Wir unterhielten uns noch ziemlich lange über Justin und meine Gefühle für ihn. Es war merkwürdig wie stark mein Vertrauen zu Ryan, nach so kurzer Zeit, bereits war, doch ich glaubte Ryan und mit ihm zu reden stellte sich als äußerst ermutigend heraus.
Als wir uns dann letztendlich von einander trennten, lohnte es sich für mih nicht mehr ins Bett zu gehen. Während ich mit Ryans Hilfe wieder auf meinen Balkon kletterte, strahlten die ersten Sonnenstrahlen über die Skyline und erhellten die Straßen zu einem wunderschönen Flimmern. Es war eine so romantische Atmosphäre, dass ich mir nichts sehnlicher wünschte, als Justin an meiner Seite zu wissen. Justin, der gestern meine Worte erwidert hätte und nun mit mir unsere erste gemeinsame Nacht verbracht hatte, doch so was wird immer nur in meinen Träumen stattfinden.
Mit einem deprimierten stoß öffnete ich meine Balkontür und sah in die neugierigen Gesichter meiner drei Freundinnen, die wohl die ganze Zeit über gewartet hatten. Als erstes stand Sophia auf, um mich fest in ihre Arme zu schließen.
"Ihr hättet mich ruhig wecken können! Scarlett meinte er wäre super heiß. Oh gott hat es bei euch gefunkt?", fragte sie und hob anerkennend die Augenbrauen. Ich lachte nur leise auf und löste mich wieder aus ihrer festen Umarmung, um mich auch den anderen zuwenden zu können.
"Nein hat es nicht...Er war hier um mit mir über Justin zu reden."Ich ging auf meine Kommode zu und löste mein Handy von dem Ladekabel. Der Bildschirm zeigte mir 6:30 an.
"Wegen Justin? Was genau denn?", fragte nun auch Scarlett neugierig.
"Das erzähle ich euch auf dem Schulweg, jetzt muss ich mich erst einmal fertig machen!", wimmelte ich sie schnell ab.
Eigentlich hätte ich noch genug Zeit gehabt, aber ich wollte mir erst genau überlegen was ich zu ihnen sagen würde, ehe ich mich noch verplapperte.Doch weder unter der Dusche, noch bein Schminken konnte ich mich entscheiden und die Zeit war viel zu schnell vergangen, als wir uns auch schon wieder auf dem Schulweg befanden.
"Wir warten", ermahnte Maria mich schließlich, als ich immer noch kein Wort hervorgebracht hatte und sie sichtlich ungeduldig wurden.
"Da seid ihr nicht alleine", murmelte ich leise vor mich hin. Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie Maria sich sauer aufrichtete und Scarlett sich deshalb auffällig das Lachen verkniff.
"Schon gut", versuchte ich sie schnell wieder zu beruhigen. "Er hat mir nur gesagt, dass ich nicht aufgeben soll. Er ist der Meinung, dass Justin sich seine Gefühle nur nicht eingestehen will, mich aber eigentlich brauchen würde."
"Und glaubst du ihm das? Ich meine es könnte auch nur zu Justins Spiel gehören.", gab Sophia, genau darauf achtend mich nicht zu verletzen, von sich. Ja, darüber hatte ich auch schon nachgedacht, doch ich wollte nicht daran glauben.
"Ja natürlich kann das sein,aber ich vertraue Ryan.", antwortete ich ihr schließlich völlig überzeugt, da es auch einfach stimmte; Ryan würde mir das niemals antun, dafür war sein Mitleid zu echt gewesen."Ich hoffe wirklich, dass das kein Fehler ist. Hat Ryan erklärt, wieso er davon überzeugt ist?", hackte sie weiter nach. Ich dachte ausgiebig über meine Antwort nach, bevor ich sie ihr gab, da ich immer noch keine Fehler machen wollte.
"Er meinte, Justin hätte sich, seit dieser Sache mit Ashley zumindenst, mit keiner anderen Frau als mir mehr getroffen. Er denkt, er könnte sich nur noch mit mir treffen und eine andere Frau nicht anfassen..." Automatisch stahl sich ein Lächeln auf mein Gesicht; dieser Gedanke gefiel mir ausgesprochen gut."Wenn das wirklich wahr ist, hast du definitiv Chancen bei ihm!", lächelte Scarlett mich überglücklich an. Ich konnte nicht anders als ihr Lächeln zu kopieren. Ryan hatte es geschafft, er hatte mein gebrochenes Herz soweit zusammen genäht, dass wieder Hoffnung auf eine Zukunft bestand.
Mein Lächeln blieb die ganze Zeit auf meinen Lippen und selbst der Anblick unserer Schule konnte es mir nicht nehmen. Wie es inzwischen zu unserem Ritual geworden war, ließen wir uns auf der kleinen Mauer vor dem Eingang nieder und verschränkten allesamt unsere Arme um die Beine.
Immer noch hatte ich ein fettes Grinsen im Gesicht und meine Gedanken schweiften sofort zu einem Tagtraum von Justin ab, in dem ich für ein paar Sekunden so tat, als wäre alles gut. Ich träumte davon, wie er mir seine Gefühle gestand; mir gestand, dass er es sich nur nicht selber eingestanden hat, dass er auch Gefühle besaß, und ich träumte davon, wie er mich endlich küsste.
"Charlie?" Scarletts Stimme klang so vorsichtig, wie ich sie noch nie zuvor gehört hatte. "Tu dir selbst einen gefallen und siehe nicht zum Parkplatz." Natürlich ignorierte ich ihren Vorschlag und wandte meinen Kopf in die entgegengesetzte Richtung. Was ich dann sah, riss alle Fäden aus meinem Herzen, die Ryan so fein säuberlich zusammen genäht hätte.
Justin stand dort, neben seinem Motorrad, seine Arme hatte er so um Ashleys Körper gelegt, sodass seine Hände genau auf ihrem Arsch lagen und er steckte seine Zunge, meinereinung nach, viel zu tief in ihren Hals. Ashley hatte dabei ihre Arme so fest um seine Hals geschlungen, dass sein Gesicht kaum zu sehen war, doch ich war mir dennoch sicher, dass er es war.
Einen Moment sah ich ihnen einfach nur zu, wie sie sich gegenseitig aufzufressen schienen und somit mein Herz zerrissen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie ihre Münder endlich wieder voneinander lösten und schweratmend voneinander abließen. Die ganze Zeit über hatte ich ihnen zugesehen und mit jeder Sekunde hatte es noch mehr wehgetan, bis es kaum noch zu ertragen war.
Mit einem anzüglichen Grinsen auf den Lippen, kniff Justin ihr fest in den Hintern und zog seinen Lippen Piercing in seinen Mund um eine sexuelle Anspielung zu machen. Er sah so unheimlich sexy aus, wie er das glitzernde Metall zwischen Lippe und Zähne nahm und es dann, ganz langsam, wieder freigab.Lachend küsste sie ihn noch ein Mal auf die Wange, bevor sie sich arschwackelnd umdrehte und genau auf uns zu gelaufen kam. Umso näher sie uns letztendlich kam, desto deutlich konnte ich die unzähligen Knutschflecken auf ihrem Hals ausmachen, die sich stark von hier blassen Haut abzeichneten. Bei dem Gedanken, dass Justin ihr jeden einzelnen verabreicht hatte, zerbrach mein Herz noch ein wenig mehr.
Mit einem arroganten Blick in mein geschocktes Gesicht lief sie schließlich arrogant wie eh und je an uns vorbei.
An der Stelle konnte ich meine Tränen einfach nicht mehr zurückhalten. Ich spürte genau, wie die erste meine Wange hinunterrollte und eine nasse Spur hinterließ, auf der die Folgenden nur noch schneller rutschten.
"Es tut mir so leid, Charlie", flüsterte Scarlett sanft und legte eine Hand auf meine Hüfte, um mich n sich zu ziehen, doch ich ließ es nicht zu.
"Lass mich", fuhr ich sie gebrochen an und löste mich daraufhin beinah schon gewalttätig aus ihren Griff.
"Meldet mich bitte krank", murmelte ich nur noch mit zitternder Stimme, bevor ich wieder mal losrannte und inständig, hoffte, dass sie mir nicht folgen würde.Immer mehr Tränen rannen meine Wangen hinunter und der Schmerz schien mich von innen heraus aufzufressen. Zum wiederholten Mal fragte ich mich, wie dumm ich eigentlich war. Diese Person ist und bleibt Justin Bieber und er wird es auch immer bleiben. Was erwartete ich von ihm?
DU LIEST GERADE
frightening, completed
FanfictionVon der ersten Sekunde an, hatte ich Angst vor ihm.