auf und zwinkerte mir kurz zu.
"Also?", hackte sie noch ein wenig drängender nach, wodurch ich automatisch wie blöd zu grinsen begann.
"Es war perfekt!", brachte ich dann irgendwann halb schreiend heraus, wodurch sich ein paar neugierige Blicke in unser Richtung legten.
"Er hat mich von zu Hause abgeholt und meiner Mutter Blumen mitgebracht..", fügte ihc noch in diesem typischem, schwärmenden Tonfall hinzu, den jedes verliebte Mädchen aufsetzte. Es war verrückt, wie sehr ich mich in diesem Thema veränderte, nur weil sie mich danach ausfragte. 

"Etwas Klischeehaft findest du nicht?", unterbrach Scarlett mich, doch ich ignorierte sie einfach gekonnt und verschwand gänzlich in meiner kleinen, schwärmenden Welt. "Dann hat er mich in ein kleines Restaurant gebracht, wo wir in Kerzenschein gegessen haben. Es war so romantisch! Und natürlich hat er gezahlt! Später sind wir noch ins Kino und er hat mich die ganze Zeit angesehen ohne auch nur eine Sekunde auf den Film zu achten. Scarlett, er ist so perfekt!", ich rasselte die Wörter aufgeregt und etwas zu schnell herunter, weshalb Scarlett noch ein wenig Zeit brauchte, um alles zu verarbeiten. Leicht verwirrt und doch konzentriert musterte sie einen unbestimmten Punkt in der Luft,m ehe sie ihren Blick wieder auf mich richtete und mich interessiert musterte.

"Und hat Mister klischeehaft dich dann auch noch nach Hause gefahren?", fragte sie schließlich mit einem ironischen Unterton. Ich verdrehte nur entnervt die Augen und achtete erneut nicht auf ihren Kommentar. Meiner Meinung nach hätte sie einfach keine Vorstelkung davon, wie perfekt er wirklich war.
"Er ist nicht klischeehaft! Er ist romantisch!", konterte ich leicht verärgert. "Und nein, er hat mich nicht nach Hause gefahren. Ich habe darauf bestanden zu laufen."

Scarlett sah mich als Reaktion einfach nur verwirrt an, was mich erneut leicht lachen ließ.
"Laut deiner Erzählung war es nicht gerade früh, wie kannst du um die Uhrzeit alleine draußen rumlaufen? Du weißt schon, was man über deine Gegend sagt? Gerade über den Park?"

Unsicher biss ich mir zum hundertsten Mal auf die Unterlippe und achtete nicht darauf, wie wund sie schon war. Sollte ich Scarlett davon erzählen? Immerhin war sie meine beste Freundin und ich hatte ihr bisher immer alles erzählt. Erst jetzt wo sie den Park ansprach erinnerte ich mich nberhaupt wieder an den mysteriösen Jungen Namens Justin, der mir am Vorarbend noch jegliche Gedanken geraubt hatte.

"Ja weißt du was das angeht...", begann ich schlielich immer noch unsicher.
"Ja?", fragte sie nun ehrlich begeistert und riss ihre Augen so weit auf, dass ich sorge bekam sie könnten rausfallen.

"Geht es um das Date?", ertönte Marias Stimme hinter uns. Sie war eine weitere Freundin von mir, die ich über die letzten Jahre aufgrund ihrer-meinen sehr ähnlichen-Einstellungen lieb gewonnen hatte.  Ich drehte mich extra langsam zu ihr um und schenkte ihr wohl das ehrlichste Lächeln seit Tagen, da sie mich von einer Dummheit abgehalten hatte. Wie Scarlett bei Justin reagieren würde war mir jetzt schon klar und darauf konnte ich ohne weiteres doch verzichten.

"Du kannst gleich von Null starten! Wir wollen auch alles wissen", fügte Sophia breit grinsend hinzu, die wie uns dem Nichts an Marias Seite aufgetaucht war. Nicht minder begeistert als ich selbst griff sie nach meien Hand und verschränkte freundschaftlich unsere Finger miteinander. 
"Ach ich weiß noch mein erstes Date mit Liam", träumte sie vor sich hin. Ihre Augen wurden dabei augenblicklich etwas glasig, was das Mitleid in mir erweckte und ein bisschen das schlechte Gewissen aufsteigen ließ. Sie und Liam hatten sich vor etwa einer Woche getrennt und sind dabei nicht gerade im Reinen auseinander gegangen. Es war für sie immer noch eine frische Wunde, auf der ich lieber nicht rum drücken wollte. Die beiden hatten sich mehr geliebt alles alles andere auf der Welt und dass sie sich getrennt hatten hatte niemandem gutgetan.

frightening, completedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt