Das Baby

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"Packe ein paar Sachen zusammen. Wir müssen weg." reißt mich Junwoo später, aus meiner Projektarbeit für Babel. "Was? Wieso?" frage ich ihn verwirrt und stelle den Laptop zur Seite. "Das erkläre ich dir später Baby. Jetzt müssen wir erstmal ganz dringend weg. Keine Ahnung wie, aber Vincenzo hat rausbekomme, dass wir unter einer Decke stecken und so wie er drauf ist, wird er sich das nicht lange gefallen lassen und ich bin nicht geil drauf, dass dir was passiert. Also frag nicht so viel, mache bitte was ich sage." "Aber wie das?" frage ich weiter nach und folge ihm zum Kleiderschrank. "Was weiß ich. Er arbeitet für die Mafia, dass überschreitet einiges." "Warte Was?" schreie ich ihn an und bleibe stehen. 

"Du hast mich vors Loch geschoben und mich zu jemanden geschickt, der für die Mafia arbeitet. Bist du vollkommen bekloppt?" Sofort kommt Junwoo auf mich zu und drückt mich gegen die Wand. "Sag nie wieder, ich sein bekloppt. Ich habe dich dort hingeschickt, weil er dich noch nicht kannte und du vertrauenswürdig aussiehst und jetzt diskutiere nicht wieder und mache einmal was ich dir sage." Er leckt über meinen Hals und löst sich wieder von mir. Reflexartig halte ich meine Hand auf meinen Bauch und schlucke schwer. Wenn er wüsste, dass ich in der 6ten Woche schwanger bin, wird er komplett durchdrehe. Schwer atme ich aus und folge ihm in unseren Kleiderschrank. 

Wir reden die ganze Autofahrt nicht, sondern schweigen uns nur an, bis wir an einem Haus sind, welches ziemlich außerhalb liegt und von einer hohen Steinmauer umgeben ist. Man merkt, dass hier kaum jemand ist. Alles sieht sehr schlicht gehalten aus und es nur das nötigste drin. Wie versteinert stehe ich nur in mitten des hellen Wohnzimmers und starre auf den Tisch, bis mich Junwoo irgendwann bemerkt und auf mich zukommt. "Hallo, Erde an Soojin? Bist du noch wütend, wegen Vincenzo?" "Ich bin schwanger?" platzt es plötzlich aus mir raus und sehe ihn an. Sofort fängt er an mit lachen und klatscht in die Hände. "Oh Soojin, mein Schatz. Du bist lustig." lacht er und dreht mir den Rücken zu. "Das war kein Schertz. Ich hab letzte Woche einen Test gemacht. Wenn du es aber nicht willst, treibe ich es ab." 

Sofort dreht er sich zu mir um. Sein Gesicht steckt zwischen Wut und Freude fest. Doch dennoch weiß er mit dieser Info etwas anzufangen. "Ich rufe eine Frauenärztin an, die macht einen Bluttest." Kurz hält er inne und fängt dann am mit lachen. "Das ist perfekt. Gott dieses Baby rettet uns den Arsch. Familie ist in der Mafia heilig und Vincenzo wird nie gegen eine schwangere Vorgehen. Alles was wir jetzt aufbaubauen ist für unser Babys. Gott das ändert alles." freut er sich und ich sehe ihn schockiert an. "Willst du mich gerade veraschen? Wir reden hier von einem Säugling, einem ungeborenen Kind und keiner Schachfigur, die dir zum Sieg verhelfen wird. Das ist dein Kind verdammt:" schreie ich ihn an. Doch er reagiert nicht so wie erwartet. 

"Woher soll ich wissen, dass es von mir ist? Vielleicht ist es auch von Hanseo. Er ist dir eh mehr angetan als gut für ihn ist." entgegnet er mit monotonen Tonfall. Sofort rutscht mir die Hand aus und ich verpasse ihm eine Ohrfeige. "Wenn du mir nochmal unterstellst, dass ich dir ein Kind unterschieben will, welches nicht von dir ist, vergesse ich mich. Du bist der einzige mit dem ich schlafe und das seit fast einem Jahr. Ich wusste bis vor ein paar Wochen nicht mal, dass es ihn gibt. Also entweder fängst du an, drüber nachzudenken, wie du mit der Mutter deines Kindes redest oder ich ziehe es alleine groß. Da kannst du dir einen neuen Grund suchen Babel zu retten." schreie ich ihn an und lasse ihn im Wohnzimmer stehen um mir ein Bad einzulassen. 

Two FaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt