Kapitel 29

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"You cannot find peace by avoiding life" - unknown


Caleb

"Ich kann nicht glauben, dass du noch die Kurve gekriegt hast. Kurz dachte ich du fährst das Ding an die Wand. Man, die Mitleidsnummer war gut, das muss ich mir merken" Zayne ließt sich auf Tex Bett fallen.

"Die Kurve gekriegt? Ich habe Hausarrest für den Rest meines Lebens" grummelte ich.

"Ein Monat ist nicht der Rest deines Lebens" Zayne hob den Kopf und warf mir einen kurzen Blick zu "Hätte ich das gebracht ..." er ließ den Kopf zurück aufs Bett fallen "wäre ich jetzt ein toter Mann"

"Caleb hat das nicht mit Absicht gemacht" verteidigte Tex mich, als er auf mein Bett kletterte.

"Warum ist Brian überhaupt so wütend? Ich meine, wir haben schon schlimmeres angestellt, als zu spät zu kommen" erwiderte ich gereizt, während ich die nassen Klamotten, die ich vorhin auf dem Boden liegen gelassen hatte in den Wäschekorb stopfte. Ich schob meine schlechte Laune auf die Tatsache, dass dieser Tag ein nicht enden wollender Reinfall war. Es wurde Zeit, das ich ins Bett kam.

Als niemand auf meine Frage antwortete, warf ich einen Blick über die Schulter. Zayne und Tex wechselten einen kurzen Blick, bevor Zayne seufzte und sich aufsetzte.

"Er hat damit einfach keine gute Erfahrungen gemacht, ok?" Er zuckte mit den Schultern, bevor er mich ernst ansah "Mir ist egal was du machst, aber halte dich wenigstens an diese eine Regel"

Ich runzelte die Stirn, als ich mich neben Tex auf mein Bett fallen ließ. "Was meinst du damit?"

Zayne warf einen Blick zur Tür, als würde er sicher gehen, dass uns niemand hören konnte, bevor er sich nach vorne lehnte.

"Genau das was ich gesagt habe. Er hat das schon oft genug erlebt. Als Brian und Nolan noch klein waren, ist ihre Mom in einen Einsatz gefahren und nie wieder gekommen. Und vor fünf Jahren ist ihr Dad in sein Auto gestiegen und auch nie wieder gekommen."

"Sind ... sind die beiden tot?" fragte ich mit trockenem Mund. Ich meine ich war davon ausgegangen, dass es so war. Wären sie noch am Leben, hätte irgendwer sie bestimmt erwähnt. Tex hatte mal erzählt, dass er früher bei Brians Vater gelebt hatte. Das er das jetzt nicht mehr tat, war eigentlich Antwort genug.

Zayne nickte.

"Nolan und Marcus haben sich zu der Zeit nicht besonders gut verstanden. Und als Marcus dann gestorben ist ... Nolan war total fertig. Sobald Brian aus seinem Einsatz zurück war, um nach uns zu sehen, hat Nolan seine Tasche gepackt und ist ans College gefahren. Mitten in der Nacht. Er ist fast drauf gegangen vor Schuldgefühlen." Zayne räusperte sich, als er merkte, dass er vom Thema abdriftete. "Brian hat genug Leute verschwinden sehen. Es wird nicht zulassen, dass das noch einmal passiert"

Ich presste die Lippen zusammen, während ich den Kopf nach hinten gegen die Wand fallen ließ. Jetzt fühlte ich mich noch schlechter als sowie so schon.

Aber da war noch etwas anderes, dass meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

"Einsatz?" fragte ich deshalb irritiert "Brian und Nolans Mom war Soldatin?"

Zayne brummte zustimmend "Aber das ist schon ewig her"

Ich beobachtete wie Tex ein Kartenspiel von meinem Nachtisch nahm und anfing ein Kartenhaus zu bauen. Magdalena Walker war also schon lange tot. Das war nicht wirklich überraschend. Überraschend war die Tatsache, dass sie Soldatin gewesen war. Wie Brian. Und wie mein Dad. Das Foto das ich von ihr und meinem Dad gesehen hatte... Waren sie Arbeitskollegen gewesen? Hatten sie sich daher gekannt? Ich spürte wie ich augenblicklich wieder wach wurde. Vielleicht würde ich endlich ein paar Antworten bekommen.

Finding our way backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt