Kapitel #22

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Ich nickte nur traurig und beendete daraufhin still meine Arbeit mit seinen Wunden, die immer noch stark bluteten.

Als ich schließlich endlich fertig war und mich einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis geben konnte, ließ ich ihn ohne weitere Worte stehen und verschwand in meinem eigenem Zimmer um wenigstens für eine kurze Zeit eine Tür zwischen uns zu bringen. Ich musste das alles erst einmal verarbeiten, ehe ich mich dem Thema erneut stellen und mit Sebi eine Lösung für all das finden konnte. Ich wollte mir einfach nicht selbst eingestehen, dass es tatsächlich wahr war, und dennoch hatte ich wiedermal mit eigenen Augen gesehen, was für Folgen Drogen haben. Ob sie nun dich verändern oder dir Probleme einbringen; sie zerstören alles und genau das hätte Sebi Wissen müssen.

Verzweifelt ließ ich mich auf mein Bett fallen und atmete die vertraute Luft des Weichspülers ein, die mich sofort durchflutete wie ein gutes Parfüm. In den vergangenen 4 Tagen war viel zu viel passiert und viel zu viele Informationen hatten den Weg zu meinem Gehirn gefunden. Ich konnte all dies nicht länger verarbeiten und schaffte es nicht, damit klarzukommen. Man konnte sagen, dass ich bereits jetzt zu erschöpft war um weiterzumachen, ohne zu übertreiben. Irgendwann schlief ich schließlich verzweifelt in einen unruhigen Schlaf.

X

(Überfliegt den nächsten Teil des Kapitels nur...weiß nicht was ich mir gedacht habe, als ich das damals geschrieben habe, aber es ist unnötig haha. Kriege es jetzt nicht so umgeschrieben, dass es noch ins Geschehen passt also einfach überfliegen)

"going out tonight
Changes into something red
her mother doesn't like that kind of dress"
Schnell machte ich mein Handy aus und widerstand dem Drang, es ebenfalls gegen die Wand zu werfen. Den Wecker konnte ich vielleicht noch ersetzen, doch bei meinem Handy sähe dies schon anders aus. Stöhnend richtete ich mich entgegen meines Willen auf und sah mich gähnend in meinem Zimmer um. Ich bekam ein schlechtes Gewissen, weil es schon so leer war und meine Mum eigentlich alles alleine ausgeräumt hatte, aber andererseits hatte ich ihrem Sohn gestern vorm Erbluten gerettet, was uns irgendwie quitt machte.

Schwankend verließ ich nun endgültig mein Bett und lief durch den Raum in Richtung des Badezimmers. Nach einer erholsamen Dusche war ich endlich richtig wach und machte mich schnell fertig für die Schule.

Nach einer halben Stunde stand ich zufrieden vor meinem Spiegel und sah mich an. Ich hatte mir heute stimmungspassend ein 'all black' Outfit ausgesucht.

Nach einem Blick auf die Uhr viel mir auf, dass ich mich lieber beeilen sollte. Schnell packte ich meine Tasche und rannte die Treppen hoch. Mit der einen Hand versuchte ich meine Schuhe anzuziehen, während ich mit der anderen nach meiner Jacke fischte. Als ich endlich alles angezogen hatte stürmte ich auch schon aus dem Haus und rannte direkt in die Arme von jemanden. Ich taumelte etwas zurück und zog verwirrt die Stirn in Falten. Jetzt erst erkannte ich die Person, die vor mir stand. Es war Shawn.

"Was machst du denn hier?", fragte ich leicht verwirrt. Ich hatte ihn eigentlich gestern Abend noch im Halbschlaf nach Hause geschickt, da er nicht aufgehört hatte, mich mit Fragen zu durchlöchern.
"Dich für die Schule abholen", grinste er mich breit und ehrlich an, ehe er meine Hand nahm und mich sanft zur Straße hinunterzog. Obwohl es etwas bestimmend war, ließ ich ihn einfach machen und lief schweigend neben ihm her, während meine Gedanken erneut bei der Frage landeten, ob ich dies hier wirklich wollte. War es vielleicht sogar meine Antwort, dass ich mir diese Frage so oft stellen musste?

Als wir schließlich an der Bushaltestelle ankamen, da Shawn ohne Auto da war, öffnete Shawn erneut seinen Mund und brachte endlich die Worte hervor, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge zu liegen schienen
"Wegen gestern nochmal..", begann er doch ich unterbrach ihn schnell wieder mit einem lauten Stöhnen.
"Nein, warte! Das ist 'ne Angelegenheit zwischen dir und deinen Bruder und mein Bauchgefühl sagt mir, dass auch Justin da irgendwie mit drinsteckt...", er hielt kurz inne und warf einen angewiederten Blick ins Nichts, als würde Justins Name ihm nur schwer von der Zunge gehen. "Aber ich hätte nicht von dir verlangen sollen, mir etwas zu erzählen! Es geht mich nichts an und ich werde nur noch zuhören, wenn du es möchtest, das verspreche ich dir!" Prüfend sah ich ihn an, nickte dann aber dankbar, als mir klar wurde dass er es wirklich ernst meinte. Auf irgendeine Weise war ich ihm dankbar für diese Worte.

frightening, completedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt