Kapitel 45

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"The longer you hide the truth, the bigger the fallout"


15 Jahre zuvor

Magdalena Walker stand vor der massiven Stahltür des gesperrten Bereichs der Militäranlage. Das monotone Brummen der Überwachungskameras hallte durch den langen, leeren Flur. Sie zögerte für einen Moment und atmete tief durch. Ihr Herz raste, obwohl sie sich äußerlich nichts anmerken ließ. In ihrer Tasche lag der gefälschte Ausweis, der sie als Mitglied einer hochrangigen internen „Task Force" ausgab – dieselbe Einheit, die angeblich mit den verdeckten Operationen des Militärs beauftragt war. Doch sie wusste, dass dies nur eine Tarnung war, eine Fassade, hinter der sich eine gewaltige Verschwörung verbarg. Der Schlüssel war, sich zu verhalten, als würde sie dazugehören.

Mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck trat sie näher und ließ ihren Ausweis über das Lesegerät gleiten. Ein leises Piepen bestätigte den Zugriff, und die Tür öffnete sich mit einem Zischen. Sie betrat den Raum, in dem sich ein halbes Dutzend Männer und Frauen in Uniform versammelt hatten, die Köpfe über Dokumente und Bildschirme gebeugt. Sie alle sahen beschäftigt aus – zu beschäftigt, um Magdalena zu viel Beachtung zu schenken.

„Walker, du bist spät", erklang eine raue Stimme.

Sie drehte sich um und sah Major Jemenson, einen hochrangigen Offizier, der ihren Informationen nach in die illegalen Machenschaften verwickelt war. Sein Gesicht war ernst, aber Magdalena konnte das misstrauische Funkeln in seinen Augen sehen. Als wüsste er, dass sie nur hier eingeschleust wurde, um ihm auf die Schliche zu kommen. Magdalena schüttelte den Kopf. Das war nur ihre Nervosität. Sie würde nicht auffliegen. Dafür war sie viel zu gut vorbereitet. Mit einem tiefen Atemzug strich sie sich eine einzelne lose Strähne aus dem Gesicht.

„Verkehr auf der Hauptstraße", antwortete sie knapp, und fügte mit einem Hauch von Ironie hinzu: „Manche Dinge kann man nicht kontrollieren."

Jemenson brummte nur und wandte sich wieder einem der Bildschirme zu, ohne weiter nachzuhaken. Das war ihr Vorteil – solange sie sich ruhig und selbstbewusst verhielt, würde keiner von ihnen vermuten, dass sie eine Gefahr darstellte.

Magdalena trat an einen der Tische und tat so, als würde sie einen der Berichte durchsehen. Ihr Herz schlug schneller, als sie die Dokumente flüchtig überflog. Was sie da las, bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen: Unterschlagene Gelder, die in private Kanäle flossen, Waffenverkäufe an verfeindete Staaten und streng geheime Informationen, die an den Meistbietenden verkauft wurden.

„Das ist also die Zukunft der nationalen Sicherheit", murmelte einer der Männer am Tisch mit einem spöttischen Grinsen. „Profit über alles, nicht wahr?"

Magdalena erwiderte das Lächeln nicht. Stattdessen nickte sie nur stumm und versuchte, die aufsteigende Wut und Panik zu unterdrücken. Diese Männer und Frauen hatten keine Ahnung, was für eine Katastrophe sie verursachten – oder vielleicht war es ihnen auch egal.

„Walker", sagte Jemenson und trat an ihre Seite. „Ich hoffe, du bist bereit, deine Loyalität unter Beweis zu stellen."

Magdalena zwang sich zu einem Lächeln. „Natürlich, Major. Ich bin hier, um meinen Beitrag zu leisten."

„Gut." Jemenson deutete auf den Bildschirm vor ihm. „Du wirst Teil der nächsten Operation sein. Wir brauchen jemanden, der in den Nachschub eingeschleust wird – eine kleine Ablenkung, während wir die Fracht aufteilen."

Magdalena spürte, wie ihr die Kehle trocken wurde, aber sie nickte. „Kein Problem. Ich bin bereit."

In ihrem Kopf formte sich bereits ein Plan. Sie musste Beweise sammeln, bevor sie zu tief in diese Verschwörung hineingezogen wurde. Aber zuerst musste sie so tun, als wäre sie bereit, alles zu tun, was man von ihr verlangte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 22 ⏰

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