"I'll do this my way"
Caleb
Ich musste Brian nach dem Foto fragen. Zu dem Schluss war ich gekommen, während ich mit meinem Kulli die Kästchen meines Mathezettels ausmalte. Die Sache lenkte mich total ab. Ich wusste nicht, was ich von alldem halten sollte und der einfachste Weg war es, einfach nachzufragen. Warum auch nicht? Brian würde wohl kaum sauer sein, oder? Zumindest konnte ich mir das nicht vorstellen und vielleicht gab es ja eine logische Erklärung für das alles.
"Du weißt schon, dass wir das gleich abgeben müssen, oder?" flüsterte meine Sitznachbarin mir zu und ich sah sie irritiert an.
"Hm?"
"Die Aufgaben. Wir müssen die Zettel immer am Ende der Stunde abgeben" antwortete sie und warf einen Blick auf mein Arbeitsblatt.
Ich folgte ihrem Blick und zog eine Grimasse. Ich hatte die erste Aufgabe angefangen, aber ab dann hatte ich nur noch auf dem Zettel rumgekritzelt.
Ich bedankte mich leise, bevor ich alle Gedanken zur Seite schob und mich wieder auf die Aufgabe konzentrierte.
Besonders weit kam ich nicht, bevor die Stunde zuende war. Mit einem Seufzen gab ich den Zettel ab und zuckte verlegen mit den Schultern, als mein Lehrer einen Blick auf die Zeichnungen warf.
Als ich endlich auf den Schulflur trat, wollte ich mich direkt auf den Weg zur Cafeteria machen, als mein Blick auf Zayne fiel. Ich wurde langsamer, als ich beobachtete wie er mit drei Jungen aus seiner Stufe sprach. Oder sich viel eher stritt. Ich kannte nur einen der anderen Jungen. Marcel war ebenfalls im Football-Team. Offensive Line, zumindest wenn er noch die gleiche Position spielte, wie damals. Ich kannte ihn schon seit wir klein waren, auch wenn wir uns nie besonders nah gestanden hatten.
Ich wollte gerade weitergehen, als Zayne sich auf Marcel stürzte. Was für eine dämliche Idee, wo er doch eindeutig in der Unterzahl war. Wie zur Bestätigung meiner Gedanken, schlossen sich auch Marcels Freunde der Prügelei an, sodass das Zayne ziemlich schnell in die Defensive gelang.
Ich schüttelte den Kopf und machte mich wieder auf den Weg zur Cafeteria, während meine Hände unruhig kribbelten.
Ich sollte mich raushalten. Das ging mich überhaupt nichts an. Aber meine Füße bewegten sich von ganz allein. Und bevor ich mich davon abhalten konnte, war ich schon umgedreht.
"Drei gegen einen ist ganz schön unfair"
Marcel drehte sich zu mir um und verengte die Augen.
"Haben wir ein Problem?" fragte er und ich fuhr mir mit der Hand über den Mund.
"Keine Ahnung. Sag du es mir"
Marcel lachte trocken, bevor er auf mich zukam. Aber bevor er die Chance hatte mich schlagen, hatte ich mich schon auf ihn gestürzt. Ich hatte nicht wirklich eine Chance, also sollte ich so viele Treffer wie möglich landen, bevor das Ganze hier den Bach runter ging. Ich landete einen rechten Hacken, bevor ich Marcels Gesicht gegen den Boden drückte.
Keine Sekunde später, hatte einer von Marcels Freunden mich bereits von ihm gezogen und auf den Boden geschubst.
Ich riss ihn mit mir und wir wälzten uns auf dem Boden, bis ich es schaffte ihn von mir zu schubsen.
Ich rollte mich zur Seite, bevor Zayne und Marcel noch auf mich traten und stand auf. Ich griff nach Marcels Jacke und schubste ihn nach hinten. Genau in den Weg von seinem Freund, was mir immerhin ein paar Sekunden Zeit verschaffte.
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Finding our way back
Jugendliteratur"There are no unwanted children, just unfound families" Caleb Roy würde alles tun, um seine Schwester nach dem Tod seiner Eltern zu beschützen. Doch getrennt in unterschiedlichen Pflegefamilien ist das gar nicht so leicht. Erst als Brian und sein Br...