„Tja verloren, Sirius." ich warf meine Karten triumphal auf den Tisch und jubelte.Wir hatten wieder einmal den Abend mit Kartenspielen verbracht.
„Wegen hundert Punkten. Ich fasse es nicht." Sirius legte seinen Kopf auf die Tischplatte und schluchzte theatralisch.
„Ernsthaft? Dramaqueen." ich rollte mit den Augen.
„Du verlierst auch nicht ständig." grummelte dieser, während ich die Karten wegräumte.
„Sind wir schon fertig?" Sirius sah auf die Wanduhr.
„Ja, es ist bereits Mitternacht. Ich brauche Schlaf. Severus kommt morgen Früh doch vorbei." antwortete ich und gähnte.
„Achja. Auf Snivellus könnte ich gerne verzichten. Würg. Was findest du an dem?" Sirius steckte sich demonstrativ den Zeigefinger in den Mund.
„Sirius. Ich hör mir das jetzt nicht bis in alle Ewigkeiten an. Severus ist mein Freund und damit wirst du dich abfinden müssen. Auch wenn du ihn nicht leiden kannst." ich verschränkte genervt die Arme vor der Brust.
„Und ich dachte, ich wäre dein Freund." heulte Sirius und griff sich in einer schauspielerischen Glanzleistung dramatisch an die Brust.
Ich schüttelte den Kopf. „Sag ich doch, Dramaqueen."
„Schon gut, schon gut. Ich werde mich zusammenreißen." er warf mir einen treuherzigen Hundeblick zu.
Man konnte ihm einfach nicht böse sein.
„Sehr schön. Gute Nacht, Sirius." ich wandte mich zum gehen.
„Gute Nacht." rief mir dieser hinterher.
Dann stieg ich die Treppen zu meinem Zimmer empor und als ich eintrat, kam mir der Duft von Kamille und Zimt entgegen.
Auf meinem Bett stand ein Teller Zimtkekse und eine heiße Tasse Tee. Jasper, hatte die Angewohnheit sie mir jeden Abend vor dem Schlafengehen auf mein Zimmer zu bringen.
Ich brachte es nicht übers Herz ihm zu sagen, dass mir von dem Geruch schlecht wurde. Früher war er mit so viel Schönem und Wunderbarem verbunden. Mit Liebe und dem Menschen, dem mein Herz gehörte.
Gilderoy, mein Gilderoy, der sich nicht mehr an mich erinnern konnte, der mir genommen wurde und den ich womöglich nie wieder sehen würde.
Jetzt konnte ich den Geruch nicht mehr aushalten, er verbreitete nur noch Schmerz.
Meine Unterlippe begann zu zittern und ich atmete tief ein. Dann nahm ich den Tee und die Kekse und warf beides in die Toilette.
Das leere Geschirr stellte ich, wie jedes Mal, vor die Türe und ging wieder hinein. Danach zog ich mir meine Schlafsachen an, es war der lila Strickpullover, den Gilderoy damals bei unserem Ausflug nach Portsmouth getragen hatte.
Als ich ihn überstreifte konnte ich immer noch einen Hauch von Flieder riechen. Ich sog den Duft tief ein und legte mich zuammengerollt ins Bett. Ich schloss die Augen und betete, dass ich heute Nacht keine Alpträume haben würde.
Meine Gebete wurden jedoch nicht erhört. Ich träumte von Voldemort, er war eine gesichtslose dunkle Gestalt.„Du hättest sie besser verstecken sollen."
Er stieg über zwei Körper am Boden. Der eine war Gilderoy und der andere, mein kleiner Junge, mein süßer William. Sie waren beide tot und Voldemort lachte und lachte. Ich wollte etwas tun, wollte meinen Zauberstab heben, aber ich konnte nicht.
Ich schrie, schrie so laut ich konnte und schrie immer noch als ich schweißnass und kerzengerade im Bett saß.
Mein Herz hämmerte in meiner Brust und mein Gesicht war tränennass. Hektisch blickte ich mich in der Dunkelheit um und fand schließlich die Nachtischlampe.
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True Colors - Seelengebrochen
Fiksi PenggemarTEIL 2 der True Colors - Reihe Um sie vor Voldemort zu verstecken hat Albus Dumbledore, Tanita in das Haus am Grimaultplatz geschickt. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Gilderoy ist minimal. Sirius Black scheint die perfekte Schulter zum ausweine...