Kapitel 40

218 17 6
                                    


"Desperation is the raw material of drastic change. Only those who can leave behind everything they have ever believed in can hope to escape."— William S. Burroughs


Caleb

"Beeil dich, beeil dich, beeil dich, beeil dich" Mein Fuß blieb an einer Wurzel hängen, aber ich konnte mich gerade noch rechtzeitig fangen.

"Was zur Hölle hast du angestellt?" fragte Zayne abgehackt. Sein Atem ging stoßweise, genau wie meiner, nach dem langen Sprint.

"Was zur Hölle hast du angestellt?" äffte ich ihn nach, während ich einen Ast aus dem Weg schob. Ich hielt ihn fest, bis Zayne ebenfalls vorbei war. Er warf mir einen genervten Blick zu.

Steine und Stücker knirschten und knackten unseren Schuhen, als wir weiter durch den Wald rannten.

Ich hatte keine Ahnung, ob er noch hinter uns war. Hatte keine Ahnung, was wir hier überhaupt taten. Aber das Adrenalin vibrierte in meinen Adern. Ließ mich schneller laufen, obwohl meine Lunge brannte und meine Muskeln protestierten.

Ich japste erschrocken, als Zayne auf einmal fluchend abrutschte und nach meinem Arm griff. Anstatt seinen Sturz abzufangen, riss er mich mit sich und wir rutschten gemeinsam den matschigen Hang nach unten. Steine und Äste schrammten über meine Haut und ich hob die Arme, um meinen Kopf zu schützen.

Mit einem Stöhnen drehte mich auf den Rücken, während ich krampfhaft versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Verfluchte Scheiße. Was für eine verdammte Scheiße.

"Ich hasse dich" Zayne setzte sich ebenfalls nicht auf, sondern blieb einfach liegen.

Anstatt zu antworten, lauschte ich in die Dunkelheit. Waren die Schritte noch zu hören? Stimmen?

Aber abgesehen von dem Rauschen meines Blutes in den Ohren, hörte ich gar nichts.

"Ist er weg?" Ich begann vorsichtig mich zu bewegen, hob und drehte Arme und Beine, bis ich mir sicher war, mich nicht ernsthaft verletzt zu haben.

"Keine Ahnung." antwortete Zayne aus der Puste. Er hatte die Augen geschlossen und seine Brust hob und senkte sich im Rhythmus seiner Atmung.

Auch ich konnte mich nicht überwinden aufzustehen. Was zur Hölle war gerade passiert? Was zur verdammten -

Zayne rieb sich stöhnend mit beiden Händen über das Gesicht. "Wir sind erledigt."

___________________________________


1 Stunde zuvor

"Danke" Ich nahm die Coladose, die Adam mir entgegenhielt. Wir saßen auf eine der Skateboard-Rampen im Rock Springs Park, wo wir darauf warteten das Zayne zurück kam.

"Und du bist sicher, dass das der gleiche Mann war?" Adam ließ die Beine über die Kante baumeln.

Ich nickte, während ich den Kopf gegen das dünne Metallblech hinter mir lehnte.

Adam ließ den Blick langsam über den Parkplatz gleiten, als erwarte er, dass der Wagen auch jetzt dort stehen würde. Aber das war er nicht. Ich war sicher gegangen, dass mir niemand folgte. Vermutlich dachte der Mann, dass ich immer noch in der Jugendunterkunft war. Was einer der Hauptgründe war, warum ich dort nicht wieder hinkonnte.

"Langsam wird es gruselig" stellte Adam fest und nahm einen Schluck aus seiner Coladose. Ich brummte zustimmend.

"Und es ist wirklich ok, wenn ich bei dir übernachte?" Ich würde es Adam nicht übelnehmen, wenn ihm die Sache zu seltsam wurde. Wüsste ich wie ich aus der ganzen Sache aussteigen könnte, hätte ich es auch längst getan.

Finding our way backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt