Two Face

Der erste Ultraschall

2 Wochen später 

"Miss Min, kommen Sie bitte." ruft mich eine Schwester auf und angespannt stehe ich auf. Doch ich hätte gerade mehr als gerne Hanseok bei mir gehabt, immerhin ist es der erste Ultraschall von unserem Baby und er ist nicht da, weil er mal wieder arbeiten muss. "Guten Morgen, setzen Sie mich." fordert mich eine Frau mittleren alters auf. Sie hat schwarze lange Haare, die zu einem Zopf gebunden sind und schon ein paar graue Haare aufweist. "Guten Morgen." entgegne ich freundlich, wenn auch etwas nervös. "Also erzählen Sie mal. Gibt es irgendwelche Beschwerden?" "Nichts untypisches. Die Übelkeit wird langsam besser, sowie das Schwindelgefühl. Gelegentlich ein paar Fressanfälle aber sonst, fühl ich mich ganz gut." erkläre ich ihr, was sie sich sofort notiert. "Das hört sich schon mal gut an. Gehen Sie bitte ins Nebenzimmer und machen den Bauch frei." fordert sie mich auf und zeigt auf eine Tür hinter sich. 

"Also dann wollen wir mal." sagt sie, als ich mit freien Bauch auf einer Liege lege und sie erwartungsvoll ansehe. "Ein kleines Bäuchlein kann man auch schon sehen. In welcher Woche sind sie laut Rechnung jetzt?" fragt sie mich, wären sie etwas Gel auf meinem Bauch verteilt. "Morgen ist es die 13te Woche." antworte ich und sehe auf den Bildschirm. Sie fährt mit dem Ultraschallgerät über mein Bauch, bis sie an einer Stelle inne hält. "Da haben wir das kleine ja." sagt sie mit einem lächeln und Erleichterung macht sich breit, als ich die Umrisse des Babys sehe. "Es sieht schon mal alles gut aus. Für die 13te Woche hat es eine gute Größe und langsam bildet sich auch alles. Möchten Sie einen Abzug?" fragt sie und wischt mir das Gel vom Bauch. "Ja, bitte." Sie drückt einen Knopf und zwei Bilder werden ausgedruckt. "Sie haben das schlimmste überstanden. Wir nehmen ihn jetzt noch Blut und Urin ab, damit wie die Werte im Auge halten und dann machen wir in 6 Wochen einen nächsten Termin aus. Sollte eher etwas sein, kommen Sie bitte sofort." erklärt sie, wären ich mich anziehe. 

Nachdem alles geklärt ist, schicke ich Hanseok sofort das Ultraschallbild und setze mich in mein Auto, als mein Handy klingelt. Ich hatte Hoffnung, dass es Hanseok ist, der nachfragt wie der Termin war, doch es ist eine unbekannte Nummer. "Hallo?" melde ich mich. "Na, waren wir schon bei der Vorsorge für den Satansbraten?" fragt eine mir bekannte Stimme am anderen Ende und sofort läuft es mir kalt den Rücken runter. "Suki. Ich dachte du bist im Gefängnis." In mir macht sich ein erdrückendes Gefühl breit und ich verriegle meine Tür. "Ich habe meine Wege, süße. Aber keine Sorge. Ich tue dir noch nichts. Na los, fahr. Sag es Hanseok. Meine Abrechnung wird kommen." Und Aufgelegt. Mir schlägt das Herz bis zum Hals und ich wähle die Nummer von Hanseo, weil mir klar ist, dass Hanseok nicht ran gehen wird. 

"Soojin? Wie war der Termin." fragt er mich freudig. "Ist Hanseok bei dir?" lenke ich sofort ab und fahre in Richtung Kanzlei. "Ähm ja. Wieso?" "Gib ihn mir. Sofort." Kurz stille und ich höre wie Hanseok etwas flucht. "Was gibt es?" fängt er sofort an. "Ich liebe dich auch und ja, unserem Baby geht es gut. Aber darum geht es nicht. Suki ist raus. Sie hat mich gerade angerufen." "Bitte was? Bist du sicher?" fragt er mich erschrocken. "Nein weißt du, Halluzinationen gehören zur Schwangerschaft. Natürlich bin ich sicher. Ich bin in 10min bei dir." "Okay, fahre langsam. Ich leide alles in die Wege, dass dieses Miststück wieder gefasst wird und Soojin. Wir haben ein schönes Kind gezeugt. Ich bin stolz auf dich." Über diese Aussage muss ich sofort lächeln und lege kurz meine Hand auf meinen Bauch. "Und ich bin stolz auf dich. Wir reden gleich drüber. Ich bin gleich da." Wir legen auf und ich trete etwas mehr aufs Gas. Wie konnte sie nur wieder raus kommen? Wir haben doch dafür gesorgt, dass sie bis zur Anhörung in Untersuchungshaft bleibt. Übelkeit breitet sich in mir aus und ich versuche alles, mich nicht zu übergeben.