Kapitel #33

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Eine halbe Stunde später stand ich fertig angezogen vor unsere Haustür und wartete ungeduldig auf Justins Ankunft, die nicht mehr lange dauern dürfte. Ich hatte es irgendwie geschafft unbemerkt das Haus zu verlassen und dabei auch niemanden-nicht einmal Shawn-zu wecken, weshalb ich auch ziemlich stolz auf mich war, doch meine Gedanken kreisten sich zu sehr um Sebastian, als dass ich mich wirklich darüber hätte freuen können.

Gerade als ich darüber nach dachte, mir doch noch eine andere Jacke anzuziehen, fuhr Justin mit lautem Motor in meine Straße ein. Zu meiner großen Überraschung hatte er sogar einen Helm an, den er sich auszog, kaum war er vor mi zum Stehen gekommen, und somit seine verwuschelten Haare entblößte, die ihn viel niedlicher wirken ließen. Doch auch das bemerkte ich nur halb. Das einzige, was ich an ihm tatsächlich völlig klar wahrnahm, waren seine Lippen, die sich ungewöhnlich pink von der Haut abhoben und regelrecht dazu einluden, dass man sie küsste. 

Es dauerte nicht lange, bis er bemerkte, dass ich erneut musterte und ich fühlte mich wie in einem Déjavu, als ich mal wieder rot an und meinen Blick sofort senkte. Doch netter Weise ließ Justin dieses Mal keine arroganten Witz fallen, was als -einziges nicht zu dem Déjavu passte, das ich in diesem Moment durchlebte.

Wortlos reichte er mir den Helm an, den er sich eben vom Kopf gezogen hatte, und erntete dafür einen verwirrten Blick meiner Seits.
"Du sollst ihn anziehen", lachte er und dieses wunderschöne Lächeln lag dabei wieder auf seinen vollen Lippen, was mich sofort ein wenig tröstete. Hatte er nicht letztes Mal gemeint, ich bräuchte keinen Helm? Den Gedanken beiseite schiebend nahm ich den Helm dennoch dankend an und ließ mich schnell hinter ihm aufs Motorrad fallen, wo Justins Geruch mich sofort umhüllte; es war unverschämt, wie gut dieser Mann roch. Nun kam der Teil, vor dem ich Angst hatte. Nicht das fahren, sondern, dass ich Justin berühren musste. An sich sehnte ich mich zwar genau danach, aber dem sollte einfach nicht so sein, weshalb ich dem Drang nicht nachgehen wollte.

Widerstrebend legte ich schließlich meine Arme um seinen Bauch und krallte mich mit den Händen in seinem Gürtel fest, wie ich es auch auf dem Foto der Open Secrets getan hatte. Kleine Stromschlage durchfuhren meinen Körper, als sich seine Bauchmuskeln an meine Hände drückten, während er das Motorrad langsam in die richtige Position brachte. Wieso Empfand ich so um ihn? Wieso fand ich ihn so verdamt anziehend?

"Halt dich fest", wisperte Justin mir noch sanft zu und drückte dann mit aller Kraft das Gaspedal durch.

Der kalte Wind jagte während der Fahrt um uns herum, doch Justins Körperwärme hielt mich dennoch erstaunlich warm. Ich spürte wie seine Bauchmuskeln arbeiteten,wenn wir uns in die Kurve legten oder wenn er leise auflachte, weil ich ein verängstigtes Wimmern von mir gab, und genoss es regelrecht meine FIngerspitzen unbemerkt über diese gleiten zu lassen. Wir fuhren ziemlich lange durch die abgelegensten Straßen und ich war ziemlich froh, dass Justin mitgekommen war, denn er hatte recht; für ein Mädchen ist das hier kein sicherer Ort.

Wir blieben schließlich vor einer kleinen Diskothek stehen und ich musterte sie sofort genauer, da sie auf irgendeine Art meine Aufmerksamkeit auf sich sog. Die Wände bräuchten dringend einen neuen Anstrich und das, was man durch die Fenster erkennen konnte, sah alles andere als gemütlich aus, schien jedoch während der Nächte dennoch gut besucht zu sein.

"Ich verstehe, dass dir diese Position gefällt, aber würdest du es in Betracht ziehen abzusteigen?", raunte Justin mir ein wenig hochnäsig zu, was mich ehrlich  zum lachen brachte-nicht weil es mir unangenehm war. Schnell stieg ich wirklich von ihm ab und sah Justin anschließend dabei zu, wie er das selbe tat. Seine Haaren lagen ihm immer noch zerzaust auf der Stirn und er sah auf diese Art so ungewohnt und doch wunderschön aus, dass es mir den Atem verschlug. Ich kannte nur einen Justin mit perfekt gestylten Haaren, dieser hier wirkte...unschuldiger. Aber Justin war kein Kerl, den man als süß bezeichnen konnte und ich musste all diese Gedanken endlich aus meinen Gehirn verbannen, ehe sie zu viel Besitz von meinem Körper einnehmen würden.

frightening, completedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt