Flashback

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*Hii, anstatt ein normales - heute drei kurze Flashback-Kapitel zu Tex. Kleine Trigger-Warnung, wie ihr euch denken könnt. Ich hoffe sie gefallen euch trotzdem;)
PS: Vielen Dank für die Votes und lieben Kommentare, da macht das Schreiben gleich viel mehr Spaß!! :D*


"I hate this house. I hate this people"


Tex

Die Schreie werden lauter. Gemeine Wörter. Lautes Brüllen. Dann ein neues Geräusch. Geschirr zerbricht. Mal wieder.

Ich versuchte weiter in den schmalen Spalt, zwischen Schrank und Wand zu rutschen, aber langsam werde ich zu groß. Nicht mehr lange und ich würde mir ein neues Versteck suchen müssen.

Über mir knarzt es laut und Staub rieselt von der hölzernen Decke. Mein Herz schlägt so laut, dass sie es hören müssten. Aber das tun sie nicht. Das tun sie nicht. Rede ich mir ein und schließe die Augen. Nicht mehr lange. Ich musste durchhalten. Nur noch ein bisschen.

Ich drücke mich gegen die kalte Wand und versuche so lautlos wie möglich zu atmen. As wäre ich nicht hier. Wie immer. Meine Hände schließen sich immer fester, um den verbleichten Stoff des Stoffhundes in meinen Händen. Nicht mehr lange.

Die Kellertür ist geschlossen. Trotzdem höre ich sie. Die Stimmen werden lauter. Vermutlich sind sie in den Flur gegangen. Ich drücke mein Gesicht in das Fell des Stoffhundes. Vielleicht können sie mein Schluchzen dann nicht hören. Irgendetwas wird gegen die Wand geworfen und ich drücke mich automatisch fester an den Schrank. Nicht schon wieder.

Gleich wird er sich die Autoschlüssel schnappen und abhauen. Dann würde mein Teil kommen. Ich atme aus und rutsche vorsichtig aus meinem Versteck. Ich musste schnell sein. Das hatte ich gelernt. Schneller als meine Gedanken. Denn wenn ich zu große Angst bekam, würden meine Beine schwer werden. Meine Arme würden sich verkrampfen und ich würde wie festgefroren sein. Aber ich konnte nicht hier bleiben. Sie brauchte mich.

Vorsichtig zog ich mich an der Wand nach oben. Den Hund hielt ich fest umklammert. Denn wenn er keine Angst hatte, dann brauchte ich auch keine zu haben. Meine Beine zitterten. Aber sie würden durchhalten. Das taten sie immer.

Ich lauschte, aber da war kein Geräusch. Die Schreie waren verstummt. Kein Knarzen. Keine Flüche. Er ist weg.

Ich zögere, doch dann klettere ich langsam die Kellerstufen nach oben. Genau fünf Stufen. Fünf mal einatmen. Fünf mal ausatmen. Ganz einfach.

Dann nochmal zwei Atemzüge, bevor ich die Tür aufmache und in die kleine Wohnung schaue. Wie erwartet ist alles durcheinander. Schuhe und Scherben sind auf dem Boden verteilt. Die Lampe ist umgekippt. Nichts Neues.

Wo ist sie? Da. Auf der Couch. Zwischen alter Wäsche und einem umgekippten Blumentopf.

Ich bleibe stehen. Manchmal ist sie unberechenbar, wenn er weg ist. Manchmal wird sie böse. Manchmal will sie mich nicht sehen. Aber heute ist sie traurig. Das weiß ich, weil sie weint. Ich kann es sehen, auch wenn sie mich nicht ansieht. Ihr Rücken zittert.

Ich öffne den Mund, aber es dauert ein bisschen, bevor ich mich wirklich traue zu sprechen.

"Wird er wiederkommen?"

Sie dreht sich um. Ein Lächeln auf ihrem tränenüberströmten Gesicht.

"Er kommt immer wieder"

Finding our way backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt