Das Kennenlernen

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"Wer ist das da?" frage ich meine Mitbewohnerin Hannah und deute auf einen jungen Mann in schwarzer Kleidung der wie gebannt auf sein Buch sieht. "Das ist Jang Junwoo. Er kommt wie du aus Korea. Aber von ihm solltest du die Finger lassen. Laut dem was ich gehört habe, soll er nicht ganz dicht sein." erklärt sie doch nach seinem Namen habe ich schon aufgehört ihr zuzuhören. "Jang Junwoo also. Passt zu ihm." lächle ich und beobachte ihn weiter. "Ich kenne diesen Blick. Soojin, lass es bitte. Er bringt dir nur Ärger und wenn du dir nochmal einen Fehltritt erlaubst, fliegst du von der Uni." versucht Hannah mir einzureden. "Ich gehe nur mal Hallo sagen." antworte ich ganz beiläufig  und gehe auf ihn zu. 

Doch so sehr wie ich in Gedanken versunken war, merke ich nicht, dass ein Radfahrer auf mich zu kommt. Erst als er wie verrückt Klingelt realisiere ich ihn, doch dann werde ich schon um Haaresbreite von der Straße gezogen und liege in Junwoos Armen. "Du solltest viel mehr auf deine Umgebung achten." zischt er und hält mich weiter fest. "Ich war etwas ähm abgelenkt." lüge ich und sehe ihm die Augen. Die Augen die mich eindringlich Mustern. "Ich bin Junwoo." stellet er sich vor und lächelt. "Soojin. Freut mich." lächle ich zurück und für einen Moment fühlt sich die Welt richtig an, perfekt an. "Schöner Name. Passt perfekt zu dir." grinst er und streicht mein braunes Haar hinter die Ohren, was mich schaudern lässt. "Oh ich lass dich mal wieder los." merkt er an, als wir uns nach gefühlten Stunden ansehen, uns immer noch im Arm halten. "Hast du Lust heute Abend was essen zu gehen? Vorausgesetzt du wirst nicht wieder von einem Fahrrad mitgerissen." spottet er. "Hört sich gut an. Sehr gerne. Gib mir mal dein Buch." Verwirrt reicht er es mir und ich schreibe ihm meine Nummer rein. "Schreib mir wann und wo." lächle ich, zwinkere ihm zu und gehe. Fuck, das war wie ein Rausch. Ein geiler Rausch, von dem ich dringend mehr will. 

"Soojin. Hey Soojin." werde ich wach gerüttelt und sehe in Hanseoks Gesicht. "So sehr ich diesen Anblick genieße, aber du musst aufstehen. Unser Tisch ist in 2 Stunden frei." flüstert er und streichelt meine Wange. Erst jetzt merke ich, dass ich immer noch nackt auf dem Bauch liege. "Fuck. Ich muss eingeschlafen sein." nuschle ich und wische mir verschlafen über das Gesicht. "Ist okay. Waren ja auch ein paar harte Tage und der Sex hat sicher auch einiges gefordert. Geh dich etwas frisch machen. In einer Stunde machen wir langsam los. Wenn wir nicht pünktlich da sind, ist unser Tisch weg." erklärt er und verlässt wieder das Zimmer. Tief atme ich durch und hebe mich aus dem Bett um duschen zu gehen, Ich habe schon ewig nicht mehr von unserem Kennenlernen geträumt bzw ewig nicht mehr dran gedacht. Ganz habe ich vergessen, wie schön es eigentlich war. 

Schmetterlinge fangen an in mir zu kribbeln und mir wird gerade etwas klar. Hanseok kann von mir verlangen was er will, ich werde ihm bis ans Ende der Welt folgen. Was immer er will, ich tue es und wenn ich wieder jemanden töten muss. Wenn er es will, wird es gemacht. Solange er neben mir steht und wir dieses Kind zusammen groß ziehen. Ein lächeln macht sich auf meinen Lippen breit und ich gehe schnell nach unten, wo Hanseok steht und telefoniert. Doch das interessiert mir gerade wenig. Ich falle ihm um den Hals und küsse seine Wange. "Ich liebe dich." flüstere ich in sein Ohr. "Und ich dich. Ich telefoniere. Los gehe dich fertig machen." drängt er mich und küsst mich schnell, bevor er sich wieder dem Telefonat zuwendet und mir nochmal auf den Arsch haut. 

Two FaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt