"... and now I'm just not surprised when people leave. I'm actually more surprised when they stay." - Unknown
Caleb
"Caleb?" Hailey drehte den Kopf auf dem Kissen, sodass sie mich ansehen konnte.
Ich saß vor ihrem Bett auf dem Boden und lehnte mit dem Rücken an dem Bettpfosten.
"Bist du ..." Hailey runzelte konzentriert die Stirn. "Bist du glücklich?"
"Jetzt gerade?" Ich schnaubte "Hast du zugehört, was ich dir erzählt habe?"
Gestern hatte ich es nicht über mich gebracht Hailey all die Dinge zu erzählen, die passiert waren. Aber ich konnte sie auch nicht länger im dunkeln lassen. Nicht, wenn ich sie wieder eine Weile nicht sehen konnte. Nicht wenn die Möglichkeit bestand, dass ich bald wieder umziehen musste. Hailey hatte mir schweigend zugehört, bevor sie schweigend geweint und dann schweigend eine Tafel Schokolade gegessen hatte. Sie war nicht überrascht. Immerhin war es nicht das erste Mal, dass ich die Unterkunft wechselte. Aber sie war traurig. Weil es ausnahmsweise einmal gut gewesen war. Und weil es nicht lange angehalten hatte.
"Nein, ich meine bei Brian" Hailey sah mich nicht an, während sie mit den langen Ohren ihres Kuscheltierhasens spielte.
"Es hat Spaß gemacht" Ich zupfte an einem losen Faden an meinem Pullover, bevor ich seufzte. "Aber mir wird es auch in der nächsten Unterkunft gut gehen." Ein schwacher Versuch meine Schwester zu beruhigen.
"Du lügst" Hailey sagte das so nüchtern, dass ich automatisch den Kopf hob und sie ansah. "Ich glaube, dass du das erste Mal glücklich warst, seit -"
Seit unsere Eltern gestorben waren. Obwohl sie die Worte nicht ausgesprochen hatte, hingen sie in der Luft. Und auch wenn ich wusste, dass Hailey es nicht so meinte, konnte ich nicht gegen den Druck tun, der sich in meiner Brust ausbreitete. Weil sie Recht hatte. Weil ich glücklich gewesen war. Und weil ich das nach allem was ich getan hatte, nicht verdient hatte. Hätte ich mich nur nicht in dieses Auto gesetzt, dann...
"Ich wünschte, dass du bei mir bleiben kannst" Hailey ließ die flauschigen Ohren ihren Kuscheltieres sinken "Das würde mir reichen, um glücklich zu sein."
Ich presste die Lippen zusammen, während ich versuchte den Kloß in meinem Hals herunter zu schlucken. Hailey war zu jung, um sich über so etwas Gedanken zu machen. Zu jung, um sich solche Sorgen zu machen. Und obwohl ich so viel älter war als sie, hatte auch ich nichts in der Hand. Keine Chance etwas gegen diese Situation zu machen. Keine Möglichkeit ihr Versprechungen zu machen. Ich konnte nichts tun, außer abzuwarten. Und zu hoffen, dass sich alles zum Guten wenden würde.
Ich seufzte, bevor ich den Kopf nach hinten auf ihr Bett fallen ließ.
"Ja, mir auch."
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Als ich eine Stunde später nach unten ging, war Hailey bereits eingeschlafen. Ich hatte sie zugedeckt und das Nachlicht angemacht. So wie ich es früher immer getan hatte.
"Danke, dass ich bleiben durfte."
Janin schaltete den Fernseher aus und lächelte mir entgegen. "Geht es dir besser?"
Ich nickte gezwungen, bevor ich Richtung Tür zeigte. "Ich sehe besser zu, dass ich zurück komme."
"Ich fahre dich" Janin griff nach ihrer Jacke und ich schüttelte abwehrend den Kopf.
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Finding our way back
Teen Fiction"There are no unwanted children, just unfound families" Caleb Roy würde alles tun, um seine Schwester nach dem Tod seiner Eltern zu beschützen. Doch getrennt in unterschiedlichen Pflegefamilien ist das gar nicht so leicht. Erst als Brian und sein Br...