Ich blieb den ganzen Abend und auch den darauf folgenden Tag bei Justin, ließ mich von ihm ablenken und genoss die Zeit mit ihm. Auch wenn es nur durch einen unglücklichen Zwischenfall zu diesem Wochenende gekommen war, war ich mehr als dankbar, dass es so abgelaufen ist. Ohne Justin wäre ich am Boden gewesen, doch er ließ gar nicht erst zu, dass schlechte Gedanken mein Gehirn in Anspruch namen. Jedes Mal, wenn mein Lachen auch nur ganz kurz verschwand, war er sofort zur Stelle und lenkte mich ab oder küsste mich einfach nur bis ich wieder lächelte. Es waren mit Abstand die schönsten zwei Tage meines Lebens. Selten hatte ich mich so sicher und geborgen gefühlt, wie in Justins Armen und nie wieder wollte ich dies missen müssen. Umso mehr Zeit ich mit ihm verbracht, desto größer wurde meine Liebe und meine Sehnsucht nach ihm und der Gedanke, dass ich heute Abend nach Hause musste, ließ mich stark erschaudern.
Zwischendrin war Ryan dann auch aus seinem Zimmer gekommen und hatte sich mit uns unterhalten oder mich-zusammen mit Justin-aufgezogen, doch jedes Mal wenn ich Justin daraufhin wütend angestarrt hatte, hatte er mich sofort wieder geküsst, was dazu führte, dass ich bei jeder Kleinigkeit wütend geworden bin nur um seine Lippen auf den Meinen zu fühlen.
Ein leises Lächeln huschte bei dem Gedanken daran über mein Gesicht und ich schmiegte mich noch enger an Justins Brust. Wir lagen gerade in Justins Bett und drückten uns davor Jaxon was zu essen zu besorgen. Sowohl Justin als auch ich waren der Meinung gewesen, dass Ryan das heute übernehmen sollte, nur Ryan war von dieser Idee nicht begeistert und auch Jaxon hätte lieber was von mir gehabt.
"Was ist?", fragte Justin und erst jetzt bemerkte ich, dass ich immer noch wie verrückt lächelte. Ablehnend schüttelte ich den Kopf und hob diesen daraufhin an, um meinem Freund in die Augen sehen zu können.
"Ich bin einfach glücklich", flüsterte ich und auch auf seinem Gesicht machte sich ein kleines Lächeln breit.
"Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemals so mein Wochenende verbringen würde.", entgegnete er leise, was seine Art war, mir zuzustimmen auf und kam mir dann noch ein wenig näher.
"Ich bin froh, dass du es getan hast", murmelte ich noch, als unsere Lippen sich bereits striffen, ehe ich mich im gänzlich entgegen streckte, doch Justin brach den Kuss nach nur einer kleinen Sekunde sanft wieder ab.
"Du solltest jetzt gehen", murmelte er leise und legte seine Lippen noch einmal ganz kurz auf meine, ehe er sich zurück in die Kissen fallen ließ und gähnend mit einer Hand über sein Gesicht fuhr.
"Ich will nicht", erwiderte ich ehrlich und machte einen Schmollmund, den er mit einem ehrlichen Lachen erwiderte, ehe sanft einen Finger an mein Kinn legte und somit meine Lippen mit einem ploppendem Geräuch vorschnellen ließ.
"Ich denke nicht, dass deine Mum dich noch eine Nacht hier lassen würde", murmelte er immer nur ohne dabei auf meinen beleidigten Blick einzugehen, dem ich ihn wegen der Schmollmundaktion gab.Ja, meine Mum. Ich hatte ihr immer noch nicht erzählt, wer mein Freund war, und ich konnte mich schon auf etwas gefasst machen, wenn ich nach Hause kommen würde. Nichts negatives wie eine Standpauke, sondern eher sowas wie eine Ausfragung, die ich nicht beantworten wollte.
"Du hast recht", murmelte ich schwach und gegen meinen eigenen Willen, ehe ich mich langsam aufrichtete und mich grob im Zimmer umsah. Nichts hatte sich bewegt, seit ich da letzte Mla hier war. Obwohl es nicht besonders ordentlich war, schien alles seinen eigenen Platz zu haben, den es nicht verlassen durfte.
"Natürlich habe ich recht", lachte Justin noch auf, ehe er mir einen letzten Kuss auf die Wange gab und mich daraufhin sanft zum Aufstehen drängte.X
Immer noch überglücklich trat ich einige Zeit später durch unsere Haustür und lief zielstrebig auf unser Wohnzimmer zu, in dem ich schon den Rest meiner richtigen Familie vermutete. Selbst meine Mum könnte mir meine Laune jetzt nicht verderben, dazu schwebte ich viel zu sehr auf den Wolken!
"Ich bin zuhause", schrie überglücklich durch den Flur, ehe ich die Wohnzimmertür aufstieß und immer noch breit grinsend eintrat. Meine Mum saß wie erwartet mit einem Buch in den Händen und einer Brille auf der Nasenspitze auf dem Sofa und grinste mich wissend an, was mich leicht erröten ließ.
"Na wie geht es Justin?", fragte sie und ihr Lächeln wurde nur noch breiter, als sie meine geschockte Miene sah. Stöhnend ließ ich mich ihr gegenüber auf dem Sessel meines Vaters fallen und fragte mich schon gar nicht mehr, woher so es wusste, da mir die Antwort irgendwie bewusst war.
"Shawn?", murmelte ich dennoch halb fragend, den Blick aufmerksam in her Gesicht geheftet.
"Nein, nur mein eigener Verstand." Sanft tippte sie sich mit einem Finger an die Schläfe und zog überzeugend die Augenbrauen hoch, was nicht halb so intelligent aussah, wie sie es sich vielleicht erhofft hat. Ein kleines Lachen drang aus meiner Kehle und ich konnte nicht anders als sie bei dem Gedanken an Justin regelrecht anzustrahlen.
"Ihm geht es gut. Es ist einfach perfekt", sagte ich überglücklich und wickelte meine Haare zu einem Dutt hoch, wie ich es immer tat, sobald ich zuhause war.
"Das freut mich wirklich für dich, Schatz", grinste sie mich ehrlich an, was mich ungemein erleichterte. Dass Mum mit ihm einverstanden war, wäre immerhin nicht selbstverständlich gewesen. Die meisten Mütter hättte mit wohl den Kontakt zu so einem Jungen verboten.Schließlich stand sie langsam auf uns kam die paar Meter auf mich zu gelaufen, bevor sie vor mir in die Hocke ging und ihre Hände sanft auf meine Knie legte.
"Ich will deine Laune ja nicht verderben, aber hast du etwas von deinem Bruder gehört? Er ist Freitag ausgebrochen und ich mache mir wirklich Sorgen. Wenn er einen starken Rückfall hatte könnte er gerade irgendwo liegen und...", ihre Stimme brach ab und sie blickte mich ernst aus wässrigen Augen an, die mein Herz zerbrechen ließen. Ich hatte gehofft, er wäre inzwischen wieder zurückgegangen, doch dem schien nicht so zu sein.
"Es geht ihm bestimmt gut", versucht ich sie aufzumuntern, es nicht besonders effektiv war, doch was sollte ich ihr schon sagen? Mein Freund hat ihm die Fresse poliert und ich habe ihn zurückgewiesen? Das würde bestimmt super ankommen!Das schlechte Gewissen begann wieder an mir zu nagen und ich musste mich zwingen mein aufmunterndes Lächeln auf den Lippen zu halten.
"Ich gehe mal ins Bett. Bin sehr müde", log ich schließlich, als ich es einfach nicht mehr aushielt so still hier zu sitzen. Mir war jetzt schon klar, dass ich heute Nacht kein Auge zu bringen würde, doch alles war besser als diese Situation.
Schnell stand ich auf und lief die Treppen hinauf in mein Zimmer. Meine Terrassen Tür stand mal wieder weit offen und das wahrscheinlich die kompletten letzten beiden Tage, was die Heizung so schnell nicht mehr würde ausgleichen können. Ein kalter Luftzug durchströmte mein Zimmer und ich machte aus Unbehagen sofort die Tür zu.Immer noch in einer Mischung aus glücklich und schuldig gefangen ließ ich mich schließlich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Dieses Gefühlschaos in meinem Inneren musste endlich ein Ende finden, sonst würde ich nicht mehr lange weiter können!
Ich spürte wie mein Handy vibrierte und zog es, dankbar über die Ablenkung, hervor. Justins Name leuchtete auf dem Bildschrim auf und ich öffnete lächelnd die Sms.
'Hole dich morgen für die Schule ab, muss sowieso geschäftlich hin'
Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. Ich konnte einfach nicht mehr Lange von diesem Jungen getrennt sein.
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frightening, completed
FanfictionVon der ersten Sekunde an, hatte ich Angst vor ihm.