Vergangenheit

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Durch ein hektisches klopfen an der Tür, werde ich aus meinem schlaf gerissen. Verschlafen trotte ich zur Tür und öffne sie. Vor mir steht Hanseo und sieht mich an. "Was ist mit dir? Es ist 3 Uhr nachts." zische ich und gehe zurück in mein Hotel. "Es geht um Hanseok." sagt er gefasst, tritt ein und schließt die Tür. "Was ist mit ihm?" In meiner Stimme liegt ein leichtes Zittern und Angst macht sich in mir breit. "Bei ihm wurde eingebrochen und maskierte Männer haben ihn angegriffen." Mir rauscht das Blut in den Ohren, mein Blick wird dunkel und ich lehne mich an die Wand. "Ich muss zu ihm." nuschle ich nur, nehme meine Jacke und drücke mich an Hanseo vorbei. "Ich kann dich nicht zu ihm lassen. Er hat es verboten." versucht mich Hanseo aufzuhalten und packt mich am Arm. 

"Wenn du mich nicht sofort zu ihm lässt, lernst du mich von einer Seite kennen, die du nicht sehen willst. Vor wem hast du mehr Angst? Hanseok oder einer schwangeren Frau?" "Eindeutig Hanseok. Ich weiß nicht, was er dir alles erzählt hat, aber es hat Gründe wieso er in Amerika war." Schwer atme ich aus und starre ihn an. "Was denn? Hat er eine Frau geschubst und geklaut?" "Setz dich lieber. Es wird schwer." Mir rast das Herz bis zum Hals, doch ich tue was er sagt. Wir setzen uns auf die Couch und er sieht mich etwas verängstigt an. "Hanseok hat in seiner Jugend 6 seiner Mitschüler getötet und ist jedes mal davon gekommen. Unser Vater kam irgendwann nicht mehr mit ihm klar und hat ihn deswegen nach Amerika geschickt. Mich hat er auch Jahre lang misshandelt. Dir sollte schon aufgefallen sein, dass seine Gewaltbereitschaft recht hoch ist und wenn ich dich jetzt nicht beschütze, bin ich  wirklich tot." 

Etwas überrannt sehe ich ihn an, doch schockieren tut es mich nicht. "Falls es dir entgangen ist, habe ich ihm bei einem Mord schon geholfen. Dann hat er eben in der Jugend 6 getötet. Das ist mir nur relativ egal. Er ist zu mir liebevoll, respektvoll und macht sich sorgen um unser Kind. Was er mit anderen anstellt, interessiert mich herzlich wenig." Mit offenen Mund starrt er mich an und kann nicht glauben, was ich gerade gesagt habe. "Soojin, dass kann nicht dein ernst sein." "Es ist mein ernst und jetzt lass mich zu ihm, sonst vergesse ich mich." Schwer schluckt er und atmet schwer aus. "Ich versichere dir, er wird dir nichts tun. Jedenfalls nicht deswegen. Lass uns jetzt bitte fahren. Ich muss ein paar Ärsche aufreißen." In seinem Gesicht erkenne ich, dass e sich denken muss, die zwei haben sich wirklich verdient. Doch was er nicht weiß, auch ich habe Leichen im Keller und neben Hanseok, fühlen sich diese Leichen normal an. 

30min später sind wir schon an seinem Haus und ich renne rein. Angespannt tigert er auf und ab und regt sich die ganze Zeit auf, bis er vor mir steht. "Was zum Teufel habe ich dir gesagt, du unfähiger Nichtsnutz." schreit er Hanseo an, der hinter mir steht. "Ich..Ich..." stottert er eingeschüchtert. "Hanseok, ich wollte um jeden Preis herkommen. Er hat nur das zugelassen was ich verlangt habe. Ich konnte doch nicht einfach im Hotel sitzen, wären du angegriffen wirst." erkläre ich ihn und nehme seine Hand. "Wir machen diese Hurensöhne zusammen fertig. Koste es was es wolle. Ich ziehe mit dir in den Krieg. Du musst mich nur lassen." füge ich hinzu und lächle ihn sanft an. "Fuck, ich muss dich heiraten. Wie kann eine Frau so perfekt sein." grinst er, zieht mich in seine Arme und küsst mich. "Ich hoffe aber, dass du nicht in diesen Krieg aktiv rein gezogen wirst. Ich bin für deinen Einsatz dankbar, aber deine einzige große Aufgabe, die du für mich erfüllen musst, ist unser Kind zu beschützen. Das ist alles was du für mich tun sollst." 

Two FaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt