Der Stalker

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Es ist jetzt eine Woche her, seid wir die Pressekonferenz gegeben haben und seit dem passieren immer mehr komische Dinge. Immer wieder liegen Babyklamotten vor der Tür die weder ich, noch Hanseok bestellt haben oder je gesehen haben. Immer wieder habe ich das Gefühl, dass mich jemand verfolgt und immer wieder sind komische Briefe im Briefkasten. Wir können uns beide nicht erklären, woher es kommt. Doch Hanseok ist entspannter als ich. Der Gedanke, dass jemand hinter mir und dem kleinen her sein kann, beunruhigt mich immer mehr.

"Muss ich wirklich mit zu der Präsentation des Babel Towers?" Frage ich Hanseok, als wir am nächsten Abend fertig machen. "Ja Baby. Es ist wichtig. Heute geht's darum, dass sich die Etagen verkaufen. Du brauchst auch nicht viel tun. Sei einfach im Zuschauerbereich. Ich brauche euch einfach als Stütze." versucht er mir die Sache schön zu reden. "Und der Stalker?" Beunruhigung macht sich in mir breit und ein zittern legt sich über meine Stimme. "Es ist kein Stalker. Da bereitet sich einfach einer einen Spaß." zischt Hanseok etwas genervt, weil wir das Thema schon mehrfach hatten. Doch nie auf einen Nenner kamen. Enttäuscht, dass er mich nicht ernst nimmt, senke ich den Kopf und schaue auf meine Finger. Schwer atmet er aus, kommt auf mich zu und hebt meinen Kopf an, so dass ich in seine Augen sehe.

"Ich mach dir ein Vorschlag. Du bekommst erhöhten Personenschutz und wir installieren hier Kameras. Sobald es sich noch mehr häuft oder wir etwas verdächtiges sehen, nehme ich alle Verantwortung auf mich. Ist das ein Deal?" fragt er mich ruhig, in der Hoffnung, dass ich mich damit zufrieden gebe. Da ich aber keine andere Wahl habe, nicke ich nur zustimmend und setze ein lächeln auf. "Gutes Mädchen. Jetzt zieh dich an. In einer Stunde müssen wir los." informiert er mich, bevor er das Ankleidezimmer verlässt. Schwer atme ich aus und lasse mich auf einen der Hocker sinken. "Was machen wir nur mit ihm, Baby. Daddy nimmt das noch nicht ernst aber etwas sagt mir, dass da mehr dahinter steckt." flüstere ich zu meinem Bauch und streichle ihn, bevor ich anfange mich anzuziehen und etwas zu stylen.

"Setz dich hierhin." flüstert er und zeigt auf den Sitz neben ihm. Ich nicke nur und lasse mich in den weichen Sitz fallen, die Hand auf dem Bauch. "Herzlichen Glückwunsch nochmal zur Schwangerschaft." flüstert mir eine Frau, mit lockigen Haaren und Brille mittleren alters zu. "Danke." antworte ich nur kurz und sehe nach vorne, als Hanseo anfängt mit sprechen und vorstellt, was auf uns zukommt, als Hanseok auf die Bühne gerufen wird. Er küsst mich nochmal und geht nach oben auf die Bühne. Gerade als er anfängt mit erzählen, wird ein Video abgespielt. Die ganze Aufregung um die Aufnahmen herum verstehe ich auch nicht so recht. Doch dann plötzlich, wird er mit einer roten Flüssigkeit übergossen, was für einen Moment alle stocken lässt. Aber an seinen Blick, durch seine nassen Haare, sehe ich, dass er vor Wut kocht, gerade weil von der oberen Tribüne Jubel kommt. 

Erschrocken sehen wir nach oben und sehen Vincenzo jubeln. Kurz sehe ich aber zu Hanseo und sehe, wie er sich darüber freut. Überfordert von der Situation stehe ich nur da und starre Hanseok an. Jetzt will ich wirklich nicht in seiner nähe sein. Ich kann förmlich spüren wie sehr er vor Wut kocht und mit der Zeit kenne ich seine Wutphasen, er kann in diesen so unberechenbar sein. Nach ein paar Minuten kommen 3 Männer und legen Handtücher um ihn und führen ihn nach draußen. Immer noch wie erstarrt sitze ich nur da, auch wenn es etwas Angst ist. Doch dann erschleicht mich das Gefühl beobachtet zu werden. Hektisch sehe ich mich um, doch kann niemanden sehen. Jedenfalls nicht sofort. Dann kommt der Drang so schnell es geht den Saal zu verlassen. Mir rast das Herz bis zu Hals, bis ich Hanseo in die Arme laufe. 

Two FaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt