Sein wahres Gesicht?

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Am Abend sitze ich alleine im Wohnzimmer und schaue einen Film. Seit 9 Stunden habe ich Junwoo nicht mehr gesehen und auch nicht gesprochen. Er reagiert auf keinen meiner Anrufe oder Nachrichten, was mit der Zeit die Wut in mir Hochkochen lässt, als plötzlich die Wohnungstür auf geht. Als sie wieder ins Schloss fällt, fängt Junwoo plötzlich an mit schreien. "Diese Gott verfickten Hurensöhne. Man sollte die alle erschießen!" schreit er weiter und kommt zu mir ins Wohnzimmer. Erschrocken sehe ich ihn an und schlucke schwer. "Sonst hast du keine Probleme oder?" frage ich ihn, als er plötzlich nach meinem Glas greift und es gegen die Wand schmeißt. "Schlafzimmer. Sofort." zischt er und packt mich am Arm, doch ich ziehe ihn weg. "Was soll das? Ich hab gesagt, ins Schlafzimmer." zischt er und sieht mich erschrocken an. "Ich gehe mit dir sicher nicht ins Schlafzimmer, wenn du hier wie ein Irrer herum schreist. Geh spazieren oder so, aber ich bin nicht deine Bitch nur weil dir einer den Tag versaut hat." entgegne ich und drücke mich an ihm vorbei. 

"Was fällt dir EIN?!" schreit er mir nach und wirft mir ein Kissen nach. "Was mir einfällt? Spürst du überhaupt noch was? Geh von mir aus eine andere ficken, aber so fickst du mich nicht und wenn du nochmal was nach mir wirfst, bekommen wir beide ein ernstes Problem und jetzt lass mich in Ruhe." Zu meiner Überraschung lässt er es einfach so stehen und kommt mir nicht mal nach. Ich schnappe meine Jacke und verlasse die Wohnung. Als ich draußen die frische Luft um eine Nase spüre, atme ich tief durch und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen. "So ein Psycho." nuschle ich leise und mache mich auf den Weg in ein Lokal, wo ich was trinken kann. 

Als ich endlich eins gefunden habe, klingelt seit dem mein Handy ohne Pause. Nach dem 10 Anruf, hebe ich endlich ab. "Was willst du?" zische ich in den Hörer. "Wo bist du?" fragt mich Junwoo schon hörbar ruhiger. "Da wo du nicht bist. Lass mich jetzt einfach mein Cocktail in ruhe trinken. Ich hab gerade kein Bock auf dich." zische ich und lege wieder auf, auch wenn mir klar ist, dass es riesigen Streit geben wird. "Noch ein doppelten Whisky bitte." sage ich dem Barkeeper, der mir ein neues Glas hinstellt. Wieder klingelt mein Handy, doch ich ignoriere es und exe mein Whisky.  

Ich habe mit der Zeit, ganz das Gefühl dafür verloren und immer mehr dreht sich die Welt, als sich jemand neben mich setzt. "Hier bist du." sagt eine ruhige Stimme neben mir, die aber nicht Junwoo gehört. Ich drehe meinen Kopf zu Seite und sehe Hanseo an. "Hat dich Junwoo geschickt?" nuschle ich und nippe an meinem Glas. "Er sucht dich überall." antwortet er ruhig und bestellt sich auch ein Drink. "Lass ihn doch suchen. Mir egal." grinse ich etwas schläfrig und bestelle mir noch einen Cocktail. "Du weiß, ich muss ihn anrufen. Wenn ich ihm verheimliche wo du bist, bekommen wir beide ernste Probleme." "Soll er doch. Was will er machen? Mich töten? Dann soll er es jetzt machen. Ich bin gerade eh zu betrunken dafür." Doch so wie ich das gesagt habe, setzt sich ein zweiter Mann neben mich. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und sehe Junwoo an. "Verräter." zische ich Hanseo an und lasse meinen Kopf auf die Bar fallen. 

"Komm Soojin, wir gehen nach Hause. Du hattest genug." sagt er schon sichtlich ruhiger und nimmt mir den Cocktail aus der Hand. "Ich will aber nicht." beschwere ich mich und merke wie meine Augen immer kleiner werden. "Verhalte dich jetzt nicht wie ein stures Kind. Los jetzt." Junwoo steht auf und hebt mich von dem Barhocker. Erst als ich aufgestanden bin, merke ich wie viel ich eigentlich getrunken habe und taumle etwas zu Boden. "Oben bleiben und bitte nicht kotzen." sagt er ruhig und stützt mich mit seinem Arm, als wir die Bar verlassen. "Mir ist schlecht." nuschle ich. "Wenn du mir jetzt ins Auto kotzt, machst du es sauber." zischt er und setzt mich auf den Beifahrersitz. Er lässt das Fenster runter und steigt schnell auf der Beifahrerseite ein. "5min. Nicht kotzen." mahnt mich Junwoo nochmal und tritt aufs Gas. Zu meiner Überraschung, schaff ich es wirklich ohne mich zu übergeben. Erst als wir die Wohnung betreten, renne ich ins Badezimmer und hole alles raus. "Besser?" fragt er mich, als ich wieder raus komme. Abwesend nicke ich und trotte die Treppe rauf, ins Schlafzimmer. 

Two FaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt