P.O.V Charlie
Immer weiter und weiter rannten die Tränen über meine Wangen. Wieso wurde Liebe immer als etwas so schönes beschrieben, wenn es doch so grausam war? Innerhalb der letzten 24 Stunden hatte Justin es geschafft, mir ganze zwei Mal das Herz zu brechen. Nie wieder würde ich mir Hoffnungen bei ihm machen; es führte zu nichts und hinterließ nur grundlose Sorgen und Schmerz.
Den ganzen Weg bis nach Hause lief ich, wollte jedoch eigentlich niemals ankommen. Viel lieber würde ich gerne für immer weiter laufen und meinen eigenen Gedanken nachkommen, die mich so sehr strapazierten, doch auch dies war ein Wunsch, den ich mir nicht erfüllen konnte.
Mit Absicht nahm ich den langen Weg nach Hause und versuchte mein Schritttempo über die Ziet hinweg möglichst zu drosseln, doch früher oder später würde ich dennoch ankommen, das stand fest.
Dieses später stellte sich letztendlich als 20 Minuten heraus. Ich stand noch unschlüssig vor der Tür und war ernsthaft am ÜBerlegen noch ein weiteres Mal umzudrehen, doch diese Entscheidung wurde mir abgenommen, als die Tür sich von der anderen Seite öffnete.
Mein Bruder kam zum Vorschein, der alles andere als gut aussah. Seine Augen waren rot unterlaufen, sein Gesicht unrasiert und seine Haare lagen noch wilder in seiner Stirn als es üblicher Weise der Fall war. Es tat weh ihn so fertig zu sehen, vor allem, wenn man selbst den Grund dafür war.
"Ich dachte schon, du würdest mich gar nicht mehr verabschieden", murmelte er mit einer ehrlichen Traurigkeit in der rauen Stimme. Ich starrte ihn daraufhin nur erschrocken an, was nicht im entferntesten meine Emotionen widerspiegelte.
"Wie kannst du so etwas sagen? Ich liebe dich Sebastian und ich wünsche mir nichts mehr, als dass es dir endlich besser geht!", wisperte ich aufrichtig und immer noch geschockt über seine harten Worte.
Ein halbherziges Lächeln stahl sich auf seine Lippen, doch es verblasste immer mehr, als er mich immer genauerer musterte.
"Hast du wegen mir geweint?", fragte er schließlich besorgt und wischte mit seinem Daumen über die nasse Haut unter meinem Auge, wo wahrscheinlich erneut meine Wimperntusche hingelaufen war."Auch", antwortete ich ehrlich, da ich nicht erklären wollte, was nebenbei noch passiert war, doch natürlich ließ mein Bruder sich damit nicht zufrieden.
"Wegen wem oder was noch? Jetzt bin ich noch hier; bei wem muss ich den großen Bruder raushängen lassen?", neckte er mich in dem zum scheitern verurteilten Versuch mich aufzumuntern. Ich schüttelte darauf nur kraftlos den Kopf, da ich ihm schlecht Justins Namen nennen konnte."Wir müssen los Sebi", ertönte die schwache Stimme meiner Mum hinter meinem Rücken und rettete mich somit vor einer weiteren nachhakenden Frage meines Bruders. Mit breiten Schritten stellte sie sich zu uns und schien dann erst richtig zu bemerken, dass ich ebenfalls da bin.
"Charlie Warum bist du nicht in der Schule?", hinterfragte sie diese Tatsache sofort mit einem tadelnden Unterton
"Wollte mich noch verabschieden", log ich, die Situation dreist wie ich sein könnte ausnutzend.Mein Bruder zog mich daraufhin in seine Arme und ich legte meinen Kopf sanft auf seiner Brust ab. Der regelmäßige Rhythmus seines Herzschlag war dadrunter zu hören und beruhigte mich auf eine Weise, wie nur er es konnte. Ich wollte ihn einfach nicht gehen lassen, wusste jedoch, dass es das einzig richtige war.
Sanft trennte er sich schließlich aus meiner innigen Umarmung und lächelte mich entschuldigend an, es mir erneut die Tränen in die Augen trieb.
"Verspricht mir, dass du keine Scheiße baust und..." Er stockte einen Moment und sah mich dann mit aufrichtiger Sorge an. "Bitte bleib Justin Bieber fern. Diesem Kerl kannst du nicht trauen.", flüsterte er schließlich doch noch, was ausreichte um mir den Atem zu nehmen. Ich nickte ihm als Antwort einfach nur zu. Warum auch nicht? Es würde mir sowieso nur selber wehtun, ihn zu sehen. Alleine seinen Namen zu hören, riss mein Herz ein weiteres mal auseinander; wieso sollte ich ihn da wiedersehen wollen?
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frightening, completed
FanfictionVon der ersten Sekunde an, hatte ich Angst vor ihm.