"Sometimes, you just have to stay silent, because no words can explain what's going on in your mind and heart" - Unknown
Brian
"Ich kann nicht glauben, dass du mich dazu zwingst" Ich warf einen Blick nach hinten, wo Caleb langsam hinter mir her joggte.
Nach der letzten Panikattacke war er kaum aus dem Bett gekommen. Also hatte ich ihm dieses Mal gar nicht erst die Chance gegeben, sich zu verkriechen. Joggen half mir immer, den Kopf frei zu bekommen und da Caleb auch eher der Sport-Typ zu sein schien, war es zumindest einen Versuch wert.
Nach allem was gestern passiert war, wollte ich nicht das er mit seinen Gedanken allein war. Das war das erste Mal, dass ich mitbekommen hatte, wie Caleb eine Panikattacke hatte und Nolan hatte recht. Es war echt schwer gewesen, ihn da wieder raus zu bekommen.
Aber ich konnte nicht jedes Mal Hailey herholen, wenn es Caleb mal schlecht ging. Ich musste selbst einen Weg finden, wie ich ihm helfen konnte.
"Das ist gut zum Stressabbau" erklärte ich, aber Caleb sah mich nur ungläubig an.
"Es ist noch nicht mal sechs Uhr. Warum tust du mir das an?" nörgelte er auch gleich "Ich hatte ganz sicher weniger Stress, als ich in meinem warmen Bett gelegen habe"
"Stell dich nicht so an" Ich lachte, als Caleb die Augen verdrehte.
Wir liefen eine Weile schweigend nebeneinander her. Erst war Caleb nur müde hinter mir hergetrabt, aber desto länger wir liefen, desto schneller wurde er. Er war ein guter Läufer, aber das wunderte mich nicht, bei dem ganzen Sport den er machte.
Immer wenn er mich eingeholt hatte, erhöhte ich das Tempo wieder.
"Oh Mann, willst du mich verarschen" Caleb lachte, als er wieder schneller wurde. Von Müdigkeit war jetzt nichts mehr zu sehen. Er rannte immer schneller, bis er mich überholte und drehte sich dann lachend zu mir um.
Zufrieden atmete ich die kalte Morgenluft ein. Das hier war auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen.
Wir liefen weiter, bis wir an einem kleinen See ankamen. Caleb ließ sich erschöpft in das noch feuchte Gras fallen, während ich einen kurzen Abstecher zu dem Bäcker auf der anderen Straßenseite machte.
Als ich zurück war, lag Caleb immer noch an der gleichen Stelle, den Arm über das Gesicht gelegt, sodass die Sonne ihn nicht blendete.
"Hier" Ich ließ die Brötchentüte auf seinen Bauch fallen, bevor ich mich neben ihn setzte.
"Erst bringst du mich fast um und dann willst du auch noch das ich frühstücke?" Caleb hob den Arm von seinem Gesicht und warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu.
"Du brauchst die Energie" sagte ich nur, während Caleb sich aufsetzte und nach der Tüte griff.
"Nur weil du mich einen halben Marathon hast rennen lassen"
Ich lachte leise und nickte zu der Tüte in Calebs Händen "Das wird dir schmecken"
Caleb warf einen misstrauischen Blick in die Tüte, bevor er grinste. "Pizza" sagte er zufrieden und ich schnaubte. Der Junge hatte echt komische Essgewohnheiten.
Wir aßen eine Weile schweigend, während die Sonne langsam aufging und das Wasser zum glitzern brachte.
"Willst du über gestern reden?" fragte ich schließlich, während ich Caleb aufmerksam beobachtete. Ihm schien es heute schon viel besser zu gehen, aber ich wollte auf keinen Fall eine neue Panikattacke auslösen.
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Finding our way back
Ficção Adolescente"There are no unwanted children, just unfound families" Caleb Roy würde alles tun, um seine Schwester nach dem Tod seiner Eltern zu beschützen. Doch getrennt in unterschiedlichen Pflegefamilien ist das gar nicht so leicht. Erst als Brian und sein Br...